Geschäfte, Spielplätze, Gastronomie - nach und nach kehrt das öffentliche Leben aus dem Corona-Shutdown in die Normalität zurück. Nur die Schwimmbäder müssen erst einmal weiter auf die erlösende Genehmigung des Landes warten.
Ab Pfingsten dürfen nur Schwimmkurse stattfinden
Wann diese kommen wird, ist derzeit noch ungewiss. Am 6. Mai legte Ministerpräsident Winfried Kretschmann einen Stufenplan offen, welche Bereiche des öffentlichen Lebens wann wieder hochfahren dürfen. Unter die Kategorie "Derzeit nicht abschätzbar" fallen dabei neben Saunen und Wellnessbereiche unter anderem auch Spaß- und Freizeitbäder.

Lediglich für Schwimmkurse und -unterricht sollen die Bäder ab Pfingsten - also ab Anfang Juni - wieder öffnen dürfen. Trotz des noch unbekannten Datums bereiten sich die Karlsruher Bäder jetzt für den Tag X vor.

Die dringendsten Fragen dabei: Wie sollen Abstands-, Mundschutz- und Hygieneregeln - vor allem in den Becken - eingehalten werden? Wird es Einlassstopps geben und wie sollen die Verordnungen kontrolliert werden?
Karlsruher Bäder mit Land über Vorgaben im Austausch
Für Fälle wie diese gebe es vom Land noch keine klaren Vorgaben, die zur Planung verwendet werden könnten, hatte Bäderchef Oliver Sternagel noch Anfang Mai im Gespräch mit ka-news.de kritisiert: "Es gibt noch zu viele offene Fragen und es fehlt ein klarer Impuls von der Landesregierung."

Inzwischen stehe man hier aber im regelmäßigen gegenseitigen Austausch, welche Vorgaben für die Bäder gelten sollen. "Bereits am Donnerstag haben wir unsere nächste Sitzung", sagt Sternagel im Rahmen einer Online-Pressekonferenz am Dienstag. Man spreche sich zudem mit Bäderbetreibern aus anderen Städten ab. So soll am Ende ein gemeinsamer Maßnahmenkatalog entstehen.
Bäder planen mit Obergrenzen für Besucher
Die Karlsruher Bäder würden zudem intern an eigenen Pandemieplänen arbeiten, um sich auf eine Saison unter Corona-Regeln vorzubereiten. Klar dabei ist schon einmal: Die Bäderbetriebe planen mit Einlass-Obergrenzen für Besucher. "Wir werfen bei den Plänen auch einen Blick auf die Handhabe anderer Bundesländer, die bereits die Öffnung der Bäder beschlossen haben", sagt Oliver Sternagel.

Nähere Details sind allerdings noch nicht bekannt. "Unser Ziel ist eine möglichst große Sicherheit. Wir wissen, was wir machen können und sind gut gerüstet", so der Bäderchef. Auch baulich wurden die Frei- und Hallenbäder mit Sanierungen und Beckenpflege bereits für die Saison fit gemacht.
Finanzielle Folgen im Europabad groß
"Wir wären bereit, am 9. Mai wie geplant zu öffnen", erklärte Sternagel schon Anfang Mai im Gespräch mit ka-news.de. Mit einer raschen Wiedereröffnung sollen auch die finanziellen Auswirkungen so gering wie möglich gehalten werden. Allein im sonst umsatzstarken Europabad fehlen pro Monat aktuell eine halbe Million Euro an Einnahmen.
Das "Go" der baden-württembergischen Landesregierung wird also auch weiterhin heiß ersehnt bleiben. Ob man die Karlsruher Bäder ab Pfingsten wenigstens wie vorgesehen für Schwimmkurse öffnen wird, darüber stimme man sich laut Sternagel momentan noch mit dem Sport- und Schwimmclub Karlsruhe (SSC) ab.