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Karlsruhe: GO Karlsruhe! Hochschule erhält 1,17 Millionen Euro für Fußgänger-Projekt

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GO Karlsruhe! Hochschule erhält 1,17 Millionen Euro für Fußgänger-Projekt

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    Die Optimierung der Fußgängermobilität
mit aktiver Bürgerbeteiligung ist Gegenstand des neuen
Forschungsprojekts "GO Karlsruhe!", das vom Land Baden-
Württemberg mit 1,17 Mio. Euro gefördert wird.
    Die Optimierung der Fußgängermobilität mit aktiver Bürgerbeteiligung ist Gegenstand des neuen Forschungsprojekts "GO Karlsruhe!", das vom Land Baden- Württemberg mit 1,17 Mio. Euro gefördert wird. Foto: Heike Borowski/HsKA

    Am Freitag, 13. November, überreichte Theresia Bauer, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg, den offiziellen Förderbescheid des Landes persönlich an Rektor Prof. Dr. Karl- Heinz Meisel. Einwanderung und demografischer Wandel, klimaverträgliches Wohnen, neue Formen der Mobilität und die Digitalisierung des Alltags - viele gesellschaftliche Herausforderungen zeigen sich besonders in Städten. 

    Das Wissenschaftsministerium stellt vor diesem Hintergrund über den Wettbewerb "Reallabor Stadt" für sieben Forschungsprojekte, die zukunftsfähige Lösungen für Ballungsräume erproben, insgesamt rund acht Millionen Euro für drei Jahre zur Verfügung. 

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    Foto: Heike Borowski/HsKA

    Bei der Übergabe (v. l. n. r.): Rektor Prof. Dr. Karl-Heinz Meisel, Prof. Dr. Wolfgang Fritz, Arbeitsgemeinschaft Karlsruher Bürgervereine, Ministerin Theresia Bauer, Projektleiter Prof. Dr. Christoph Hupfer, Andrea-Alexa Kuszák, Geschäftsführerin neue welle, Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup. 

    Die Projekte wurden aus 27 Anträgen auf der Grundlage der Begutachtung einer unabhängigen Expertenkommission ausgewählt. Bei den ausgewählten Vorhaben handelt es sich um sogenannte Reallabore, in denen Wissenschaftler zusammen mit Kommunen, der Wirtschaft und Bürgern Veränderungen in der Stadt anstoßen und wissenschaftlich untersuchen. Sie decken verschiedene Felder einer zukünftigen Stadtentwicklung ab.

    Fußgänger im Fokus

    "Im Mittelpunkt des an der Hochschule Karlsruhe geförderten Forschungsprojekts ‚GO Karlsruhe!‘ stehen Fußgänger, über die im Wegenetz der Stadt Karlsruhe Stellen und Bereiche für Verbesserungsmaßnahmen identifiziert und gemeinsam - Fußgänger, Stadt Karlsruhe, Hochschule Karlsruhe - Lösungsmöglichkeiten entwickelt werden", so Christoph Hupfer, Dekan der Fakultät für Fakultät für Informationsmanagement und Medien der Hochschule und Projektleiter von "GO Karlsruhe!".

    In Karlsruhe gilt es, die beste Art der Beteiligung von Fußgängern zu finden. Bisher erfolgt die gemeinsame Planung von Bürgern, Ingenieurbüros und der Verwaltung zum Fußgängerverkehr ganz klassisch über Workshops und Informationsveranstaltungen in den Wohnquartieren. Einen Großteil seiner Fußwege legt man allerdings außerhalb des unmittelbaren Wohnumfelds zurück. In der Innenstadt sind beispielsweise wesentlich mehr Personen zu Fuß unterwegs als dort wohnen. Viele Besucher - also Ortsunkundige - bewegen sich dort. Die klassische Bürgerbeteiligung weist daher Unzulänglichkeiten auf.

    So sollen sich Bürger beteiligen

    Das Reallabor "GO Karlsruhe!" geht deshalb einen anderen Weg: Aus der Bürgerbeteiligung in den Wohnquartieren wird die Nutzerbeteiligung vor Ort. Die Fußgänger werden an Gehwegen, Haltestellen, Kreuzungen, Ampeln und anderen Bereichen beteiligt: bei der Problemanalyse ("Was läuft hier schief und warum?"), der Entwicklung von Maßnahmen ("Was ist gewünscht und warum?"), bei der Entscheidung zur Umsetzung ("Welche Varianten werden favorisiert und warum?") sowie bei der Bewertung ("Was halten die Bürger von der umgesetzten Maßnahme und warum?").

    Die Beteiligung vor Ort erfolgt über digitale Medien  - beispielsweise Smartphones - im öffentlichen Raum. So funktioniert das: "Gehe deinen Lieblingsweg und markiere, was dich daran stört. Zeige vor Ort mit dem Smartphone, was läuft und was nicht." Viele weitere Spielarten für Engagement sind möglich. Der Versuchsaufbau vergleicht die unterschiedlichen Formen der Beteiligung miteinander, unterschieden nach Maßnahmentypen sowie Art und Umfang der Bürgerbeteiligung. 

    Auch die Stadt wirkt mit

    "Dass der Zuschlag für ein Reallabor im Feld der Mobilität an die Hochschule Karlsruhe geht, ist auch das Ergebnis einer konsequenten Weiterentwicklung der Schwerpunkte Mobilität und Medien in Lehre und Forschung an unserer Hochschule", betont Rektor Karl-Heinz Meisel. Das Reallabor erfolgt in enger Kooperation mit der Stadt Karlsruhe und der Arbeitsgemeinschaft Karlsruher Bürgervereine e. V. Weitere Unterstützung für das Projekt kommt von der Vereinigung für Stadt-, Regional- und Landesplanung, Berlin, (SRL) sowie von Fuss e. V. (Fachverband Fußverkehr Deutschland, Berlin).

    "Die Stadt Karlsruhe sieht in dem Reallabor 'GO Karlsruhe!' große Chancen, die Förderung des Fußgängerverkehrs voranzutreiben", freut sich auch Oberbürgermeister Frank Mentrup über den Zuschlag. "Wir messen der Förderung des Fußgängerverkehrs eine besondere Bedeutung bei und sehen das Reallabor als Teil einer umfassenden Transformation der Stadt Karlsruhe in Richtung Nachhaltigkeit", so Mentrup weiter. Deshalb unterstützt die Stadt das Projekt. Eingebunden sind Stadtplanungsamt, Tiefbauamt sowie Ordnungs- und Bürgeramt. Außerdem stellt die Stadt bereits bestehende Beteiligungsstrukturen in aktuellen Sanierungsgebieten zur Verfügung. 

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