Auch wenn der Himmel voller Wolken hing statt voller Geigen, für alle Beteiligten bei der Stadt Karlsruhe, dem Karlsruher SC und den Baufirmen - am heutigen Montag sind sie sind gerne in den Wildpark gekommen. Denn der 9. Dezember ist ein historischer Tag, das betonen sie alle immer wieder.

Oberbürgermeister Frank Mentrup vergleicht den Neubau und den Spatenstich mit einer Fußballpartie, während er die kommenden Bauabschnitte beschreibt. "Im Osten nimmt der Neubau seinen Anfang, wenn die neue Ostkurve dann steht, kommt die Haupttribüne weg, das wird etwa in der zweiten Halbzeit passieren. Und kurz vor Abpfiff 2022 wird die Nordkurve fertig", so Mentrup in seiner Rede. "Und dann wird wieder König Fußball alleine hier regieren!"

Jahre der Planung sind vorbei - jetzt geht es endlich los
Mit dem Beginn des Vollumbaus durch den BAM Sports GmbH endet ein "jahrzehntelanges Kapitel", so Mentrup. Einen Seitenhieb auf die Vorgänge der letzten Wochen, genauer gesagt den Stadion-Streit, kann er sich allerdings nicht verkneifen: "Ein Kapitel, bei dem sich der Ball mitunter nicht ganz fair hin und her gespielt wurde", so der OB. Dennoch möchte er nun einen "Heimspielsieg für den KSC einfahren" - und auch wenn er wegen des Regens auf der Baustelle kalte Füße hat, Mentrup freut sich über den Spatenstich.
"Der Tag heute ist eine tolle Sache, denn damit endet der Abriss und markiert damit eine wichtige Wendemarke, weil wir nun erleben, wie langsam ein neues Stadion entsteht", so Mentrup im anschließenden Gespräch mit ka-news.de. "Das ist toll, das ist einfach toll!"

"Ein historischer Moment jagt den nächsten, erst vor einem Jahr standen wir hier um den Abriss einzuläuten - und jetzt beginnt der tatsächliche Neubau", so Ingo Wellenreuther nach dem offiziellen Spatenstisch im Interview mit ka-news.de. Für den Vereinspräsidenten ein denkwürdiger und emotionaler Tag und für den KSC "existentiell wichtig, denn nur so haben wir eine Chance im Profifußball zu bestehen!"
Was lange währt, wird endlich gut?
Doch auch Wellenreuther kann es sich nicht verkneifen, auf die Vorkommnisse der letzten Monate einzugehen. "Es hat zwar etwas länger gedauert, aber jetzt kommt das neue Stadion, obwohl wir seit Jahren für das gemeinsame Ziel kämpfen - und manchmal auch mit Ecken und Kanten. Und alle Energie, Herr Oberbürgermeister, sollte nun in das Projekt fließen", so der KSC-Präsident in seiner Rede vor dem Spatenstich.

Vielleicht kehrt aber nach dem Termin am morgigen Dienstag (ka-news.de wird berichten) vor dem Oberlandesgericht (OLG) Ruhe ein und die Baustelle im Wildpark kann ohne Hürden ihren Gang gehen.

Denn Hürden und Hindernisse gebe es genug, weiß Axel Eichholtz, Geschäftsführer des Totalunternehmers BAM Sports, die sich für den Umbau verantwortlich zeigen. "Das größte Hindernis ist der Umbau im laufenden Spielbetrieb, da treten immer wieder Situationen auf, die unseren Plan etwas durcheinander bringen, etwa ein Spiel unter der Woche", so Eichholtz gegenüber ka-news.de. "Man kann daher nicht alles bis zum Ende durchplanen und da brauchen wir viel Verständnis von allen Partnern, um so ein Projekt auch bauen zu können!"

Umbau im laufenden Betrieb ist nie leicht
Auch für Werner Merkel - nicht nur KSC-Fan, sondern auch Betriebsleiter des Eigenbetriebs "Fußballstadion im Wildpark" (Eibs) - kann es nun endlich losgehen. "Ich habe ja eine tiefe innere Verbindung zum Verein und deswegen ist es ein ganz großer Tag für meine Stadt aber auch für meinen KSC, dieses Projekt jetzt zum Laufen zu bringen, in den Neubau - ein klasse Gefühl", so Merkel im Gespräch mit ka-news.de nach dem Spatenstich.
Stadion-Webcams
Stadion-Webcams
Noch vor Weihnachten wird nun das Baufeld vorbereitet, die Baustelle wird eingerichtet, und dann, so Merkel, wird schnellstmöglich mit dem Bau begonnen. Über Weihnachten und den Jahreswechsel werden die Arbeiten nochmals ruhen, erst im Januar werden die Bauarbeiter dann mit voller Kraft loslegen - damit der KSC pünktlich im Sommer 2022 in seinem neuen Stadion das erste Spiel bestreiten kann.
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