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Karlsruhe: Details veröffentlicht

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    Vorstand arbeitet eng mit Behörden zusammen

    Der Vorstand des Forschungszentrums arbeitet eng mit den ermittelnden Behörden zusammen, um die Untersuchung voranzutreiben und die Aufklärung zu beschleunigen. Das erklärte gestern Nachmittag Dr. Peter Fritz, der im Vorstand für den Bereich Stilllegung zuständig ist, auf einer Pressekonferenz. Aufgrund der Sachlage seien die beiden betroffenen Mitarbeiter bis auf weiteres freigestellt worden. Der technische Betrieb der Anlagen im Stilllegungsbereich werde von den laufenden Ermittlungen nicht beeinträchtigt, so Fritz.

    Schon einmal im Jahre 2005 wurde von der Staatsanwaltschaft aufgrund einer anonymen Anzeige eine Untersuchung wegen Bestechlichkeit im Geschäftsbereich Stilllegung eingeleitet. Von einem Ermittlungsverfahren wurde damals abgesehen, weil sich kein Anfangsverdacht eines strafbaren Verhaltens herleiten ließ. Die sofortige durch den Vorstand angeordnete betriebsinterne Überprüfung und folgende regelmäßige Überwachungen ergaben keinerlei Hinweise auf Unregelmäßigkeiten. Laut Dr. Peter Fritz handelte es sich im Jahr 2005 um zumindest einen der beiden jetzt suspendierten leitenden Mitarbeiter.

    Schon im Frühjahr 2007 neue Untersuchung eingeleitet

    Im Frühjahr 2007 wurde aufgrund weiterer anonymer Informationen eine neue Untersuchung durch das Landeskriminalamt Stuttgart eingeleitet, die zu den aktuellen Ermittlungen führte. Der zuständige Vorstand war in die Untersuchungen einbezogen, aber von den Ermittlungsbehörden zum Stillschweigen nach Innen und Außen verpflichtet. Die zuständige atomrechtliche Aufsicht wurde am 12. Februar diesen Jahres unterrichtet.

    Die stillgelegte Wiederaufarbeitungsanlage auf dem Gelände des Forschungszentrums (Foto: pr)

    Der Stilllegungsbereich des Forschungszentrums Karlsruhe betreut den Rückbau der kerntechnischen Forschungsanlagen, die im Rahmen der Aufgaben des früheren Kernforschungszentrums in den 60er und 70er Jahren des letzten Jahrhunderts errichtet wurden. Dazu zählten das Kernkraftwerk in Niederaichbach und der Heißdampfreaktor Karlstein, deren Rückbau "zur grünen Wiese" bereits abgeschlossen ist. Zwei weitere Stilllegungsprojekte, der Mehrzweckforschungsreaktor Karlsruhe (MZFR) und die Kompakte Natrium gekühlte Kernreaktoranlage (KNK), befinden sich auf dem Gelände des Forschungszentrums Karlsruhe in der Endphase des Rückbaus. Für den Rückbau der Wiederaufarbeitungsanlage Karlsruhe (WAK) sind nach Angaben des Forschungszentrums seit dem 1. Januar 2006 die Energiewerke Nord GmbH zuständig. Die zurzeit in der öffentlichen Diskussion stehende Kostensteigerung bei der WAK liege daher außerhalb des Verantwortungsbereichs des Forschungszentrums.

    Korruptionsverdacht überschattet heutigen Festakt

    Der Korruptionsverdacht löst im Forschungszentrum große Bestürzung aus, da er den heutigen Festakt mit Bundesforschungsministerin Annette Schavan (CDU), bei dem man den Zusammenschluss mit der Universität zum Karlsruher Institut für Technologie (KIT) feiern will, überschattet (ka-news berichtete). Bis zur Fusion soll der Stilllegungsbereich nicht mehr Bestandteil des KIT sein. Es sei geplant, ihn noch rechtzeitig abzuspalten, gab Dr. Peter Fritz auf der gestrigen Pressekonferenz bekannt. Allerdings soll die Abspaltung nicht im Zusammenhang mit den Korruptionsvorwürfen stehen. Die Ermittlungen hierfür dauern vermutlich noch mehrere Monate an.

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