Im Jahr 2005 hat die Stadt Karlsruhe den Entschluss gefasst, die fahrradfreundlichste Stadt in Süddeutschland zu werden. 20 Punkte wurden damals aufgestellt, um dieses Ziel umzusetzen. Doch seitdem hat sich einiges verändert: Immer mehr E-Bikes sind beispielsweise auf den Straßen unterwegs - doch auf den schmalen Radstreifen sind Überholmanöver oft schwer. Zeit, die Radverkehrspolitik neu zu justieren.

An welchen Stellen in der Stadt haben es Radfahrer besonders schwer? Was kann die Stadt unternehmen, damit künftig mehr Menschen in die Pedale treten? Um herauszufinden, wo Handlungsbedarf besteht, bedient sich die Stadt Karlsruhe einer besonderen Methode: Dem "Bicycle-Policy-Audit" - kurz Bypad-Audit.
Klar definierte Ziele - doch die Umsetzung hapert teilweise
Audits sind eine Form des Qualitätsmanagements. Konkret bedeutet das: Der Ist-Zustand des Karlsruher Radverkehrs wird analysiert und darauf aufbauend ein Aktionsplan erstellt. Der erste Schritt ist bereits im Januar geschehen - wie steht es also um die Radsituation in der Stadt?
Einiges macht die Stadt Karlsruhe richtig, geht es um den Ausbau des Radverkehrs. Ein besonders wichtiger Punkt: "Es wurden klar messbare Ziele aufgestellt", sagt Heike Prahlow vom Büro PGV-Alrutz, das mit der Durchführung des Audits beauftragt wurde.

Doch es gibt auch Kritikpunkte: Zum einen sei an den Knotenpunkte bislang zu wenig geschehen, zum anderen sei die Umsetzung nicht transparent. Teilweise würde die Stadt auch den selbst gesteckten Zielen hinterherhinken, ein Beispiel sind die geplanten Stadtteilrouten.
"Derzeit beträgt der Fahrradverkehrsanteil in Karlsruhe 33 Prozent", sagt Baubürgermeister Daniel Fluhrer am Donnerstagabend beim Stadtbauforum. Die Veranstaltung hat vor allem ein Ziel: Die Wünsche und auch Kritik der Bürger soll mit in die künftigen Planungen einfließen.

Für die Bürger ist unter anderem die gerechte Aufteilung des Verkehrsraumes ein Thema. Während die einen sich eine komplett autofreie Bereiche wünschen, visieren andere ein gerechtes Miteinander aller Verkehrsteilnehmer an. Ein weiterer Kritikpunkt: Die bestehenden Regelungen würden zu wenig geahndet werden, beispielsweise die - theoretisch Kfz-freie - Kaiserstraße.
Falls Bürger weitere Anregungen haben, können Bürger diese in den nächsten zehn Tagen über das Beteiligungsportal der Stadt Karlsruhe https://beteiligung.karlsruhe.de/ einreichen. Dann fließen sie ebenfalls in die weiteren Planungen der Stadt ein.



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