Vorgesehen ist ein Übergangszeitraum von etwa sieben bis zehn Jahren, der die bislang unzureichende Probesituation des Theaters entschärfen soll. Die Stadt bügle damit Fehler aus, die bereits bei der Planung des Hauses gemacht wurden, befand Stadträtin Anne Segor von den Grünen.
"Probebühnenzentrum darf keine Dauerlösung sein"
Schon damals waren bauliche Einsparungen und Einschränkungen gemacht worden. Mit dem Wegfall der Insel als Studio- und Experimentalbühne, die nun vom neu etablierten Kinder- und Jugendtheater als Spielstätte genutzt wird, waren neue Proberäume dringend erforderlich geworden. Erwartet werden durch die verbesserte Raumsituation laut Verwaltungsvorlage der Stadt Mehreinnahmen von bis zu 250.000 Euro für das Badische Staatstheater.
Als "alternativlos" bezeichnete CDU-Stadträtin Gabriele Luczak-Schwarz die gefundene Übergangslösung. Zugleich erwarte die CDU-Fraktion jedoch eine Weiterentwicklung des Festplatzensembles, "bei dem auch der Abriss ein Thema sein darf". Zustimmung gab es von Seiten der SPD-Fraktion. Neben Lob für die Umnutzung der Nancyhalle betonte Stadtrat Heinrich Maul, dass ein dort untergebrachtes Probebühnenzentrum nicht zur Dauerlösung werden dürfe.
Gewinn für städtischen Haushalt
FDP-Stadträtin Rita Fromm freute sich auf eine Belebung des Festplatzes und den "Gewinn für den städtischen Haushalt" - denn auch die Stadt profitiert von dem neuen Nutzungskonzept: Zum einen erhält sie Mieteinnahmen von 190.000 Euro, gleichzeitig werden die Betriebskosten von rund 80.000 Euro eingespart, die auch bei einem Leerstand der Halle anfallen. Zuvor sind allerdings Investitionen von rund 1,65 Millionen Euro notwendig, die sich Stadt und Land als Träger teilen.
Diese müssen für Sanierungsmaßnahmen, wie etwa schalldämmende Wände und Brandschutzvorkehrungen, vorgenommen werden. Durch die Nutzung der Proberäume fallen für das Badische Staatstheater neben der Miete auch Betriebskosten von zirka 225.000 Euro an, die das Staatstheater nicht alleine aufbringen kann. Die Stadt Karlsruhe und das Land beteiligen sich deshalb zusätzlich mit einem jährlichen Zuschuss von je 95.000 Euro.
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