In einer gemeinsamen Pressemitteilung vom 8. Mai fordern die Karlsruher Kliniken, gemeinsam mit der Baden-Württembergischen Krankenhausgesellschaft (BWKG) nun Bund und Länder zum sofortigen Handeln auf:

"Es bedarf an verlässlichen finanziellen Zusagen für die weitere Planbarkeit des Krankenhausbetriebes – und zwar bereits vor der geplanten großen Krankenhausreform."
Finanzierungslücken aus drei Jahren müssen gestopft werden

Und weiter wird der Kaufmännische Geschäftsführer des Städtischen Klinikums Karlsruhe, Markus Hemming, in der Mitteilung wie folgt zitiert.
"Für die weiterhin zuverlässige Patientenversorgung ist allerdings ein sofortiger Ausgleich der bereits in den Jahren 2022, 2023 und früher entstandenen und im laufenden Jahr weiter zunehmenden Finanzierungslücke notwendig"
Finanzierungsreform schon ab 2024 gefordert
Weiter warnen die Karlsruher Kliniken vor einer drohenden "Insolvenzwelle":
"Durch die anhaltende Verzögerungstaktik und damit unsichere Perspektive für die Krankenhäuser riskiert der Bund zahlreiche Schließungen und fördert damit weiter einen kalten, dem Zufall überlassenen Strukturwandel."

Daher brauche es unverzüglich eine Reform der Finanzierung von Krankenhäusern. Der Bund sei schließlich zur ausreichenden Finanzierung der Gesundheitsversorgung gesetzlich verpflichtet.
Darum wird nun ein sogenanntes Vorschaltgesetz zur Krankenhausreform gefordert, das ein einmaliges Nothilfeprogramm für existenzbedrohte Krankenhäuser vorsieht.
Transformationsfond ab 2025
Für das Jahr 2025 wurde bereits ein sogenannter Transformationsfonds in Höhe von 50 Milliarden Euro angekündigt. Dies sei "ein richtiges Signal" betont Richard Wentges, Vorstandsvorsitzender der ViDia Kliniken.
Dennoch müsse schnellstmöglich Fakten geschaffen werden, damit für die Patienten auch künftig eine wohnortnahe Patientenversorgung gewährleistet bleibt.
Eigenes Hilfspaket mittels Strukturreformen
Die Fusion der Kliniken St. Vincentius und des Diakoniekrankenhaus zu den ViDia-Kliniken sei bereits ein Schritt der Krankenhäuser hin zu mehr finanzieller Sicherheit gewesen. So hätte man erfolgreich eine "umfassende Strukturbereinigung" betrieben.
Außerdem hätten laut Mitteilung die Kliniken in Eigenleistung zahlreiche weitere Maßnahmen zu einer eigenen Strukturreform realisiert. Darunter Prozessoptimierungen, ein Ausbau der ambulanten Leistungen und klinikübergreifende Kooperationen.