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Karlsruhe: dm-Neubau: Fahren die Mitarbeiter künftig durch das Wohngebiet?

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dm-Neubau: Fahren die Mitarbeiter künftig durch das Wohngebiet?

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    Auf diesem Areal soll das neue dm-Verwaltungsgebäude entstehen. Hinter der im Bild sichtbaren Rampe soll das dm-Parkhaus entstehen.
    Auf diesem Areal soll das neue dm-Verwaltungsgebäude entstehen. Hinter der im Bild sichtbaren Rampe soll das dm-Parkhaus entstehen. Foto: (ks)

    Der Gemeinderat hatte bei seiner Sitzung Ende März mit einer klaren Mehrheit für die Aufstellung des entsprechenden Bebauungsplans "Untermühlsiedlung" gestimmt. Auch die CDU-Fraktion stimmte dafür. Der verkehrspolitische Sprecher der Union im Karlsruher Stadtparlament, Thorsten Ehlgötz, sagt zu dieser Entscheidung beim Vor-Ort-Termin: "Dieser Schritt ist ein klares Zeichen dafür, dass Karlsruhe eine florierende Großstadt ist." 

    Neue Kreuzung ist Alternative

    Die Anwohner rund um das geplante Baugebiet im Karlsruher Osten befürchten durch den Bau des Verwaltungsgebäudes des Drogerieriesen deutlich mehr Verkehr vor ihren Haustüren. Diese Einschätzung bestätigt auch der Bereichsleiter Verkehr im Stadtplanungsamt, Ulrich Wagner: "Das Worst-Case-Szenario geht davon aus, dass nach dem Bau bis zu 3.500 Fahrzeuge pro Tag mehr an dieser Stelle unterwegs sind", sagt er.

    Besonders die Zufahrt zum geplanten dm-Parkhaus neben dem Verwaltungsgebäude macht einigen Bürgern Sorgen. Denn die derzeitige Anbindung an die Durlacher Allee würde wegen der fehlenden Linksabbiergespur bewirken, dass die Autos durch die Alte Karlsruher Straße sowie die Johann-Strauss-Straße an ihr Ziel rollen müssten. Ein Umstand, der die ohnehin schon hohe Lärmbelastung für die Anwohner in diesem Gebiet drastisch steigern würde.

    Die Alternative ist eine neue Kreuzung auf der Durlacher Allee, die das Abbiegen in alle Himmelsrichtungen ermöglicht. Mit dieser Lösung könnten die Beschäftigten, die aus Richtung der A5 und der Innenstadt zur Arbeit kommen wollen, das neue Parkhaus ohne Umweg ansteuern.

    Haltestelle "Untermühlstraße" wird verschoben

    Jedoch birgt auch diese Möglichkeit ein Problem: Auf der Spur für die Linksabbieger erwarten die Experten vom Stadtplanungsamt zu einzelnen Tageszeiten einen Rückstau. Dieser könnte bis zur nahe gelegenen A5 reichen und somit für Gefahr sorgen, da die Ausfahrt vergleichsweise kurz von der neuen Kreuzung entfernt wäre: "Die Abfahrtsrampe der A5 müsste verändert werden", erklärt Wagner.

    Unabhängig davon, wie der Straßenverkehr rund um die "Untermühlsiedlung" künftig aussehen wird: Der Bahnverkehr wird sich definitiv verändern: "Die Haltestelle 'Untermühlstraße' wird etwa 50 Meter Richtung Durlach verschoben", erklärt Wagner. Zudem soll sie barrierefrei ausgebaut werden. Ob die Haltestelle künftig mehr Bahnen anfahren, entscheiden die VBK: "Das ist sicher auch eine Frage des Bedarfes nach dem Bau des dm-Gebäudes", so Wagner.

    CDU-Stadtrat Ehlgötz fordert von der Verwaltung, in den kommenden Monaten ein umfassendes Verkehrskonzept für das Areal im Karlsruher Osten vorzulegen: "Entscheidend wird sein, die zahlreichen Veränderungen im ganzen Großraum zu berücksichtigen", sagt er. Die Verwaltung wird das Verkehrskonzept, das zunächst unabhängig von den dm-Plänen erstellt wird, schließlich dem Planungsausschuss vorlegen. Die endgültige Entscheidung liegt beim Gemeinderat.

    ka-news-Hintergrund:

    Der Karlsruher Drogeriekonzern dm will seine neue Zentrale an der Durlacher Allee für rund 90 Millionen Euro errichten. Das vor 40 Jahren in Karlsruhe gegründete Unternehmen verteilt sich derzeit auf sieben Standorte. Diese verschiedenen Unternehmensbereiche sollen mit dem Neubau in einer neuen Hauptverwaltung zusammengeführt werden.

    Der Gemeinderat stimmte bereits einstimmig für den Verkauf des rund 50.000 Quadratmeter großen Grundstücks an der Alten Karlsruher Straße. In dem Neubau sollen laut dm künftig 1.800 Menschen arbeiten. Für das Vorhaben ist ein Bebauungsplanverfahren notwendig. Es ist Wunsch der Firma, den ersten Bauabschnitt bis Ende 2015 zu realisieren. Die Drogeriekette plant mit einer Fertigstellung im Jahr 2018.

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