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Karlsruhe: Grill-Verbot auf dem Turmberg: Spießig? Nein, durchaus nachvollziehbar!

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Grill-Verbot auf dem Turmberg: Spießig? Nein, durchaus nachvollziehbar!

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    (Symbolbild)
    (Symbolbild) Foto: Jörg Carstensen

    Ach ja, Grillen ist zumindest im Sommer des Deutschen liebstes Hobby. Wenn die Temperaturen steigen, gibt es für viele nichts Schöneres, als mit Freunden gemütlich beisammen sitzen und ein paar Würste oder ein ordentliches Stück Fleisch auf den Rost zu packen. Wäre da nur nicht der böse Nachbar, der sich beschwert, noch bevor die Kohlen richtig heiß sind.

    So ähnlich dürften sich auch manche Durlacher gefühlt haben, als es 1995 hieß: Es hat sich ausgebrutzelt auf dem Turmberg. Die Anwohner waren genervt von Müll und vor allem Lärm. Einer fühlte sich offenbar derart gestört, dass er sogar vor Gericht zog und dem Grillspaß auf dem Turmberg damit ein Ende setzte. Und auch jetzt beschwert er sich regelmäßig über den Lärm auf der Erholungsfläche - auch ohne offiziellen Grillplatz.

    Hören Sie einfach mal auf den Spießer in sich!

    Dieses Verhalten kann man durchaus spießig finden. Wer in einer Stadt wohnt, der muss eben damit leben, dass es auch mal lauter werden kann- das gilt auch für Durlach. Komplette Stille rund um die Uhr einzufordern, ist nicht nur kleinkariert, sondern auch schlichtweg unrealistisch. Da ist die Frage durchaus erlaubt: Würde die Lärmbelästigung denn wirklich schlimmer werden, wenn wieder eine Grillstelle aufgebaut werden würde?

    Über diesen Punkt darf man streiten. Klar ist allerdings auch: Wenn es um Grillplätze geht, benehmen sich die Karlsruher Hobbygriller gerne mal daneben. Diese Erfahrung musste auch die Stadt machen, als sie die Günther-Klotz-Anlage testweise für den Grillbetrieb freigab: Offenbar war es für so manchen zu viel verlangt, den Müll in die dafür vorgesehenen Behälter zu werfen. Oder auf eine illegale DJ-Bühne zu verzichten. Oder auch einfach nur ein bisschen Rücksicht auf die Anwohner zu nehmen. Die Folge: Dem Gartenbauamt wurde es zu bunt, der Test wurde vorzeitig abgebrochen. Ist es das denn wirklich so schwer? Würde man hier einfach etwas mehr Rücksicht nehmen, würden sich viele Probleme nicht nur klären lassen, sie würden erst gar nicht entstehen!

    Ein kleiner Tipp an die rücksichtslosen Grill-"Dreckspatzen": Erinnern Sie sich einfach an das letzte Mal zurück, als der Nachbar am Sonntagmorgen um acht Uhr angefangen hat, Löcher in die Wände zu bohren. Oder rufen Sie sich ins Gedächtnis, wie nervtötend es ist, wenn der Nachbar mitten in der Nacht die Musik aufdreht. Vielleicht können Sie dann etwas Verständnis für die vermeintlich spießige Reaktion der Anwohner auf dem Turmberg aufbringen. Entdecken Sie den Spießer in sich! Mit ein bisschen Rücksichtnahme könnte der Grillplatz wieder auferstehen.

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    Die Durlacher FDP-Ortschaftsratfraktion erkundigte sich in einem Antrag, ob der ehemalige Grillplatz auf dem Turmberg wieder in Betrieb genommen werden kann. Die Anwohner beschweren sich hier nach wie vor über Lärmbelästigung. Sollte auf dem Turmberg dennoch wieder gegrillt werden dürfen? Teilen Sie Ihre Meinung unter diesem Debatten-Artikel!

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