Der Bau, der ursprünglich rund 18 Millionen Euro kosten sollte, war auf Drängen von CDU und Grünen im Gemeinderat auf 10 Millionen Euro gedeckelt worden. Eine neu vorgelegte überarbeitete Bauvariante geht von rund 16 Millionen Euro aus. Diese Senkung der Umbaukosten nahm die konservative Fraktion nach eigenen Angaben zum Anlass, einen neuen Finanzierungsvorschlag zu unterbreiten. Den dazu nötigen Spielraum gebe es, weil der Haushalt 2010 besser abschließe, als noch vor einigen Monaten zu befürchten war. Auch habe der Brand im Zoo die Christdemokraten dazu bewogen, die Finanzierung für das Exotenhaus zu erweitern.
Zugunsten des Zoos will die CDU die für 2015 geplante Stadtausstellung verschieben. "Es handelt sich um ein wichtiges Projekt der Stadtplanung“, so CDU-Planungsfachmann Tilman Pfannkuch, "doch drängt es nicht zu Eile". Drei Millionen Euro sind veranschlagt, um verschiedene laufende Bauprojekte in der Stadt zu präsentieren.
Sonderspenden für das Exotenhaus?
Für das Ansehen der Stadt hat die Fertigstellung des Zoos in der neuen Linie der Unions-Fraktion jedoch Priorität. "Die Bauausstellung ist aus Sicht der CDU ein längerfristiges Projekt, das nach der Zooerweiterung aufgenommen werden soll", heißt es in einer Pressemitteilung. Die frei werdenden drei Millionen Euro sollen dann in den Exotenhaus-Bau fließen.
Für die noch fehlende Million in der Finanzierung des 16-Millionen-Euro-Projekts setzt die Unions-Fraktion auf Sonderspenden. Diese könnten von finanzkräftigen Spendern kommen, von denen der ehemalige Erste Bürgermeister Siegfried König im August gesprochen hatte. Außerdem wolle die CDU mit dem Hinweis auf die 150-Jahr-Feier des Zoos auch um einen Zuschuss des Landes werben. "Wenn wir den Kostendeckel anheben, zusätzlich mit dem Zurückstellen der Bauausstellung querfinanzieren, die von Herrn König in Aussicht gestellten Spendengelder und Landesmittel dazunehmen, dann steht das Exotenhaus bis 2015", so Fraktionsführerin Gabriele Luczak-Schwarz zuversichtlich.
Artgerechte Haltung - billigerer Betrieb
Ähnlich liest sich der parallel eingereichte Vorschlag der Grünen-Fraktion: Dieser sieht ebenfalls eine Erweiterung des Kostendeckels für die Stadt auf zwölf Millionen Euro, die Verschiebung der Stadtausstellung sowie private Sponsorengelder in Höhe von zwei Millionen Euro vor. Jedoch wollen die Grünen zusätzlich auch im laufenden Betrieb des Exotenhauses Kosten durch die Auswahl von Tierarten sparen, die "im Exotenhaus artgerechte Bedingungen vorfinden und dadurch weniger intensiv gepflegt werden müssen."