Der städtische Anteil soll nun auf zwölf Millionen Euro aufgestockt und die für 2015 geplante Stadtausstellung verschoben werden."Ein Schritt in die richtige Richtung", freuen sich die Stadträte der SPD-Gemeinderatsfraktion über den Meinungsumschwung bei CDU und Grünen.
"Jetzt kann hoffentlich endlich - nach einer Verzögerung von sechs Monaten - mit der Vergabe der weiteren Architektenleistungen für den Umbau des Tullabads in ein Exotenhaus begonnen werden", erklärt SPD-Stadträtin Gisela Fischer zur aktuellen Entwicklung. Diese Zeitverzögerung haben die Fraktionen der CDU und Grünen durch ihre Blockadepolitik kurz vor Beginn der Umsetzungsphase zu vertreten.
Aufgrund der erneuten Kostendeckelung von CDU und Grünen gelte es jedoch, das restliche Geld aufzutreiben. Daher schlägt die Sprecherin für Öffentliche Einrichtungen, Gisela Fischer, vor, dass sich die Landesregierung anlässlich des Zoojubiläums finanziell in mindestens gleicher Höhe beteilige, wie dies beim 125-jährigen Zoojubiläum bereits der Fall gewesen sei und appelliert an die Landtagabgeordneten der gesamten Region.
FDP und KAL geben sich mäßig euphrorisch: "Die Stadt Karlsruhe leidet noch heute an den Folgen von 'abgespeckten' Projekten wie der Europahalle. Eine abgespeckte Variante für das Exotenhaus ist nicht in unserem Sinn", betont FDP-Fraktionsvorsitzende Rita Fromm. Wenn sich nun die CDU-Fraktion zur Retterin des Exotenhauses auf Kosten der Stadtbauausstellung profilieren wolle, müsse daran erinnert werden, dass die CDU-Fraktion erst durch den Druck der öffentlichen Meinung und ihres ehemaligen Ersten Bürgermeisters Siegfried König von ihrer trotzig beharrten und objektiv unmöglichen Obergrenze von 10 Millionen abgerückt sei. "Wir stehen zu unserem Beschluss, Exotenhaus ohne Abspeckung und Durchführung der Stadtausstellung 'Die Stadt neu sehen'", so Fromm.
"Schwarzgrüne Zufallskoalition"
Auch die KAL findet, dass der Umschwung von CDU und Grünen reichlich spät komme. "Wir haben Monate verloren. Und die beiden Fraktionen geben ja immer noch nicht zu, dass sie mit ihrer Deckelungsidee auf nahezu die Hälfte der Baukosten total schief lagen", stellt Lüppo Cramer, Fraktionsvorsitzender der Karlsruher Liste (KAL), fest. Nur dank des wachsenden Drucks der Bürger, insbesondere nach dem verheerenden Brand im Zoo, habe sich die "schwarzgrüne Zufallskoalition" bewegt.
Die vielen Vorbedingungen der beiden Fraktionen ließen aber befürchten, dass der Umbau keineswegs gesichert sei. "Die Stadtausstellung zum Stadtjubiläum wollen sie streichen, ungesicherte Fördermittel des Landes werden vorausgesetzt, der ehemalige Bürgermeister König soll eine Spendenmillion beibringen“, äußert Cramer seine Zweifel. Das Zookonzept brauche statt ständiger Querschüsse einen langen Atem - Bereitschaft zu politischem Handeln über Legislaturperioden und über Finanzdellen hinweg.