Unterkünfte für Stadt- und Geschäftsreisende, so komfortabel wie das eigene Zuhause. Das will "Limehome" seinen Kunden bieten. Das Unternehmen pachtet gleich mehrere Stockwerke in der Kaiserstraße 178 bis 182, die aktuell kernsaniert werden.
Das Ziel: Bis 2028 sollen dort 126 neue Apartments entstehen, die Reisende anstelle eines klassischen Hotels buchen können.
Größere Apartments in der Kaiserstraße
Limehome-Apartments gibt es in ganz Europa. Der Check-in und Check-out erfolgt digital. In Karlsruhe ist die Kette nicht unbekannt. Einige Apartments befinden sich bereits in der Sophienstraße 129, im sogenannten Sophien-Carree.

Damit liegen die Wohnungen in der Nähe zur Kaiserstraße. Warum also einen zweiten Standort, der quasi ums Eck liegt? Laut Matthias Maas, Vice President Expansion DACH+ & BeNeLux, ist die Lage für Limehome besonders attraktiv.

"Die Kaiserstraße passt wegen ihrer zentralen Lage sehr gut zu unserem Expansionsprofil. Limehome bietet in der Sophien- und in der Kaiserstraße auch unterschiedliche Apartmenttypen an. Gäste erwartet im Limehome Kaiserstraße eine größere Auswahl an Suiten für bis zu sechs Personen", heißt es auf Nachfrage der Redaktion.
Aber warum baut man in einen ehemaligen, mehrstöckigen Bürokomplex in bester City-Lage Hotel-Apartments und keine regulären Wohnungen?

Diese Frage stellt sich aus zwei Gründen. Zum einen gibt es keinen weiteren Bedarf an Hotels in Karlsruhe. Das ging 2024 aus einem Hotelgutachten hervor, welches im Rahmen einer Pressekonferenz vorgestellt wurde. Zum anderen gibt es in Karlsruhe zu wenig bezahlbaren Wohnraum.
Limehome argumentiert, dass ihre Apartments deutlich preiswerter und deswegen attraktiv für Reisende seien.

"Limehome trifft seine Expansionsentscheidungen datenbasiert. Als Technologie-Hub und Sprungbrett in die Umgebung hat Karlsruhe ein spannendes Profil für Limehome. Unser Angebot kommt bislang gut an: In der Sophienstraße liegt die durchschnittliche Auslastung bereits kurz nach Eröffnung bei über 80 Prozent. Bundesweit liegt dieser Wert bei 90 Prozent, auch in den Städten mit gut ausgebautem Hotelangebot", sagt Maas.
Warum keine richtigen Wohnungen?
Für die geplante Umnutzung der Büroflächen zu Serviced Apartments wird in der Regel eine (Bau)Genehmigung der Stadt Karlsruhe benötigt, da sich die Anforderungen an das Gebäude ändern.
Werden Büro-Räume zum Beispiel in ein Hotel umgewandelt, bleibt es noch ein Gewerbe. Umwandlungen von Büros in reguläre Wohnungen sind in der Regel anspruchsvoller. Das geht aus verschiedenen Berichten wie dem Deutschen Architektenblatt hervor.

Die Stadt antwortete kurz nach Veröffentlichung des Artikels auf Nachfrage von ka-news.de, dass die Nutzung der oberen Stockwerke sowie ein entsprechender Mietvertrag zwischen Eigentümer und Limehome im vergangenen Jahr genehmigt wurde. Also noch bevor das oben genannte Hotelgutachten vorlag.
"Die Zustimmung wurde unter der Bedingung erteilt, dass eine baurechtlich genehmigte Nutzungsänderung erfolgt", heißt es in einer E-Mail an die Redaktion.
Was oder wer schlussendlich in die Räume einziehen darf, entscheidet der Eigentümer - in diesem Fall die SV Sparkassenversicherung. Die hat nach eigenen Angaben durchaus erwogen, die Büro-Räume in reguläre Wohnungen zu wandeln.

"Im Rahmen einer Analyse, welches Nutzungskonzept für den Standort (Büro, Handel, Wohnen, Hotel, etc.) am geeignetsten ist, wurden sowohl der Bedarf als auch die Nachfragesituation für die verschiedenen Nutzungsvarianten umfassend analysiert. Es zeigte sich, dass in dem Segment, in welchem Limehome tätig ist, ein deutlicher Nachfrageüberhang besteht", so Pressesprecher Christoph Jag.
Das Konzept von Limehome habe sich in einem "intensiven Wettbewerb" schließlich durchgesetzt.
Der Artikel wurde nachträglich bearbeitet.