Bald geht nichts mehr auf dem Rhein, denn der Pegel steigt. Der Wasserstand in Maxau zeigt bereits 6,78 Meter an (Stand 4. Januar, 17 Uhr). Schon jetzt gelten wegen der starken Strömung Einschränkungen. "Wenn die Schiffahrtsmarke bei Maxau 6,20 Meter überschreitet, müssen alle langsamer machen", sagt Manfred Bremicker von der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg (LUBW) im Gespräch mit ka-news. Doch noch fahren sie auf dem Rhein. "Erst ab 7,50 Meter wird die Schifffahrt eingestellt!"
Rheinhafen Karlsruhe macht dicht
Um knapp 40 Zentimeter ist der Rhein binnen 24 Stunden angestiegen. Im Laufe des Freitags wird es erst kritisch, dann soll die Marke von 7,50 Meter geknackt werden. "Noch ist der Regen nicht bei uns, aber wir beobachten natürlich die Lage in der Schweiz", sagt Manfred Bremicker. Er wirkt gelassen. "Das ist also nichts Ungewöhnliches für uns!" Doch der Höhepunkt ist noch nicht erreicht.

Laut LUBW und der Hochwasservorhersagezentrale (HVZ) soll der Pegel am Freitag und Samstag noch deutlich ansteigen. Die Vorhersagen gehen von einem Höchststand von etwa 8,50 Meter aus. Wenn der Rhein diese Marke geknackt hat, dann ist das Sperrtor an der Zufahrt in den Rheinhafen schon längst dicht. Das bedeutet, der Rhein ist für die Schifffahrt gesperrt - es kommt nichts mehr in den Rheinhafen rein oder raus, weder Schiff noch Wasser.
"Ab 7,50 Meter machen wir zu. Ich denke, dass es am Freitagvormittag soweit sein wird", stellt Patricia Erb-Korn, Geschäftsführerin des Rheinhafen Karlsruhe, fest. "Der Wasserstand steigt und die Schiffe, die jetzt noch unterwegs sind, suchen sich jetzt einen sicheren Hafen bevor der Schiffsverkehr komplett eingestellt wird." Karlsruhe ist einer der Schutzhäfen, in dem die Schiffe anlegen können. "Wir haben Platz für 100 Schiffe im Stadthafen und nochmal 50 im Ölhafen", so Erb-Korn weiter.
Bis Freitagabend hält laut Deutschem Wetterdienst (DWD) der Dauerregen an. Zwischen 70 und 100 Liter Regen pro Quadratmeter werden erwartet. Erst dann entspannt sich die Lage in der Region. "Wir gehen davon aus, dass der Rhein am Wochenende wieder freigegeben wird", beschreibt Manfred Bremicker die Hochwasserlage.