Als ka-news.de am Dienstag gegen 14 Uhr durch die Karlsruher City geht, wirkt diese auf den ersten Blick wie jede andere: Volle Eiscafés und viele gut gelaunte Menschen, die die Nachmittagssonne genießen - kaum etwas weist augenscheinlich auf die Pandemie hin, in der das Land aktuell noch steckt.

Gleiches gilt für den beim Einkaufen obligatorischen Mund-Nase-Schutz: Vor wenigen Wochen noch ständiger Begleiter, ist er auf den Straßen der Innenstadt jetzt seltener zu sehen. Gleiches gilt für den 1,50 Meter-Mindestabstand - zumindest, wenn man an diesem Nachmittag einen Blick auf den geschäftigen und gut besuchten Stephan- und Europaplatz wirft.

Beim genaueren Hinsehen wird aber klar, dass Corona definitiv Spuren hinterlassen hat - und die kommen nicht von ungefähr. Zunächst fallen die Plakate an den Werbegerüsten auf. "Karlsruhes Herz schlägt wieder", prangt so etwa in roten Lettern unter einer Straßenlaterne. Andere machen durch "Abstand halten, Maske tragen" klar, dass die Krise noch lange nicht vorbei ist.

"Ich bin überzeugt: Die Maßnahmen tragen zur Eindämmung des Virus bei"
Doch trotz allem sind die Karlsruher froh, dass das Leben in der Innenstadt wieder mehr und mehr in die Normalität zurückkehrt: "Am Anfang der Pandemie war ich im Krankenhaus eingesetzt", berichtet Levin Rösler, Krankenpfleger bei den Kliniken des Landkreises Karlsruhe, den ka-news.de am Ludwigsplatz trifft. "Inzwischen kehrt bei uns aber wieder einigermaßen Normalität ein und wir können langsam in den Regelbetrieb zurückkehren."

Die aktuell geltenden Maßnahmen - wie Abstand halten und Maske tragen - findet er sinnvoll und ausreichend im Kampf gegen Corona: "Der Abstand von zwei Metern und die Maskenpflicht ist definitiv ausreichend, wenn sich jeder daran hält. Ich und viele meiner Kollegen sind davon überzeugt, dass diese Maßnahmen zur Eindämmung des Virus beitragen."
Vorlesungen finden online statt - das Los der Schüler und Studenten
Auch betroffen von der Pandemie sind Schüler und Studenten, die während des Lockdowns nicht in die Universitätsgebäude eingelassen wurden. "Als Student habe ich die Vorlesungen online verfolgt", erzählt Asil Meidow, Physikstudent* am Karlsruher Institut für Technologie (KIT), im Gespräch mit ka-news.de am Stephanplatz.

"Von den anderen Studiengängen habe ich mitbekommen, dass es da nicht so gut funktioniert hat. Sehr wenige Veranstaltungen haben stattgefunden."
"Mir macht die Krankheit Sorgen, weil sie so irreal ist"
Wie aber gehen diejenigen mit Corona um, die sich nicht einfach anpassen können? Elisabeth Steiner, die gerade nach Hause von der Innenstadt unterwegs ist, gehört mit 58 Jahren zur Risikogruppe - und hat sich deshalb punktgenau an die Verordnungen gehalten. "Einige Maßnahmen, die vom Sozialministerium auferlegt wurden, verstehe ich nicht. Ich kann sie mir logisch nicht erklären und trotzdem halte ich mich daran", sagt sie.

"Mir macht die Krankheit Sorgen, weil sie so irreal ist. Sie ist nicht greifbar, und man könnte meinen, dass man die Maßnahmen überhaupt nicht mehr braucht", sagt sie gegenüber ka-news.de. Das ist jedoch ein falscher Schluss: Sobald die Krankheit nicht zuverlässig behandelbar ist, sollte oberste Vorsicht geboten sein.
ka-news.de-Leser sind sich einig: Die Maske ist sinnvoll
Auch die ka-news.de-Leser sind überzeugt: An den Maßnahmen wie der Maskenpflicht festzuhalten, ist derzeit definitiv noch sinnvoll. In einer nicht repräsentativen Umfrage auf Instagram stimmt dem eine Mehrheit von 68 Prozent zu. "Wir sehen ja, was in Ländern passiert, die das nicht für nötig halten", meint eine Leserin dazu. Auf Twitter sind die Meinungen sogar noch klarer: 88,4 Prozent halten die Maskenpflicht aktuell noch für sinnvoll.
Ebenso einig ist sich die Facebook-Community: Von rund 4.300 Nutzern (Stand Dienstag, 18.35 Uhr), die abgestimmt haben, stehen 63 Prozent hinter der Entscheidung der Landesregierung, die Maskenpflicht noch nicht abzuschaffen. Facebook-User Ralf-Uwe Hedderich fasst zusammen, was wohl aktuell viele denken: "Ich finde die Maske zwar lästig, aber trotzdem sinnvoll. Und wenn sie uns nur dran erinnert, dass der Spuk noch nicht vorbei ist..."