Seit Mittwoch, 31. August, findet am Karlsruher Kongresszentrum in der Ettlinger Straße die 11. Vollversammlung des Ökumenischen Rats der Kirchen (ÖRK) statt. Rund 4.000 internationale Gäste aus 350 verschiedenen Mitgliedskirchen werden bis zum 8. September in der Fächerstadt erwartet.
Der Krieg in der Ukraine begleitet auch den ÖRK
Unter anderem auch mit dabei: die russisch orthodoxe Kirche. Die soll unter am heutigen Freitag im Mittelpunkt stehen und sich mit anderen Kirchenvertretern austauschen. Auch der weiterhin andauernde Krieg Russlands gegen die Ukraine soll am Freitag ein Thema sein.

Der Deutsch-Ukrainische Verein Ukrainer in Karlsruhe nutze diese Gelegenheit am Freitagmorgen für eine "friedliche, stille Plakataktion um die Seite der Ukrainer in diesem Krieg beleuchten", wie es in einer Mitteilung des Vereins heißt. Das Anliegen des ukrainischen Volkes bestehe laut Verein darin, in einem freien und unabhängigen Land zu leben.

"Wir möchten unsere Kultur und unsere Werte bewahren. Sowohl nach innen als auch nach außen sehnen wir uns nach Frieden. Die Ukraine betrachtet sich als einen integralen Bestandteil der Völkergemeinschaft unseres Planeten Erde. Frieden, Freiheit sowie die Einhaltung von Völkerrecht sind nur dann erfüllbar, wenn russisches Militär ukrainisches Territorium verlässt. Wir stehen an der Seite von Europa und wünschen uns, dass Europa weiterhin an der Seite der Ukraine steht, wenn es um die Verteidigung der genannten Werte geht", erklärt der Verein weiter.
Am Freitagmorgen haben sich dann ab 9.15 Uhr ungefähr 15 bis 20 Ukrainer vor dem Eingang des ÖRK versammelt, um wie angekündigt im Stillen mit Fahnen und Plakaten auf das Leid des Krieges aufmerksam zu machen.
"Der Krieg ist noch nicht beendet"
Maryna Pedchenko, eine der Organisatorinnen der Plakataktion, erklärt vor Ort gegenüber ka-news.de: "Wir sind aus dem traurigen Anlass hier um auf den verheerenden Krieg, der in unserer Heimat seit sechs Monaten andauert, aufmerksam zu machen und das im 21. Jahrhundert. Viele Menschen aus der ganzen Welt sind hier und wir erhoffen uns Unterstützung von den Gläubigen."

Weiter meint sie: "Der Krieg ist noch nicht beendet und wir möchten weiter sensibilisieren. Nicht weit weg von hier sind Menschen, die eigentlich Frieden verdienen und ihre Freiheit verdienen."
"Auch die Kirch manipuliert die Menschen in Russland"
Außerdem fragt sich die Ukrainerin, was passieren würden, wenn Russland die Ukraine einnehmen würde und so mehr Menschen vertreiben würde und näher an die Europäische Union (EU) heranrücken würde. "Es ist in unser aller Interesse, die Ukraine zu unterstützen, um diesen Krieg gegen Putin zu beenden."

Aus Sicht von Pedchenko spiele auch die russische Kirche dabei eine Rolle. "Die Menschen in Russland werden nicht nur von den Medien dort manipuliert, sondern auch von der Kirche. Die Gesellschaft muss verstehen, dass es ein großes Problem ist."
Vom ÖRK erhoffen sich die Ukrainer ein "klares 'Nein' gegen den Krieg und das die russisch orthodoxe Kirche für ihre Rolle im Krieg verurteilt wird." Die Chancen dafür stünden unterschiedlich, aber für Pedchenko und ihre Mitdemonstranten wäre es "ein schönes Signal, wenn die Kirchen aufstehen und sagen: Nein, so geht es nicht."
Hinweis: Kommentare geben nicht die Meinung von ka-news wieder. Der Kommentarbereich wird 7 Tage nach Publikationsdatum geschlossen. Bitte beachten Sie die Kommentarregeln und unsere Netiquette!