Freitagmorgen, 8 Uhr: Die Entscheidung im Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Mannheim (WSA) ist gefallen. Gegen 11 Uhr wird der Rhein für den Schiffsverkehr gesperrt. "Der Pegel steigt um etwa sechs Zentimeter in der Stunde", sagt Michael Knust von der Karlsruher Außenstelle des WSA im Gespräch mit ka-news, "das ist ganz ordentlich!"
Sperrtor wird am Vormittag geschlossen
Aktuell liegt der Pegel bei 7,44 Meter an der Messstation in Maxau (Stand 5. Januar, 9 Uhr). Bei 7,50 Meter ist Schluss, dann darf kein Schiff mehr auf dem Rhein zwischen Iffezheim und Germersheim unterwegs sein. Dieser Fall wird voraussichtlich zwischen 10 und 11 Uhr eintreten - der Wasserpegel soll laut Vorhersage auf über 7,50 Meter ansteigen.
Damit der Rheinhafen Karlsruhe nicht geflutet wird, wird bei einem Wasserstand von 7,50 Meter das Sperrtor am Hafeneingang geschlossen. Dann kommt nichts rein, und nichts raus - weder Wasser noch Schiffe, die hier Schutz gesucht haben. Karlsruhe ist einer der Schutzhäfen, in dem die Schiffe anlegen können. Der Rheinhafen bietet Platz für 100 Schiffe im Stadthafen und 50 im Ölhafen.
Eine Entspannung der Hochwasserlage ist erst am Wochenende in Sicht. Mit dem Höchststand von 8,30 Meter rechnet das WSV am Samstag gegen 6 Uhr morgens. "Ab dem Mittag wird der Pegel dann wieder fallen", so Michael Knust weiter.
+++ Aktualisierung, 11.15 Uhr +++
Das Sperrtor am Rheinhafen ist geschlossen. Bis der Wasserpegel wieder fällt, müssen die Schiffe im Hafen bleiben. Zuletzt war der Hochwasserschutz im Jahr 2013 aktiv. Der mittlere Rheinpegel beträgt 5,16 Meter. Zunächst betrifft der Schifffahrts-Stopp den Abschnitt von Iffezheim bei Rastatt bis Germersheim in der Pfalz.
Die Sperrung könnte aber bereits am Samstag erweitert werden und dann bis Speyer reichen. Das Wasser- und Schifffahrtsamt rechnet mit einer Dauer von mindestens zwei Tagen. Auch auf dem Neckar zwischen Mannheim und Heilbronn wurde die Schifffahrt wegen des Hochwassers eingestellt. Starker Regen und Tauwetter hatte in den vergangenen Tagen für reichlich Zulauf in den Gewässern von Süddeutschland gesorgt.