Mehr als 5 Millionen Menschen mussten aufgrund des Überfalls der russischen Armee ihr Zuhause in der Ukraine verlassen, rund 3.500 davon kamen in den Landkreis Karlsruhe, wie in einer Pressemitteilung der Kreisverwaltung berichtet wird. Der Großteil der Menschen sei dabei selbstständig bei Verwandten oder Bekannten eingekehrt.

"Wir gehören zu den Kreisen in Baden-Württemberg, die mehr Menschen aufgenommen haben, als sie nach ihrer Einwohnerquote hätten aufnehmen müssen", sagt Landrat Christoph Schnaudigel dazu. Daher sei der Landkreis Karlsruhe in nächster Zeit voraussichtlich von Flüchtlingszuteilungen aus Stuttgart freigestellt, so die weitere Nachricht. Dennoch plane man, die Erstaufnahmekapazitäten für die Zukunft zu erhöhen.

"Aus unserer Sicht wäre diese Aufstockung aber schnell zu realisieren", so Schnaudigel weiter. Gerade aufgrund der bisherigen Hilfsbereitschaft aus der Bevölkerung. Mehr Sorgen bereite dem Landrat der von Bund und Ländern geplante Systemwechsel, nach dem die finanzielle Unterstützung nicht mehr aus deren Tasche, sondern ab 1. Juni von den Kommunen bezogen werden soll.
"Der Systemwechsel darf nicht zu einem Vertrag zulasten Dritter, nämlich der Kommunen, werden", so Schnaudigel.