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Durlach: Durlacher Ortschaftsrat: Hitzige Diskussion über Zukunft des Weiherhofbades

Durlach

Durlacher Ortschaftsrat: Hitzige Diskussion über Zukunft des Weiherhofbades

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    Das Weiherhofbad soll nicht geschlossen werden - das betonten Bürgermeister Martin Lenz und Bäderchef Oliver Sternagel.
    Das Weiherhofbad soll nicht geschlossen werden - das betonten Bürgermeister Martin Lenz und Bäderchef Oliver Sternagel. Foto: (ps)

    Dem Durlacher Weiherhofbad Bad wird in der zweiten Fortschreibung desKarlsruher Bäderkonzeptszwar ein Etat von 1,5 Millionen Euro zugeteilt, jedoch nicht an feste Maßnahmen gebunden, sondern für "Unvorhergesehenes", was den Durlacher Ortschaftsräten in der Formulierung zu ungenau war. Sie sahen in dieser Wortwahl ein mögliches Anzeichen dafür, dass in dem bei der Bevölkerung beliebten Bad nur noch das Nötigste getan wird, um den Betrieb aufrecht zu erhalten, man aber von Seiten der Stadt bewusst ein Zustand herstellen wolle, der eine Schließung des beliebten Weiherhofbades rechtfertige.

    Sowohl Bäderchef Oliver Sternagel als auch Bürgermeister Martin Lenz widersprachen dem jedoch vehement und betonten, dass keine Schließung geplant sei, ohne, dass vorher eine sinnvolle Alternative, sprich die Umwandlung des Turmbergbads in ein "Kombibad", geschaffen sei. Beides sei aber bisher noch nicht in der Planung. Schließlich sei das Weiherhofbad eines der erfolgreichsten und beliebtesten Bäder der Fächerstadt. "Wieso sollte man unter solchen Gegebenheiten ein Bad schließen wollen",  gab Lenz dem Ortschaftsrat zu bedenken.

    Das Weiherhofbad bleibt, aber seine Attraktivität ist ausgereizt

    Man habe aber im Weiherhofbad einen Sanierungsstand erreicht, bei dem die Attraktivität der Anlage ausgereizt ist. Allein die Duschen müssten noch gemacht werden, so Sternagel. "Man muss einfach sehen, dass das Weiherhofbad in seiner Architektur eingeschränkt ist. Es hat seinen 70er Jahre Charme, aber allein räumlich sind wir da an die Grenzen des Möglichen gekommen." Man habe die Kassenanlage und auch eine andere technische Einrichtungen unlängst modernisiert, allein das zeige, dass der Stadt an dem Bad liegt, dass es keine Schließungsbestrebungen gebe. "Bei allem anderen behalten wir uns vor, den bestehenden Etat kurzfristig da einzusetzen, wo er wirklich gebraucht wird".

    Da Sternagel und Lenz beide Nachbesserungen im Wortlaut des Bäderkonzeptes nicht für nötig hielten, stimmte der Ortschaftsrat am Ende einer hitzigen und emotional geführten Diskussion nur mit zwölf Ja-Stimmen für die Fortschreibung, es gab eine Enthaltung und acht Gegenstimmen. Man wolle später nicht vorgehalten bekommen, man habe "hier und heute das Totenglöckchen für das Weiherhofbad geläutet", äußerte beispielsweise Michael Griener, der Vorsitzende der CDU-Fraktion im Durlacher Ortschaftsrat.

    Nachbesserungen im Turmbergbad

    Über positive Nachrichten durften sich jedoch die Schwimmer im Turmbergbad. Die derzeit geschlossenen Umkleiden, Duschen und Toiletten im rückwärtigen Teil des Bades werden mit 18.500 Euro aus der Investitionspauschale für Durlach saniert. Für Mehrkosten werden die Bäderbetriebe einstehen, wie Bürgermeister Martin Lenz und Ortsvorsteherin Alexandra Ries nach einer Ortsbegehung beschlossen hatten. Der Rat beschloss diese Maßnahme einstimmig.

    Ihre Jahresberichte lieferten das Amt für Abfallwirtschaft, die Friedhofsverwaltung und die Stadtamtabteilung "Jugend und Soziales" ab. Wichtige Themen wie da Pilotprojekt "Sperrmüll auf Abruf" und die geplante Trockenvergärungsanlage im Eisenhafengrund wurden jedoch auf die nächste Sitzung am 17. Juli vertagt. Carsten Spelter, Leiter der Durlacher Friedhofsverwaltung gab einen Einblick in seine Arbeit und erklärte, dass in naher Zukunft vor allem das Wegesystem auf dem Gelände des Bergfriedhofs erneuert und ausgebessert werden soll.

    Erfolgreiche Durlacher Jugendarbeit

    Roland Lauer und Karen Eßrich gaben Einblick in den Tätigkeitsbereich der Abteilung "Jugend und Soziales" des Durlacher Stadtamtes. Lauer informierte den Ortschaftsrat über die Sozialarbeit an den Durlacher Schulen und Karen Eßrich berichtet über das Durlacher Jugendforum. Rund 1.100 Jugendliche hatten im vergangenen Jahr Fragebögen ausgefüllt und darin beschrieben, was sie an Durlach mögen und was sie für verbesserungswürdig halten. Die meisten Jugendlichen sind mit ihrem Umfeld in Durlach und Aue zufrieden, allerdings wünschen sie sich mehr "überdachte" Treffpunkte, eine Jugendkneipe, Fastfoodrestaurants, ein Kino und bessere Einkaufsmöglichkeiten.

    Man sei an vielen Projekten dran, erklärte Ortsvorsteherin Ries und danke Lauer und Eßrich für ihre intensive Arbeit mit den Jugendlichen. Es gebe sogar schon einen Interessenten, der gemeinsam mit den Teenagern die Idee einer Jugendkneipe umsetzen wolle, man sei dabei, die Möglichkeiten zu prüfen. Der Rat betonte, wie wichtig es sei, die Ideen der Jugendlichen so weit als möglich umzusetzen und bot sich als Ansprechpartner für weitere Projekte an.

    Maßnahmen gegen zugeparkte Gehwege

    Ein Antrag der Grünen befasste sich mit dem Problem der eng zugeparkten Gehwege, die immer öfter ein unüberwindbares Hindernis für Gehbehinderte oder Menschen mit Kinderwagen seien. Nicht zufrieden zeigte sich die Fraktion mit der Antwort des Ordnungs- und Bürgeramtes, das auf vermehrte Kontrollen und ausgesprochene Strafen verwies. Tiefer gehende Lösungen fordern hingegen die Grünen, die auch Baumaßnahmen gegen das Gehwegparken nicht ausschließen. Ortsvorsteherin Ries schlug vor, den Antrag in den Planungsausschuss zu verweisen, da möglicherweise das Tiefbauamt und die Verkehrsplaner mit ins Boot geholt werden müssten, um effiziente Maßnahmen, über den Kontrolldruck hinaus, zu erreichen. Die Grünen stimmten als Antragsteller diesem Vorschlag zu. 

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