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Karlsruhe: Eislaufhallen in der Region: Teurer Luxus für bankrotte Kommunen

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Eislaufhallen in der Region: Teurer Luxus für bankrotte Kommunen

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    Schlittschuh
    Schlittschuh Foto: annca/pixabay

    Eine Überlebenschance ist häufig damit verbunden, dass in den Hallen Leistungssport – Eishockey oder Eiskunstlauf betrieben wird, zum reinen Freizeitvergnügen ist den Kommunen der Betrieb meist zu kostspielig. In Heilbronn etwa trainieren und spielen zwei Eishockeyclubs in der "Kolbenschmidt-Arena" - der Heilbronner Eishockey Club "Heilbronner Falken" (HEC) und die Eisbären Heilbronn (EHC). Die Eishockeyspiele werden vor bis zu 4.000 Zuschauern ausgetragen. Der HEC ist hier Generalpächter und sind nicht gerade die Profis auf dem Eis, kann beim täglichen Publikumslauf jeder aufs Eis.

    Käufer und Ideen gesucht

    Auch die St. Maur-Halle in Pforzheim beherbergt ein Eishockeyteam, auch hier ist die Halle außerhalb der Trainingszeiten des Vereins für die Öffentlichkeit geöffnet. Allerdings versucht die Stadt Pforzheim, im Zuge der vom Regierungspräsidium verordneten Sparmaßnahmen, die Halle zu verkaufen – zu teuer der Betrieb, zu kostspielig die nötigen Zuschüsse, über 200.000 Euro im Jahr.

    Zwei Angebote liegen der Kommune vor, eines von dem lokalen Investor Wolfgang Scheidtweiler, der die Halle zusammen mit dem Parkhotel und dem Gasometer in ein "Gesamtkunstwerk" verwandeln will, ein weiteren von einem Anbieter, der in der Halle einen Trampolinpark einrichten möchte – Bedingung für beide, die Nutzung als Eishalle soll für mindestens zehn Jahre im Grundbuch festgeschrieben werde. So wünscht es sich zumindest die Stadt Pforzheim, welcher Investor letztlich den Zuschlag erhält, soll der Gemeinderat am 14. November in nicht öffentlicher Sitzung entscheiden.

    Zusatzeinnahmen im Sommer

    Mit den Zusatzeinnahmen der Hallenvermietung an einen Trampolinpark ist auch der Eistreff in Waldbronn über den Sommer gekommen. Unlängst stand auch die Zukunft dieser Eishalle auf der Tagesordnung des hiesigen Gemeinderats. Eine Entscheidung für oder gegen Alternativnutzung ist dort jedoch noch nicht gefallen – zu diffus die Ideen, zu wertvoll der Eistreff als Magnet für Familien, Kinder und Jugendliche aus der gesamten Region.

    Auch Waldbronn muss sparen, aber die Zuschüsse für den Eistreff sinken seit vielen Jahren stetig, die Besucherzahlen hingegen sind konstant und steigend – vom Kindergeburtstag bis zur Eisdisco erfreut sich der Eistreff großer Popularität, weswegen man in Waldbronn die rund 85.000 Euro Zuschuss zumindest für absehbare Zeit gerne weiter trägt, zumal keine der Alternativnutzungen, die bisher im Gespräch waren – vom Feuerwehrhaus bis zum Baugelände für ein benachbartes Unternehmen – für den Gemeinderat ansprechend klangen.

    Auch wenn Eislaufhallen für die Kommunen ein teures Vergnügen sind und die innerstädtischen Eislaufflächen immer mehr zur Konkurrenz werden, darf man sich in der Region zunächst auch weiterhin auf "eisige" Winter auf Kufen und - wetterunabhängig - unterm Hallendach freuen.

    Info:
    www.stadtwerke-heilbronn.de/eisstadion-heilbronn.html
    www.ccp-pforzheim.de
    www.eistreff-waldbronn.de

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