Noch herrscht Stillstand auf dem Oberrhein zwischen Iffezheim und Germersheim, die Schifffahrt ist weiterhin eingestellt. Denn der Wasserpegel an der Messstation zeigt auch am Montagvormittag Hochwasser an: 7,56 Meter (Stand 8. Januar, 11.30 Uhr). Tendenz fallend. Aufatmen beim Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA). "Es war ein gutes Wochenende, es hat alles funktioniert", sagt Michael Knust von der Karlsruher Außenstelle des WSA im Gespräch mit ka-news.
Der Scheitelpunkt des Rheins lag, wie von den Experten erwartet, bei 8,45 Meter. "Wir freuen uns, denn je geringer das Hochwasser, desto geringer die Schäden entlang des Rheinufers", so Knust weiter. Aktuell fällt der Pegel bei Maxau um einen Zentimeter pro Stunde. "Es dauert also noch, bis wir den gesperrten Streckenabschnitt wieder freigeben", sagt Michael Knust. Wenn der Wasserstand unter 7,50 Meter fällt, ist die Schifffahrt auf der Wasserstraße wieder möglich.

Das Sperrtor am Rheinhafen ist wieder offen
Wenn die Sperrung für den Schiffsverkehr wieder aufgehoben ist, müssen die Schiffe wegen der starken Strömung allerdings noch mit angepasster Geschwindigkeit fahren. Dann dürfen sie aber nur in der Mitte unterwegs sein. "Damit die Wellen der fahrenden Schiffe nicht die Anlagen am Ufer beschädigen", erklärt Michael Knust.
Schon seit etwa 10 Uhr ist auch das Sperrtor am Karlsruher Rheinhafen wieder geöffnet. "Es gab keine Probleme mit den Schiffen, die bei uns im Hafen Schutz gesucht hatten", sagt Patricia Erb-Korn, Geschäftsführerin der Rheinhäfen Karlsruhe. Für das Sperrtor war die Marke von 8,45 Meter kein Problem. "Erst bei 10,80 Meter würde das Sperrtor geflutet, aber dann wäre der Rheinhafen wegen der Alb eh schon überflutet", so Erb-Korn weiter. Das letzte Mal, als das Sperrtor wegen Hochwassers geschlossen werden musste, war Ende 2016.
Feuerwehr Karlsruhe zufrieden
Im Stadtgebiet Karlsruhe lief dagegen alles planmäßig ab. "Wir mussten einen Albweg sperren, aber das war keine große Sache", sagt Markus Pulm, Sprecher der Feuerwehr Karlsruhe. Auch beim Tiefbauamt Karlsruhe ist man zufrieden. "Der Wasserstand war nur leicht erhöht, aber nicht dramatisch", so Frank Lamm vom Tiefbauamt. "Wir haben die Dämme das ganze Wochenende über beobachtet und hatten zur Sicherheit 40 Leute in der Rufbereitschaft!" Im Fall der Fälle ist die Stadt jedoch gut gerüstet: Etwa 10.000 gefüllte Sandsäcke liegen bereit.
Entspannung an der Murg bei Rastatt
Auch die Barockstadt Rastatt hatte nochmal Glück, obwohl die Murg auf einen Wasserstand von bis zu 4,30 Meter anschwoll. "Rastatt ist noch mal glimpflich davongekommen", sagt Feuerwehrkommandant René Hundert. Lediglich einige Keller mussten die Einsatzkräfte auspumpen.