Als der Karlsruher Streichelzoo im November 2010 einem Brand zum Opfer fiel, war die Anteilnahme und Spendenbereitschaft in der Fächerstadt groß.
880.000 Euro für das Elefantenhaus
Bei dem durch einen technischen Defekt ausgelösten Unglück wurde auch das direkt angrenzende Elefantenhaus stark beschädigt: Die Dachrandkonstruktion und die Holzverkleidung der Wände an der Nordseite wurden komplett zerstört, außerdem wurden die Dachfläche und die Innenverkleidungen stark in Mitleidenschaft gezogen. Das Lichtband hinter den Elefantenständen, aber auch die Verglasung zur Südseite sind völlig zerstört. Zudem ist das Gebäude durch die Brandschäden auf Dauer einsturzgefährdet.
Mit der geplanten Sanierung des Elefantenhauses soll nicht nur der Ist-Zustand wieder hergestellt werden, wie die Stadtverwaltung in ihrer Vorlage ausführt, sondern - aus Tierschutzgründen - den Elefanten eine deutlich größere Innenfläche zur Verfügung gestellt werden. Dafür veranschlagt die Stadtverwaltung 880.000 Euro Euro. Mit dieser Summe hat sich der Hauptauschuss bereits einverstanden erklärt, nun muss sie der Gemeinderat noch genehmigen.
In Karlsruhe weht nicht genug Wind
Von Feuer zu Wind: Ebenfalls im Hauptausschuss vorberaten wurde die Beteiligung der Stadtwerke Karlsruhe an Windparkprojekten. Dabei sollen bis 2014 maximal 14 Millionen Euro in eine Beteiligung am Offshore-Windpark der EnBW Baltic 2 fließen, sowie eine Million Euro in das Onshore-Windportfolio von Windpool. Wie die Stadtverwaltung in einer Vorlage darlegt, müsse auch Karlsruhe seinen Beitrag zur Realisierung der Klimaschutzziele der Bundesregierung leisten. Dies bedeute, Erneuerbare Energien verstärkt und schneller auszubauen als bisher - in der Fächerstadt sollen sie bis 2020 verdoppelt werden. Da Windenergie eine entscheidende Rolle spiele, in Karlsruhe jedoch keine günstigen Windverhältnisse herrschten, wolle man in dieser Form in die Energiequelle investieren.
Weitere Themen am Dienstagabend sind unter anderem die Ausweitung der gesplitteten Abwassergebühr auf alle Grundstücke und die Verwertung städtischer Bioabfälle über eine Trockenvergärungsanlage. Denn die 1997 in Betrieb genommene, derzeit betriebene Nassvergärungsanlage für Bioabfälle ist nach Angaben der Stadtverwaltung zu klein und verschlissen. Im Vergleich zur geplanten Trockenvergärungsanlage sei sie deutlich teurer im Betrieb und erreiche eine deutlich geringere CO2-Minderung.
18.000 Tonnen Bioabfall im Jahr
Die Verwaltung möchte deshalb eine Trockenvergärungsanlage im Propfenstromfermentationsverfahren und eine Kompostierungsanlage zur stofflichen und energetischen Verwertung der städtischen Bioabfälle am Standort des Anlagenverbundes Ost erreichten. Beide Anlagen werden auf eine Verarbeitung von 18.000 Jahrestonnen Bioabfällen ausgelegt. Die Tagesordnung der Sitzung umfasst insgesamt 24 Punkte - darunter auch zahlreiche Anträge und Anfragen aus der Mitte des Gemeinderats.
ka-news berichtet ab Dienstagnachmittag wie gewohnt direkt aus dem Karlsruher Gemeinderat. Alle Themen der Gemeinderatssitzung inklusive der Anträge gibt es hier (Link führt zu den Seiten der Stadt Karlsruhe). Bürger können die Debatte im Gemeinderat von der Empore aus verfolgen. Für Menschen mit einer Hörbehinderung steht eine Höranlage zur Verfügung.