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Karlsruhe: Demografischer Wandel: Karlsruhe besonders bei Jüngeren beliebt

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Demografischer Wandel: Karlsruhe besonders bei Jüngeren beliebt

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    Demografischer Wandel: Karlsruhe besonders bei Jüngeren beliebt
    Demografischer Wandel: Karlsruhe besonders bei Jüngeren beliebt

    Die Studie ergab zum einen, dass die Zu- und Abwanderung überdurchschnittlich von jüngeren Menschen geprägt ist. Ein Viertel der gewanderten Haushalte ist zwischen 25 und 30 Jahre alt. Weitere 46 Prozent sind zwischen 30 und 45 Jahre alt. Haushalte, deren Mitglieder älter als 45 Jahre sind, ziehen wesentlich seltener um. Zum anderen entscheiden sich in erster Linie Paare ohne Kinder und Wohngemeinschaften unter 45 Jahren für einen Erstwohnsitz in der Fächerstadt (27,9 Prozent). An zweiter Stelle stehen mit 26,6 Prozent Singlehaushalte unter 60 Jahre. Bei diesen handelt es sich überwiegend um kleine Haushalte, die wenig Wohnfläche für sich beanspruchen. Größere Haushalte - Familien mit Kindern unter 18 Jahren machen mit 37,5 Prozent den größten Anteil aus - wandern überwiegend ins Umland ab.

    Mehr als die Hälfte der Zugezogenen, nämlich 55,9 Prozent, besitzen einen hohen Ausbildungabschluss. Insgesamt bleiben, laut Bericht, Karlsruher mit einem akademischen Abschluss eher in der Stadt wohnen als niedriger Qualifizierte. Beruf und Ausbildung stehen mit 53 Prozent an erster Stelle der Gründe, warum Menschen nach Karlsruhe ziehen. Danach folgt die Nähe zu Verwandten beziehungsweise Freunde.

    Ettlingen als attraktivste Gemeinde im Umland

    Die hohen Miet- und Kaufpreise sind der überwiegende Grund (32,9 Prozent), der Fächerstadt den Rücken zu kehren. Auch die Größe, Qualität und Ausstattung der Wohnungen auf dem Land sind für 25 Prozent der Befragten Motive für den Wegzug. Sich eine Wohnung oder ein Haus im Landkreis zu kaufen, kostet - im Vergleich zur Stadt - oftmals deutlich weniger.

    Der Bericht hat auch ergeben, dass Karlsruhe generell einen sehr guten Ruf als attraktiver Wohnort genießt. 91,3 Prozent der Menschen, die nach Karlsruhe gezogen sind, gaben an, dass die Stadt als Wunschwohnort für sie an erster Stelle stand. Lediglich ein kleiner Teil wäre lieber an einen anderen Ort in der Umgebung gezogen. Die attraktivste Gemeinde im Umland ist Ettlingen vor den anderen Gemeinden im Landkreis Karlsruhe.

    Die Stadtverwaltung sieht in den Ergebnissen der Studie einen neuen Trend zurück zum urbanen Leben. Der Großteil der Neuankömmlinge ist vor allem aus beruflichen Gründe in die Fächerstadt gezogen. Die Befragten nennen besonders die Nähe zum Zentrum und die damit verbundenen Vorteile beim allgemeinen Versorgungsangebot als ausschlaggebend für den Umzug nach Karlsruhe. Positive Aspekte der neuen Wohnungssituation sind die Anbindung an die öffentlichen Verkehrsmittel, die Erreichbarkeit des Arbeitsplatzes, die Einkaufs- und Freizeitmöglichkeiten, das Betreuungsangebot für Kinder und die ärztliche Versorgung.

    Breite Zustimmung aus dem Gemeinderat

    Der Bericht des Amts für Stadtentwicklung fand im Gemeinderat breite Zustimmung über die Parteigrenzen hinweg und ließe Schlüsse für eine künftige Stadtpolitik zu. "Wir brauchen Gewerbeflächen, um zu verhindern, dass Firmen Karlsruhe verlassen", brachte CDU-Stadtrat Albert Käuflein die Sprache auf den akuten Flächenmangel in der Fächerstadt. Schließlich wählten die meisten Zugezogenen die Stadt aus beruflichen Gründen als Wohnsitz. Auch das Karlsruher Modell für den öffentlichen Personennahverkehr müsse sinnvoll weiterentwickelt werden, wie dies derzeit mit der Kombilösung geschehe.

    Ute Leidig von den Grünen erkannte die Notwendigkeit, das Angebot von bezahlbarem Wohnraum sicherzustellen - auch für Sozialschwächere und Alleinerziehende, fügte KAL-Stadtrat Lüppo Cramer hinzu. Auch Leidig sah die Wirtschaftsförderung in der Pflicht, "das Maximale aus dem begrenzten Flächenangebot herauszuholen."

    Günstigere Mietpreise, mehr Gewerbeflächen, mehr attraktiver Wohnraum

    Behindertengerechte und barrierefreie Wohnungen erkannte FDP-Stadträtin Rita Fromm als Herausforderung für die nächsten Jahre. Der Wohnungsbau müsse insgesamt seinen Zielgruppen gerechter werden. "Wir müssen Akademikern kurzfristig Wohnungen anbieten können." Auch Stadtrat Cramer forderte "Wohnformen, die dem Lebensgefühl der jüngeren Generationen entsprechen." Jürgen Wenzel von den Freien Wählern sieht den Bedarf an "niveauvollen Quartieren in attraktiven, belebten Zentren". Zudem solle es Familien leichter gemacht werden, Eigentum in der Stadt zu erwerben.

    "Wenn es gelingt, einen möglichst hohen Teil der Zuwanderer durch entsprechende Ausgestaltung des Wohnungsangebots, der Lebensverhältnisse und des Wohnumfelds in Karlsruhe zu halten und zugleich den großteils unfreiwillig in die Region abwandernden gutsituierten Haushalten entsprechende Miet- und Kaufangebote zu machen, dann wird sich dies zu einem wirksamen Instrument bei der Steuerung der demografischen Veränderungen der nächsten zehn bis 15 Jahre entwickeln", ist sich die Stadtverwaltung sicher.

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