Seit Donnerstag, 8. August, erstrahlt zum fünften Mal in Folge das Karlsruher Schloss. Unter dem Motto "Ein Sommer der Liebe und des Lebens" hatten die Künstler freie Wahl bei der Auswahl ihres Themas, heißt es von der Gruppe Xenorama.
Frieden und Liebe - die Kernthemen der Shows
"Walls of Perception" heißt die Show der deutschen Gruppe und handelt von der Reise einer fiktiven Protagonistin, die ihr inneres Selbst erforscht und sich dabei mit ihren inneren Dämonen auseinandersetzt.
"Auf ihrer Reise stellt sie fest, dass sie sich der Außenwelt öffnen muss und bemerkt dann, dass alles miteinander zusammenhängt: die ganze Welt und alle Menschen. Das ist unsere Definition von Frieden und Liebe und auch von Toleranz. Dass alles zusammenhängt, dass wir alle auch aufeinander achten sollten", erzählt der Komponist der Gruppe, Richard Oeckel.
Auch beim Publikumsliebling Maxin10sity geht es in "Our only blue one" um Frieden, aber auch um den Urknall und um die Bewahrung unseres Planeten. "Globaler Klimawandel und seine Konsequenzen", fasst Andras Sass, der Kreativdirektor der ungarischen Gruppe, das diesjährige Thema kurz und knapp zusammen.

Antonin Krizanic ist dieses Jahr als Produzent von mehreren Shows dabei, unter Anderem bei "Evolution of Love" nach einem Konzept von ZKM-Chef Peter Weibel. "Es ist eine Geschichte der Liebe und dass diese immer an erster Stelle stehen sollte." Laut Krizanic geht es dabei auch viel um Religion und die eine Sache, "die sie alle gemeinsam haben: die Liebe."
Diese werde in vielfältiger Art und Weise in der Show zu sehen sein: Von der Verschmelzung der religiösen Symbole zu einem Ganzen am Anfang der Show, zu Adam und Eva, der Liebe zur Natur und schließlich zur Liebe zwischen Mann und Frau im 21. Jahrhundert.
Wie viel Arbeit steckt in so einer Show?
Damit die Besucher, die sich im Sommer zu tausenden vor dem Schloss tummeln, überhaupt eine Show geboten bekommen, haben die Künstler monatelang daran gearbeitet. "Grundsätzlich ist es so, dass wir uns erst einmal mit der Materie beschäftigen, das dauert etwa einen Monat", erzählen die Jungs von Xenorama, die ihre Studios in Potsdam und Bremen haben. Dabei sammelt die Gruppe erste Ideen zum vorgegebenen Motto und recherchiert die ersten Bilder.
Und auch Maxin10sity entwickelt zunächst das Konzept ihrer Show, bis es in die Produktion geht. "Wir brauchen dafür einige Wochen. Bis die Produktion fertig ist, also das 3D-Modell gebaut wurde und die 3D-Simulationen und -Animationen fertig sind, vergehen ungefähr drei Monate", heißt es von Andras Sass im Gespräch mit ka-news.de.
"Dann werden Bild- und Musikrecherchen gemacht und daraus dann das Storyboard und das Layout entwickelt", erklärt Antonin Krizanic von Global Illumination. Für die Show "Walls of Perception" hat Xenorama beispielsweise etwa vier Monate gebraucht. "Das hängt natürlich auch davon ab, wie lang die Show ist. Da kann man auch den ein oder anderen Monat drauf rechnen oder abziehen."

Die Themenfindung sei dabei keiner Gruppe schwer gefallen. Andras Sass von Maxin10sity erzählt im ka-news.de-Interview, dass das ZKM und das KIT bei der Themensuche die gleiche Idee gehabt hätten und ihre Show "Our only blue one" in "viel engerer und intensiverer Zusammenarbeit als die Jahre zuvor" entstanden sei.
"Die Schlosslichtspiele sind eine Besonderheit in Karlsruhe"
"Die Schlosslichtspiele sind eine Besonderheit in Karlsruhe. Dadurch, dass dieses Event in den letzten Jahren immer wiederkehrend stattfand, können die verschiedenen Shows immer wieder auf der Schlossfassade gespielt werden", erzählt der künstlerische Leiter von Xenorama, Marcel Bückner.

Normalerweise seien die konzipierten Shows nur für die einmalige Vorführung gedacht. Bei den jährlichen Lichtspielen haben die Künstler jedoch die Möglichkeit, ihre Shows öfter auf die Karlsruher Schlossfassade zu projizieren. "Wir hoffen, dass unsere Show auch nächstes Jahr wieder Teil des Programms wird. Und das Jahr darauf natürlich auch", heißt es abschließend von Antonin Krizanic.
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