Hier soll Kap künftig zusammen mit Nika für Nachwuchs im Eisbären-Gehege sorgen. "Wir sind froh, solch einen tollen Bären bekommen zu haben, der mit seinen genetischen Voraussetzungen sehr wichtig für die Erhaltungszucht in menschlicher Obhut ist", erklärt Zoodirektor Matthias Reinschmidt.
Nika ist für Kap keine Unbekannte: Als junger Eisbär kam Kap 2001 von Moskau nach Karlsruhe, zog dann allerdings 2004 in den Tierpark Neumünster um. Larissa und Vitus haben die Fächerstadt am Vortrag bereits verlassen.
"Lösung ist für beide Zoos sinnvoll"
Mit beiden Bären hatte das Karlsruher Team in den vergangenen Wochen trainiert. "Das hat sich ausgezahlt, sowohl Larissa als auch wenig später Vitus sind freiwillig in die Transportkisten gelaufen. Eine Narkose war so nicht notwendig", berichtet Reinschmidt. Auch die Fahrt nach Norddeutschland verlief laut Karlsruher Zoo problemlos.
Die drei Karlsruher Eisbären wurden vor einigen Monaten von einem Experten-Team des Instituts für Zoo- und Wildtierforschung in Berlin (IWZ) untersucht. Dabei kam heraus, dass Vitus unfruchtbar und Larissa zu alt für die Zucht ist, Nika aber Nachwuchs bekommen könnte. "Kap, der bislang allein in Neumünster lebte, ist mit seinen 16 Jahren im besten Eisbärenalter und bringt außerdem zum Züchten wertvolle Gene mit, da er aus der Moskauer Blutlinie stammt, die ansonsten kaum in Deutschland vertreten ist", heißt es in der Pressemitteilung.
"Diese Lösung ist für beide Zoos sinnvoll und gut für die Tiere", sagt der Karlsruher Zoodirektor. Nur ausgewählte Zoos dürften züchten, da man die Nachzuchten optimal unterbringen müsse und darauf geachtet werde, dass keine Inzucht zustande komme.
Kap durfte Donnerstagvormittag in der Innenanlage bereits das erste Mal durch ein Gitter getrennt mit Nika Kontakt aufnehmen. "Im Anschluss hat er die kleine Außenanlage erkundet, während Nika auf dem größeren Teil war. Kap gilt als recht umgänglicher Bär, auch bei der Ankunft war er ruhig und gelassen und hat sofort die Innenstallungen interessiert erkundet. Wann er mit Nika direkt zusammengelassen wird, steht noch nicht fest", so die Stadt abschließend.