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Karlsruhe: Familiengeschichte endet

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Familiengeschichte endet

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    Zur Schörghuber Gruppe gehören mehrere traditionsreiche Brauhäuser wie die Münchner Paulaner Brauerei, die Kulmbacher Brauerei und Karlsberg aus dem saarländischen Homburg. Die Fürstlich Fürstenbergische Brauerei in Donaueschingen wurde erst vor sechs Wochen gekauft. Ab dem 1. Januar kommenden Jahres sind die beiden traditionsreichen Unternehmen Bestandteil der Brau Holding-Gruppe. Voraussetzung ist allerdings, dass das Kartellamt der Übernahme zustimmt. BHI-Vorstandssprecher Professor Wolfgang Salewski betrachtet die Akquisition als wichtigen Bestandteil für die weitere Strategie des Unternehmens: "Wir wollen unseren Einfluss in Baden verstärken."

    Regionale Geschmäcker bei der Expansion berücksichtigen

    Willem Hosang will sich nicht in die Belange von Hoepfner einmischen (Foto: pr)

    Für die Politik der Holding in Baden soll in Zukunft Hoepfner verantwortlich sein. Noch heute Nachmittag wird er der Belegschaft von Fürstenberg als neuer Geschäftsführer vorgestellt werden. Weitere Aktivitäten auf dem badischen Biermarkt sind, so Salewski, geplant: "Wir versuchen auch nach Südbaden zu expandieren." Vorstandsmitglied und Heineken-Vertreter Willem Hosang verspricht, keinen weiteren Einfluss auf die Unternehmensführung zu nehmen: "Wir sind im Rahmen der Holding eher für den internationalen Markt zuständig. Die Schörghuber-Gruppe kümmert sich um Deutschland."

    Wolfgang Salewski: Stärkung der Regionen in starker Gruppe (Foto: pr)

    Salewski betonte, dass auf die Eigenständigkeit der einzelnen Unternehmen großer Wert gelegt werde: "Unser Erfolg resultiert aus der Vielfalt." Die Menschen wüchsen mit ihrem Bier auf, "die Regionen haben erstaunlich unterschiedlich Geschmäcker". Mittlerweile sei die BHI im gesamten süddeutschen Bereich vertreten, "der Teppich unserer Unternehmen reicht von Dresden bis nach Homburg an der Saar". Obwohl viele kleine Brauereien zu der Holding gehörten, stünde die BHI mittlerweile hinsichtlich der Produktionsmenge auf Platz drei in Deutschland: "Wir wollen kein nationales Bier anbieten, sondern in der jeweiligen Region das Bier von der besten Qualität."

    "Wunschpartner" verspricht "wichtige Synergieeffekte"

    Entlassungen bei Hoepfner seien nicht geplant, erklärte Salewski, fügte allerdings hinzu, "dass nichts festgeschrieben wurde." Mit dem Unternehmer Hoepfner sei er bereits seit über 30 Jahren befreundet: "Wir sind froh, mit ihm jemanden zu haben, der uns die Türen öffnet." Hoepfner selbst betonte, dass es seiner Ansicht nach keinen besseren Zeitpunkt zum Verkauf gegeben habe: "Wir haben unseren Wunschpartner gefunden." Eine Verlagerung des Standorts sei genau so wenig zu befürchten wie eine Veränderung der Rezeptur: "Hoepfner bleibt Hoepfner."

    Peter Fiedler: BHI hat sich teuer in Baden eingekauft (Foto: pr)

    Wie viel sich die BHI ihr Engagement hat kosten lassen, wurde nicht bekannt gegeben. Vorstandsmitglied Dr. Peter Fiedler stellte ironisch fest: "Hoepfner macht Gewinn, in Anbetracht der Übernahmekonditionen fast zu viel." Auch Salewski bestätigte, dass mit grundsätzlichen Veränderungen nicht gerechnet werden müsste: "Hoepfner bleibt in Karlsruhe und nicht anderes kommt hierher." Vom "Synergieeffekt" dürfe sich Hoepfner sogar einige Vorteile versprechen: "In logistischer Hinsicht und auch im IT-Bereich wird Hoepfner profitieren. Außerdem können die Rohstoffe in Zukunft natürlich billiger eingekauft werden."

    Nicht nur für unsere Leser war die Übernahme ein überraschendes Ereignis, auch das Gros der anwesenden Journalisten wurde von der Ankündigung überrascht (ka-news berichtete).

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