Im Bereich des Polizeipräsidiums Karlsruhe wurden 2014 insgesamt 2.011 Einbrüche in Häuser und Wohnungen registriert - das sind im Schnitt mehr als fünf Fälle pro Tag. Ein Umstand, der nicht nur der Polizei Sorgen bereitet: Auch Versicherungen registrieren den stetigen Anstieg der Einbrüche in und um die Fächerstadt.
"Von Entwarnung kann keine Rede sein"
Laut einer Statistik der Allianz wurde im vergangenen Jahr bei jedem 139. Karlsruher Kunden der Allianz eingebrochen. 2012 war noch jeder 159. Allianz-Versicherte in der Fächerstadt Opfer eines Einbruchs. Oliver Haberkorn, Repräsentant der Allianz am Standort Stuttgart, erklärt gegenüber ka-news: "2014 haben unsere Karlsruher Kunden entgegen dem bundesweiten Trend zwar etwas weniger Einbrüche gemeldet als 2013, doch man sollte das große Bild nicht aus den Augen verlieren: Von Entwarnung kann auch in Karlsruhe keine Rede sein." Die Statistik berücksichtigt die Policen aller Hausratversicherten.
Mit jedem 139. Kunden, der Opfer eines Einbruchs wird, liegt Karlsruhe in der Statistik des Münchner Versicherungsriesen im Vergleich zu den anderen Großstädten in Baden-Württemberg auf dem fünften Platz: "Trauriger Spitzenreiter" ist Freiburg - dort wurde die Wohnung von jedem 103. Kunden von Kriminellen heimgesucht. Laut der Allianz-Statistik wurde bei jedem 261. in Baden-Württemberg Versicherten eingebrochen. Die Tabelle der meisten Einbrüche je Versichertem im Vergleich der Bundesländer führen die Stadtstaaten Hamburg, Berlin und Bremen an.
Immer mehr Einbrüche also - doch welche Schäden bezahlen die Versicherungen? "Die Hausratversicherung deckt den kompletten Hausrat, wie etwa Möbel, ab", erklärt Haberkorn. Auch der Karlsruher Versicherer BGV sagt dieser Hilfe in einer entsprechenden Pressemitteilung zu. Anders kann es bei Schmuck oder anderen teuren Wertgegenständen aussehen - diese müssen unter Umständen separat versichert werden: "In jedem Fall empfiehlt es sich, die Wertgegenstände zu fotografieren und aufzulisten", rät Haberkorn.
Bei einem Einbruch ist entscheidend, wie gut das Haus gegen Eindringlinge geschützt ist. So laden offene Türen und Fenster Einbrecher natürlich ein - doch wie sieht es aus, wenn die Haustüre zugezogen, aber nicht abgeschlossen ist? Haberkorn erläutert die Regelung in seinem Unternehmen: "Ist die Tür bei einer Abwesenheit von bis zu einer Stunde nur zugezogen, besteht voller Versicherungsschutz."
Ist der Bewohner längere Zeit außer Haus, kann das nachlässige Verhalten als "grobe Fahrlässigkeit" ausgelegt und die Versicherungssumme gekürzt werden: "Grundsätzlich empfehlen wir jedem, sein Zuhause so gut wie möglich zu sichern. Eine Trendwende in Sachen Einbrüche ist nicht in Sicht", so Haberkorn.
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