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Karlsruhe: Immer Ärger mit der 100: Warum in Deutschland die Coronazahlen sinken - aber anscheinend nicht in Karlsruhe

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Immer Ärger mit der 100: Warum in Deutschland die Coronazahlen sinken - aber anscheinend nicht in Karlsruhe

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    Trotz sinkender Zahlen sind die Neuinfektionen in Deutschland weiterhin sehr hoch.
    Trotz sinkender Zahlen sind die Neuinfektionen in Deutschland weiterhin sehr hoch. Foto: Oliver Berg/dpa

    1. Aktuelle Corona-Lage: Inzidenz bleibt hoch

    Ein Blick auf die aktuellen Zahlen zeigt: Die Corona-Lage im Stadt- und Landkreis Karlsruhe bleibt angespannt, denn: Die Anzahl der Neuinfektionen befindet sich immer noch auf einem hohen Niveau.

    Zum Vergleich: Waren am Freitag, den 23. April, noch 839 Personen im Karlsruher Stadtkreis mit dem Virus infiziert, so sind es am Dienstag, 11. Mai, 620. Der 7 Tage-Inzidenzwert, liegt im Stadtkreis Karlsruhe bei 100,6 und im Landkreis bei 119,7. 

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    Foto: Landratsamt Karlsruhe

    Deshalb warnt das Robert Koch Institut (RKI) in seinem aktuellsten Lagebericht: "Das RKI schätzt aufgrund der anhaltend hohen Fallzahlen und des aktuell beschleunigten Wiederanstiegs der Inzidenz die Gefährdung für die Gesundheit der Bevölkerung in Deutschland insgesamt als sehr hoch ein."

    Entwicklungen nicht innerhalb weniger Tage ablesbar

    Doch trotz (noch) hoher Inzidenzwerte gibt es auch eine gute Nachricht: Nachdem zwischen Februar und April noch von einer dritten Welle gesprochen wurde, scheint diese nun gebrochen. Heißt: Die Corona-Zahlen befinden sich in einem Abwärtstrend.

    Im Karlsruher Stadtkreis will die Sieben-Tages-Inzidenz aber einfach nicht runtergehen - zumindest nicht unter die 100er Marke. Die ist ja bekanntlich ausschlaggebend, ob die bundesweite Notbremse in Kraft tritt. Aber wieso sinken die Zahlen seit einigen Tagen nicht mehr? 

    Das Robert Koch-Institut meldet weiter sinkende Fallzahlen.
    Das Robert Koch-Institut meldet weiter sinkende Fallzahlen. Foto: Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/ZB

    Eine Rolle hierbei dürften die Infektionsquellen der Fächerstadt spielen. Der Grund: Knapp 30 Prozent der Neuinfektions-Fälle bleiben ungewiss, was sich natürlich auf den weiteren Infektionsverlauf auswirkt, erklärt da Gesundheitsamt Karlsruhe auf Nachfrage.

    Stagnation hat keine "besondere Aussagekraft"

    Unangefochten auf dem ersten Platz liegt jedoch immer noch der eigene Familienkreis. Darauf folgt mit 10 Prozent der "Berufs- und Arbeitsplatz". Die letzten 10 Prozent belegen Schulen, Kitas und andere Einrichtungen.  Doch es gibt noch einen weiteren Grund.

    Laut dem Karlsruher Gesundheitsamt sei dem Zeitraum der Entwicklungen mehr Bedeutung einzuräumen. Kurzum: Eine Stagnation der Zahlen, die aktuell beobachtet werden kann, habe keine "besondere Aussagekraft". Auch in Karlsruhe würden die Zahlen wieder anfangen, zu sinken. Selbst, wenn dies gegebenenfalls langsamer vonstatten ginge, als andernorts. 

    So heißt es in einem Statement des Gesundheitsamtes: "Wir beobachten eine sinkende Inzidenz in der Stadt und dem Landkreis seit Anfang Mai. Beide Gebietskörperschaften liegen deutlich unter dem Landesschnitt in Baden-Württemberg. Man muss derartige Entwicklungen immer über größere Zeiträume betrachten, Schwankungen an einzelnen Tagen und auch mal eine Stagnation haben keine besondere Aussagekraft. Letztendlich gibt es auch noch keine wirklich guten Erklärungen für die zum Teil deutlichen Inzidenzunterschiede in den verschiedenen Kreisen."

    2. Entwicklungen der Neuinfektionen in Karlsruhe

    Im Verlauf der Corona-Pandemie hat Karlsruhe nun mehrere Hochs und Tiefs hinter sich. Wie die Grafik zeigt, kletterte die Rate der Neuansteckungen zuletzt im November 2020 in die Höhe, danach im März 2021. Inzwischen sind die Zahlen deutschlandweit aber wieder am sinken, was der fortschreitenden Impfkampagne zugeschrieben wird.

    Dennoch sind Infektionsketten oft nicht mehr bis zu ihrem Ursprung zurückzuverfolgen, weshalb eine eindeutige Zuordnung schwierig ist. 

    3. So erfolgreich waren die Maßnahmen in Karlsruhe

    Ob Schließung des Einzelhandels, Fernunterricht oder die Maskenpflicht: All diese Maßnahmen zielen darauf ab, die Ausbreitung des Corona-Virus zu verhindern. Wie die Grafik zeigt, haben die verschiedenen Beschränkungen jeweils ihre Wirkung entfaltet.

    Jeweils rund eine Woche nach Einführung der Restriktionen war die Zahl der Neuinfizierten rückläufig. Dieser zeitliche Verzug ist durch die Inkubationszeit zu begründen. Im Mittel beträgt die Zeit von der Ansteckung bis zum Ausbruch von Covid-19 laut dem Robert-Koch-Institut (RKI) fünf bis sechs Tage. In anderen Worten: Sollte es aufgrund der Vernachlässigung der Corona-Vorschriften zu vermehrten Ansteckungen kommen, kann dies erst rund eine Woche später an den Zahlen abgelesen werden.

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