Ermöglicht wurde die Umgestaltung des Ausstellungsraumes durch eine Spende des ehemaligen Karlsruher Zoobürgermeister Michael Obert: "Ich hoffe, dass einige Menschen meinem Beispiel folgen und auch etwas für den Zoo spenden", erklärt Obert während einer Pressekonferenz am Freitag, 20. Dezember.

Was ist neu in dem Raum?
Früher war in dem kleinen Raum im Untergeschoss des Exotenhauses nur eine klassische Ausstellung untergebracht, die von vielen Zoobesuchern kaum beachtet wurde, erklärt Zoodirektor Matthias Reinschmidt: "Ich bin sehr froh, hier jetzt auch lebendige Tiere präsentieren zu dürfen. Zuvor war hier nur 'totes Material', was für Besucher meist uninteressant ist".

Das Herzstück des neuen Raumes bildet ein großes Terrarium, in dem eine vietnamesische Bergwaldlandschaft dargestellt wird. Das Terrarium wurde vom Zoo selbst hergestellt und kann die typischen Temperaturschwankungen der in ihm dargestellten Landschaft simulieren.
Was hat der Neubau gekostet?
10.000 Euro kostete die Umgestaltung des Raumes. Der Löwenanteil der Spendengelder floss in das Terrarium. Ebenso wurde die Beschilderung in dem Raum komplett neu gestaltet.

Warum Vietnam?
"Vietnam zählt zu den artenreichsten Ländern der Welt", erklärt Reinschmidt. Der Artenreichtum werde jedoch massiv bedroht. Daher unterstützt der Karlsruher Zoo die Umweltschutzkampagne "Vietnamazing. Save Nature". Hierfür seien bereits 55.000 Euro nach Vietnam geflossen, um ausgestorbene Tierarten dort wieder anzusiedeln. Im neuen Ausstellungsraum wird über die Kampagne des Zoos informiert. Besucher erhalten einen Einblick in die faszinierende Tierwelt Vietnams.

Welche Tiere kann man hier sehen?
Insgesamt acht neue Tiere haben in dem Terrarium ein Zuhause gefunden. "Manche davon muss man ganz schön suchen", erklärt der Direktor des Karlsruher Naturkundemuseums Martin Husemann. Alle Tierarten seien vom Aussterben bedroht und sollen in Karlsruhe gezüchtet werden:

- Zackenerdschildkrtöte (Geoemyda spengleri),
- Ryabovs Moosfrosch (Theloderma ryabovi),
- Vietnamesischer Moosfrosch (Theloderma corticale),
- Psychedelischer Felsengecko (Cnemaspis psychedelica),
- Vietnamesischer Krokodilmolch (Tylototriton vietnamensis)
- Schreckenarten: Haaniella gorochovi, Nuichua rabaeyae und Oxyartes lamellatus.

Auf welches Highlight können sich Zoofans besonders freuen?
Vor allem der Ryabovs Moosfrosch lässt das Herz von Zoodirektor Reinschmidt höher schlagen: "Dieses Tier gibt es in ganz Europa nur im Karlsruher Zoo. Das ist für mich natürlich ein absolutes Highlight", berichtet Reinschmidt stolz.

Auf was dürfen sich Zoobesucher im Jahr 2025 alles freuen?
Über Zukunftsausblicke halten sich die Verantwortlichen im Zoo noch stark bedeckt. "Die spannendste Frage für die Zukunft ist natürlich, ob unser Eisbärenjungtier die kritische Phase übersteht", erklärt Reinschmidt.
Etwas konkreter wird Museumsdirektor Martin Husemann: "Natürlich darf ich noch keine Details verraten, aber 2025 wollen wir mit dem Zoo kooperieren und da dürfen sich die Besucher definitiv auf einiges freuen".