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Karlsruhe: Karlsruher FDP will Wohnen in der Innenstadt beleben

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Karlsruher FDP will Wohnen in der Innenstadt beleben

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    Die Kaiserstraße nach der Untertunnelung.
    Die Kaiserstraße nach der Untertunnelung. Foto: Mettler Landschaftsarchitektur

    Die Stadt müsse sich auf gesellschaftliche und wirtschaftliche Veränderungen vorbereiten, bemerkte Fraktionsvorsitzende Rita Fromm beim Pressegespräch. Eine solche sei beispielsweise der Trend, dass zunehmend Menschen im Karlsruher Innenstadtbereich wohnen möchten. Eine ähnliche Entwicklung hatte das Amt für Stadtentwicklung in seiner Studie zum demografischen Wandel in Karlsruhe "Zurück in die Stadt - Motive der Zu- und Fortziehenden 2010" bereits im Mai diesen Jahres festgestellt. Darin war die Stadt besonders bei den 25- bis 30-Jährigen und bei den über 45-Jährigen wesentlich beliebter als das Umland.

    Wohnraum im Bebauungsplan festgelegt

    Im Vergleich zu anderen beliebten Stadtteilen habe die Innenstadt gemessen an ihrer Gemarkungsfläche eine verhältnismäßig geringe Bevölkerungsdichte. Dies liege nach Meinung der FDP-Fraktion in erster Linie daran, dass es in diesem Bereich keinen Wohnraum gebe, der die steigenden Nachfrage befriedigen könnte. Gleichzeitig stünden zahlreiche Büros leer.

    Dies soll sich nach Wunsch der FDP ändern, indem Wohnraum in Geschäfts- und Bürogebäuden geschaffen werde. "Die Bauherren sollen im Bebauungsplan dazu verpflichtet werden, in den oberen Stockwerken Wohnraum zu schaffen", erklärte Fromm. Bisher sei dies nur in Ausnahmefällen möglich gewesen.

    Zudem wollen die Karlsruher Liberalen, dass die Stadtverwaltung überprüft, wo in der Innenstadt Gebäude aufgestockt oder Dachgeschosse ausgebaut werden können. Anschließend soll sie mit den Eigentümern in Kontakt treten. "Sowohl der Ausbau, als auch die Aufstockung sind für die Hausbesitzer sehr lukrativ", betonte FDP-Stadtrat Karl-Heinz Jooß. Sie müssten keinen Grund und Boden erwerben, denn sie schon besitzen. Außerdem könnten sie überdurchschnittliche Preise für den Verkauf oder die Vermietung des Wohnraums erzielen.

    Mehr Sicherheit in der Innenstadt durch mehr Anwohner

    Gleichzeitig solle die Stadt überprüfen, ob sie selbst Büroflächen verlagern könne, um attraktiven Wohnraum für die Bürger zu schaffen. Dazu soll sie auch den Bund und das Land anregen, fordert die FDP. Ein Beispiel dafür sei das ehemalige Oberschulamt - jetzt: Regierungspräsidium Abteilung 7 Schule und Bildung - Ecke Pfarrer-Löw-Straße/Hebelstraße. Das Land könne das Gebäude räumen, an einen anderen Standort ziehen und so Platz machen für ein Mehrgenerationen-Wohnprojekt.

    Mit diesem Vorstoß möchte die FDP in erster Linie hochwertigen Wohnraum für ältere Menschen und Familien schaffen. "Zum einen wollen wir die Innenstadt attraktiver machen und ihre Nutzungsvielfalt ausnutzen", erläuterte Jooß den Antrag. "Wenn wieder mehr Menschen in der Innnenstadt wohnen, werde auch die soziale Kontrolle steigen." Das heiße, dass die Sicherheit dort zunehme, da insgesamt mehr los sei - nicht nur am Wochenende. Damit gelinge es außerdem, Wohnen und Arbeiten mehr zusammenzulegen, was Wege und folglich Energie spare.

    "Karlsruhe wird 2020 eine der interessantesten Innenstädte haben"

    Dass sich nur wohlhabende Haushalte Wohnungen in der Innenstadt leisten könnten, schließe allerdings nicht aus, dass auch Familien mit weniger üppigem Einkommen von einer solchen Entwicklung profitierten. "Die Menschen, die in die Innenstadt ziehen, machen an anderer Stelle Wohnraum frei, den wiederum andere Menschen beziehen können und so weiter", erläuterte Rita Fromm.

    "Die Baustellenstadt hat Perspektive", versicherte sie. "Der Umbruch kommt massiv in zehn Jahren" - insbesondere wegen der in Zukunft weitgehend autofreien Innenstadt, die mit der Kombilösung und der Kaiserstraße als ausschließliche Fußgängerzone entsteht. "Karlsruhe wird 2020 eine der interessantesten Innenstädte haben", ist sich die Stadträtin sicher. Bevor sich in Sachen Wohnraum in der Innenstadt jedoch etwas ändern kann, muss der Gemeinderat zunächst über den Antrag abstimmen. Fromm hofft, dass dies im Oktober der Fall sein wird.

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