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Karlsruhe: "Joggst du noch oder ploggst du schon?" - Das sagen die Karlsruher zum Sporttrend

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"Joggst du noch oder ploggst du schon?" - Das sagen die Karlsruher zum Sporttrend

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    Überfüllte Mülltonnen, laut der Bürger aufgrund von mangelnder Anzahl (Symbolbild).
    Überfüllte Mülltonnen, laut der Bürger aufgrund von mangelnder Anzahl (Symbolbild). Foto: Sebastian Gollnow/Archiv

    Plogging? Was soll denn das sein? Als ich die Frage auf Karlsruhe Straßen stelle, blicke ich in fragende Gesichter. Der neue Trend, der ursprünglich aus Schweden stammt, setzt sich aus den zwei Begriffen Joggen und "plocka upp" zusammen, was so viel wie "aufheben" auf schwedisch bedeutet.

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    Foto: Lena Kube

    Joggen und dabei Müll aufsammeln? "Das passt nicht wirklich zusammen", finden Kim Beck (20) und Timo Müller (25). Beide Sachen in Verbindung würden zu sehr voneinander ablenken. Im Fernsehen und Internet haben die beiden KIT-Studenten schon einmal etwas von dieser Tätigkeit gehört, hier in Karlsruhe jedoch noch nie persönlich zu Gesicht bekommen.

    Timo Müller (l.) und Kim Beck (r.) leben beide umweltbewusst.
    Timo Müller (l.) und Kim Beck (r.) leben beide umweltbewusst. Foto: Sophia Wagner

    Der Begriff war ihnen ebenfalls unbekannt. Ob Plogging langfristige Auswirkungen habe? Wenn man immer den gleichen Weg jogge und dieser so konstant sauber bleibt, sicherlich, so Timo Müller.

    Müllentsorgung spielt eine wichtige Rolle bei Karlsruhern

    Obwohl das Plogging sich bei den befragten Karlsruhern noch nicht weit verbreitet zeigt - umweltbewusst sind sie nach eigener Aussage allemal. Es wird darauf geachtet, wo der eigene Müll landet. Man möchte die Stadt schließlich sauber halten.

    So auch bei Ulrike und Peter Dax aus Karlsruhe: Sie trennen beispielsweise ihren Müll sorgfältig nach dem Vier-Tonnen-Prinzip der Stadt Karlsruhe. Wenn sie sich draußen aufhalten - wie an diesem sonnigen Nachmittag im Schlossgarten - achten sie zudem darauf, dass sie ihre Abfälle auch wieder mitnehmen. Auch Timo und Kim versuchen nichts zu hinterlassen und weisen auch ihre Freunde darauf hin, wenn bei ihnen mal Müll am Platz zurückbleibt.

    Ulrike und Peter Dax sehen Karlsruhe als eine saubere Stadt.
    Ulrike und Peter Dax sehen Karlsruhe als eine saubere Stadt. Foto: Sophia Wagner

    Plogging? Ob das wirklich langfristig etwas bringt, daran zweifelt Peter Dax, der auch noch nie etwas von "Plogging" gehört hat, hält wenig davon. Er ist eher der Meinung, dass das dies ein unnötiger Trend sei. Es gäbe genug andere Möglichkeiten, seinen Müll wegzuräumen. Beim Joggen würde es nur stören. "Da muss man sich ja jedes mal dazwischen bücken."

    Es gäbe zum Thema Abfall jedoch bereits gut geplante Aktionen, die ihrer Meinung nach einen größeren Effekt erzielen würden als das Plogging. Zum Beispiel die Dreck-Weg-Wochen, die dieses Jahr bereits zum dreizehnten Jahr noch bis Dienstag, 30. April, in Karlsruhe stattfinden. Dabei wird auf freiwilliger Basis von motivierten Kindern, Schülern und sonstigen Bürgern die Stadt aufgeräumt.

    Erzieherisch an Nachhaltigkeit heranführen

    Gerade Kindern mache das Aufsammeln von Müll auf spielerische Art und Weise viel Freude, so Ulrike Dax, die früher als Erzieherin gearbeitet hat. "Das ist dann wie ein Wettbewerb, wer am Schluss den vollsten Müllsack gesammelt hat. Das finden die Kinder ganz toll."

    "Meine Mutter hat uns damals auch manchmal einen Müllsack in die Hand gedrückt und wir sind im Wald losgezogen, auch wenn's für einen Fünfer im Gegenzug war, hat trotzdem Spaß gemacht", sagt Timo und lacht. Es sei wichtig, dass genau so ein Umweltbewusstsein schon im Kindesalter vermittelt werde, findet auch Kim.

    Ulrike Dax betont außerdem, dass ein Weiterdenken erforderlich sei. Es sollte also nicht erst bei der Entsorgung Rücksicht genommen werden, sondern schon im Vorhinein überlegt werden, wie man am besten so wenig Müll wie möglich produziert. Vor allem die Kinder sollte man auch auf dieses Thema sensibilisieren.

    Liebe Leser, Ihre Meinung ist gefragt: Joggen Sie noch oder ploggen Sie schon? Oder engagieren Sie sich anderweitig für den Umweltschutz? Was halten Sie von den neuen Umwelttrends in den sozialen Medien? Sagen Sie uns Ihre Meinung - wir freuen uns über Ihre sachlichen Kommentare zum Thema unter dem Artikel "Kennen Sie schon "Plogging"? Eine Sport-Idee aus Schweden findet erste Anhänger in Karlsruhe"

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