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Karlsruhe: Irgendwo im Nirgendwo von Kanada: Das Dorf Carlsruhe hat "so gut wie gar nichts" mit der Fächerstadt gemeinsam

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Irgendwo im Nirgendwo von Kanada: Das Dorf Carlsruhe hat "so gut wie gar nichts" mit der Fächerstadt gemeinsam

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    Früher war dieses Haus im kanadischen Carlsruhe eine Karaoke-Bar - heute ist es ein Familien-Restaurant.
    Früher war dieses Haus im kanadischen Carlsruhe eine Karaoke-Bar - heute ist es ein Familien-Restaurant. Foto: Christian Husli

    Die Fächerstadt hat Namensvettern auf der ganzen Welt. Dazu gehört auch Carlsruhe in der kanadischen Provinz Ontario. Das Dorf zählt etwa 500 Einwohner und hat mit der baden-württembergischen Stadt kaum etwas gemeinsam. Christian Husli aus Linkenheim-Hochstetten reist fast jährlich in das fast sechseinhalb Tausend Kilometer entfernte Carlsruhe und erzählt im Gespräch mit ka-news.de, warum sich eine Reise dorthin trotzdem lohnt.

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    "Immer wenn mich jemand fragt, wie es denn in Carlsruhe ist, erzähle ich vom Film 'Cast Away' mit dem Schauspieler Tom Hanks", erzählt Christian Husli. "Da gibt es ganz am Ende eine Szene, wo Hanks ein letztes Paket ausliefert und an diese Kreuzung kommt mit vier verschiedenen Wegen, die kilometerweit ins Nirgendwo verlaufen. Genau so muss man sich Carlsruhe vorstellen: Es gibt eine große Kreuzung und drumherum ist nichts außer Felder." Etwa zwei Stunden dauert die fahrt nach Toronto, der Hauptstadt der Provinz Ontario. 

    Im Vergleich zu Karlsruhe scheint das Leben dort also sehr ländlich und beschaulich zu sein. "Es gibt einen Friedhof und so einen typischen Hardwarestore, in dem die Einwohner fast alles einkaufen können. Früher gab es auch noch eine Karaoke-Bar", sagt er weiter. 

    "Vermutlich von deutschen Auswanderern gegründet"

    "Über die Geschichte Carlsruhes weiß ich nicht viel, vermutlich wurde das Dorf von deutschen Auswanderern gegründet", erzählt Christian Husli. Das würde nahe liegen, da es in der Nähe von Carlsruhe noch weitere Städte mit deutschen Namen gibt. "Die nächste Stadt beispielsweise heißt Hanover und etwas weiter entfernt gibt es noch Neustadt", fährt Husli fort. "Und Dundalk gibt es auch in Irland." 

    Etwa 1864 gab es in Carlsruhe die erst Poststelle, also gibt es das kleine Örtchen in der Provinz wohl schon seit über 155 Jahren.

    Und sogar heute gebe es noch Anzeichen deutscher Vorfahren in Carlsruhe. "Wenn ich dort bin und den Einwohnern erzähle, dass ich aus Deutschland komme, werde ich direkt mit einem freundlichen 'Herzlich Willkommen!' begrüßt. Die Menschen dort sind sehr gastfreundlich und einige sprechen sogar deutsch", erzählt Christian Husli.

    Als Christian Husli 1996 erneut nach Carlsruhe reiste, musste er unbedingt ein Foto vom Ortsschild machen.
    Als Christian Husli 1996 erneut nach Carlsruhe reiste, musste er unbedingt ein Foto vom Ortsschild machen. Foto: Christian Husli

    Auch einige Grabsteine auf dem anliegenden "Saint Francis Xavier"-Friedhof lassen auf deutsche Vorfahren schließen. Dort gibt es  zum Beispiel deutsche Namen wie Fischer, Oberle, Spielmacher oder Hoffman. 

    "Reise nach Carlsruhe ist schon Tradition"

    1994 reiste Christian Husli zum ersten Mal nach Carlsruhe. "Seitdem war ich neun Mal dort und immer für drei Wochen." Die Reisen nach Kanada seien schon so etwas wie eine Familien-Tradition geworden. "Darauf wollen wir jetzt auch die nächste Generation vorbereiten, um diese Tradition fortzuführen."

    Hochzeitsgeschenk von 1996: Christian Husli schenkt dem Sohn des Schulfreundes seines Vaters ein Bild mit Karlsruhs Sehenswürdigkeiten.
    Hochzeitsgeschenk von 1996: Christian Husli schenkt dem Sohn des Schulfreundes seines Vaters ein Bild mit Karlsruhs Sehenswürdigkeiten. Foto: Christian Husli

    Und was führt den gebürtigen Karlsruher so oft nach Kanada? "Das ist eine lange Geschichte", beginnt Christian Husli zu erzählen. "Aber kurz gefasst: In den 60er Jahren wanderte der Schulfreund meines Vaters nach Kanada aus, besser gesagt nach Dundalk, das nur etwa 30 Kilometer entfernt von Carlsruhe liegt. Und seitdem besuchen wir uns immer gegenseitig."

    "Die ganze Region ist sehenswert"

    Die Zeit wird aber nicht nur in Carlsruhe verbracht. "Eine Reise dorthin lohnt sich mehr, wenn man sich die gesamte Gegend anschaut, zum Beispiel Toronto oder die Niagara-Fälle, die ganz in der Nähe sind", erzählt der USA- und Kanada-Fan.

    Der gebürtige Karlsruher macht am liebsten in den USA und in Kanada Urlaub.
    Der gebürtige Karlsruher macht am liebsten in den USA und in Kanada Urlaub. Foto: ka-news.de

    Und wann steht die nächste Reise nach Carlsruhe an? "Das steht noch nicht fest. Nächstes Jahr kommen uns erst einmal die Freunde aus Kanada in Karlsruhe besuchen, dann wird der Geburtstag meines Vaters gefeiert. Aber mehr als fünf Jahre sind bisher noch nie vergangen, wo ich nicht dort war," erzählt Christian Husli abschließend.

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