Vor wenigen Wochen überraschte DaimlerChrysler-Chef Dieter Zetsche die Öffentlichkeit mit der Ankündigung, die bisherigen Werksstandorte, die unter dem Firmenlogo DaimlerChrysler firmieren, künftig in "Mercedes-Benz-Werke" umbenennen zu wollen (ka-news berichtete). "DaimlerChrysler lenkt im Namensstreit ein", lauteten Pressemeldung dazu. Doch das ist vielen noch immer nicht genug: Die Pläne zur Namensänderung sollen bekanntlich nach der außerordentlichen Hauptversammlung im Herbst umgesetzt werden. Im Mai schon hatte Zetsche bekannt gegeben, der Aufsichtsrat beabsichtige, das Gesamtunternehmen künftig unter dem Namen "Daimler AG" zu führen.
Der Namensstreit bei dem Automobilunternehmen wird vor allem in Nordbaden diskutiert. Immerhin hat der Karlsruher Carl Benz das erste Automobil der Welt gebaut. Aber der Autoerfinder soll nicht mehr im Namen des Unternehmens berücksichtigt werden, das 1998 von Daimler-Benz zur DaimlerChrysler AG umbenannt wurde (ka-news berichtete). ka-news schloss sich im Juni dem Protest tausender Bewohner und Politiker des Landstrichs in Nordbaden zwischen Rastatt, Gaggenau, Wörth und auch Mannheim an (ka-news berichtete). Die Tageszeitung "Mannheimer Morgen" hatte bereits im Mai eine Unterschriftenaktion gestartet und inzwischen deutlich mehr als 26.000 Unterschriften gesammelt. Mannheim ist als Werksstandort der Daimler-Motorenwerke besonders betroffen.
DaimlerChrysler-Vorstand Dieter Zetsche argumentiert damit, eine Vermischung der Dachmarke Daimler mit der Produktmarke Mercedes-Benz vermeiden zu wollen. Außerdem verfüge der Konzern bei den Pkw mit Maybach oder Smart über weit mehr Marken als nur Mercedes-Benz. DaimlerChrysler hatte im Mai den Verkauf der US-Tochter Chrysler an den Finanzinvestor Cerberus bekannt gegeben und vorgeschlagen, das Unternehmen künftig als Daimler AG zu führen. Dies war an vielen traditionsbewussten Standorten in Deutschland und auch im Aufsichtsrat des Konzerns auf Kritik gestoßen, weil nur noch der Firmengründer Gottlieb Daimler erwähnt wird und Carl Benz wie schon bei der Fusion mit Chrysler keine Erwähnung mehr finden soll.
Die bisherige Entscheidung ist allein eine Entscheidung des DaimlerChrysler-Vorstands, die erst noch Zustimmung der Aktionärsversammlung finden muss. Jede weitere Unterschrift signalisiert dem Stammwerk in Stuttgart-Untertürkheim, für wie wichtig der Namensbestandteil Carl Benz in Nordbaden angesehen wird. Deshalb: Karlsruhe streitet weiter für Carl Benz!
ka-news meint: "Daimler ohne Benz ist wie Baden ohne Württemberg!"Unterschreiben Sie mit! Nach Ausfüllen der Felder und dem Versand der Mail wird auf dem Bildschirm eine "Eingangsbestätigung" angezeigt!