Die SPD übernimmt sechs und die Grünen fünf Ministerien. Die Grünen haben aber am Kabinettstisch eine Stimme mehr als die Sozialdemokraten. Denn die Grünen stellen den Regierungschef sowie eine Ministerin im Staatsministerium, eine Staatssekretärin mit Kabinettsrang im Verkehrsministerium und eine Staatsrätin für Zivilgesellschaft und Bürgerbeteiligung.
Die Berufung der ehrenamtlichen Staatsrätin will Kretschmann allerdings erst mit seiner Wahl im Landtag am 12. Mai bekanntgeben. Die SPD erhält zudem den Bundesratsminister. Überdies wird es drei Politische Staatssekretäre ohne Stimmrecht im Kabinett geben: zwei für die SPD und einen für die Grünen.
Wie ka-news bereits im Vorfeld von zwei unabhängigen Quellen erfahren hat, handelt es sich bei der Staatssekretärin mit Kabinettsrang im Verkehrsministerium um die Karlsruher Grünen-Landtagsabgeordnete Gisela Splett. Splett selbst wollte dies zunächst auf direkte Nachfrage nicht bestätigen, sagte aber, dass nachhaltige Mobilität und Landesentwicklung Themen seien, die sie in den letzten Jahren beschäftigt hätten.
Splett fordert konsequenten Lärmschutz
Der Lebenslauf von Splett spricht ebenfalls für das Amt. In den vergangenen Jahren war die Grüne als umwelt- und entwicklungspolitische Sprecherin ihrer Landtagsfraktion tätig. Als ordentliches Mitglied gehörte sie dem Umweltausschuss als stellvertretende Vorsitzende an. Zudem setzte sich Splett in der Vergangenheit verstärkt für einen konsequenten Lärmschutz ein.
Bereits im Dezember 2010 hatte Splett die Ansicht vertreten, dass der Ausbau der Rheintalbahn und die damit verbundene Steigerung des Schienenverkehrsaufkommens verstärkte Lärmschutzanstrengungen auch in Karlsruhe notwendig machen. "Wir Grüne unterstützen den Ausbau der Rheintalbahn und wollen möglichst viel Güterverkehr von der Straße auf die Schiene verlagern. Dazu gehört aber ein konsequenter Lärmschutz, damit die Anwohnerinnen und Anwohner nicht die Leidtragenden sind", forderte die Landespolitikerin damals. "Lärmschutzanstrengungen muss es nicht nur an den Neubaustrecken, sondern auch an den Bestandsstrecken im Bereich Karlsruhe geben", betonte Splett mit Blick auf Karlsruhe.
Die Grünen-Politikerin verpasste bei der Landtagswahl im März 2011 mit 30,2 Prozent nur knapp das Direktmandat im Wahlkreis Karlsruhe-Ost. Die 44-Jährige schaffte nach 2006 (16 Prozent) dennoch erneut den Sprung in den Landtag. Splett lebt seit 1992 in Karlsruhe und ist Mutter zweier Kinder.
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