Der Einladung der SPD-Fraktion waren auch Wolf-Dietrich Gierth und Bernhard Eldracher vom Liegenschaftsamt der Stadt Karlsruhe gefolgt. Beide erklärten vor Ort die komplexen Eigentumsverhältnisse auf dem Areal, die dafür sorgen, dass derzeit ein gewisser Planungsstillstand herrscht. Ein Problem: So mancher Eigentümer stellt sich noch stur.
Zwar konnten bereits einige Grundstücke angekauft werden und die Turnerschaft Durlach, die bereits heute an der "Unteren Hub" ihre Sportanlagen hat, ist ebenfalls bereit, sich dem Sportpark anzuschließen, aber es gibt derzeit noch sechs private Grundstückseigentümer, die nicht bereit sind, an die Stadt zu verkaufen. "Und so lange die Eigentumsverhältnisse dort nicht so sind, dass die Stadt handeln kann, wird an der 'Unteren Hub' gar nichts passieren", so Eldracher. Zwar habe man die Planung bereits ausgeschrieben, aktiv werde die Stadt aber erst, wenn sie Eigentümer des Geländes sei.
"Das Wort Enteignung nehmen wir nicht in den Mund"
"Wir sind hier auch nicht die Planer, wir sind nur dazu da, um dafür zu sorgen, dass ein Areal für den Sportpark bereit steht", erklärte Gierth vor Ort die Aufgabe des Liegenschaftsamtes. Zu diesem Zweck gebe es verschiedene Schritte. Zuerst versuche die Stadt, die Grundstücke anzukaufen. Gelinge das nicht, wie im Fall der sechs Eigentümer an der "Unteren Hub", strebe man ein Bodenordnungsverfahren an, in dem die Eigentumsverhältnisse neu geregelt würden.
Im Tausch gegen die benötigten Grundstücke biete man den Eigentümern gleichwertige Grundstücke an. "So lange dies dem Gemeinwohl entspricht und logisch nachvollziehbar ist, müssen die Eigentümer mitmachen", so Gierth weiter. Als kleines "Schmankerl" überlege man derzeit, an das städtische Sportparkgelände angrenzende Grundstücke anzubieten, die dann ebenfalls als Sportpark genutzt werden könnten.
"Kleinere Anbieter, wie zum Beispiel Paintball, könnten dann dort direkt mit den privaten Eigentümern Pachtverträge schließen", so Gierth. Die daraus entstehenden Mieteinnahmen gingen dann an die Privateigentümer und die Stadt käme in den Besitz eines zusammenhängenden Geländes für den Durlacher Sportpark. "Das Wort Enteignung nehmen wir hier überhaupt nicht in den Mund. Erstens ist das rechtlich gar nicht machbar, zweitens wird es dazu nie kommen", wies Gierth derartige Gerüchte massiv zurück.
Umsetzung nicht vor 2020
Die SPD-Gemeinderatsfraktion zeigte sich der Sportpark-Idee nicht abgeneigt, zumal die Anlagen auch für den Schulsport genutzt werden könnten. Außerdem würde mit einem Umzug der Durlacher Vereine kostbarer Wohnraum im Herzen Durlachs entstehen. Der Verkauf dieser Wohngrundstücke würde zudem den Sportpark refinanzieren.
Bis es allerdings tatsächlich so weit ist, kann es noch eine Weile dauern. 2020 oder 2022 sind im Gespräch, wenn alles ohne weitere Verzögerungen läuft, früher wird es an der "Unteren Hub" in Durlach keinen Sportpark geben.
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