Das Unterseeboot 17 reist nun schon seit dem 30. April 2023 durch Deutschland. Von Kiel aus soll es im Technikmuseum Sinsheim seine letzte Ruhestätte finden - doch bis dahin ist es ein langer und vor allem sehr aufwendiger Weg. Das 500 Tonnen schwere und 50 Meter lange U-Boot ist bereits über die Nordsee, durch Holland über den Rhein nach Speyer manövriert worden. Jetzt muss es erneut auf ein Schiff verladen werden, dann wieder an Land gebracht werden - es wird die Autobahn passieren und soll letztendlich am 28. Juli seinen Bestimmungsort erreichen.

Der Beginn des Projekts "Transport U17" - wie ist das Museum zu dem U-Boot gekommen?
Auf Anfrage von ka-news.de erklärt eine Sprecherin des Museums, dass vor rund sieben Jahren das Projekt U-Boot bereits in den Köpfen des Museumteams gestartet sei. Beim sogenannten "BRAZZELTAG", dem jährlich stattfindenden Technik-Festival in Speyer, sollen der Museumspräsident, Hermann Layher und einige Museumsmitglieder beisammen gesessen sein, bis eben dieser Vorschlag aufkam: U17 vor der Verschrottung zu bewahren und gleichzeitig die umfangreiche Marineausstellung zu erweitern.

Und die damalige Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen habe schließlich der Idee zugestimmt - denn U17 ist eine Leihgabe der Wehrtechnischen Studiensammlung des Bundesamtes für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw).
Darum sei dieser "Metall-Koloss" geradezu perfekt für das Museum. Die Sprecherin führt aus: "Er ist eine Weiterentwicklung des im Technik Museum Speyer ausgestellten U-Bootes U9. Eben dort entstand auch die Idee, solch ein Exponat in das Technik Museum Sinsheim zu bringen."
Die größte Herausforderung des Transports:
Vor der alten Brücke in Heidelberg, soll die U17 auf dem Ponton des Schubverbands gedreht werden. Dazu fand bereits der weltweit erste Drehversuch eines U-Boots statt: Die U17 wurde im Technikmuseum in Speyer erfolgreich um 73 Grad geneigt.

ka-news.de fragt: Ist das U-Boot den Transportaufwand wert?
Auf die Frage von ka-news.de, ob der außergewöhnlich aufwendige Transport des U-Boots die Mühe wert sei, antwortet die Sprecherin des Technikmuseums mit einem klaren "Ja!".
Es sei einzigartig und eine wahre Attraktion: "Zum einen retten wir ein Stück deutscher Marinegeschichte vor der Verschrottung. Zum anderen ist ein U-Boot ein außergewöhnliches und seltenes Exponat, das weitere Zielgruppen anspricht oder aber die Museumsfans erneut ins Museum lockt. Wo im Süden der Republik können die kleinen und großen Besucher in ein U-Boot hinabsteigen und es inspizieren?"

Zudem sei die historische Bedeutung entscheidend für das Museum: "U-Boote haben im vergangenen Jahrhundert eine bedeutende historische Rolle gespielt. Die Ausstellung eines solchen Fahrzeugs ermöglicht es dem Museum, wichtige Aspekte der Marine- und Technikgeschichte zu präsentieren." Generell sei das Museum bestrebt, eine umfangreiche und vielseitige Sammlung von Fahrzeugen und technischen Artefakten zu zeigen.
Und nicht nur die Besucher seien von dem U-Boot begeistert, das Projekt "U17-Transport" sei ein Gemeinschaftsprojekt der Museumsmitglieder: "Von der Idee bis hin zur Umsetzung waren die Mitglieder involviert." Abschließend erklärt die Sprecherin, dass das Museum zudem tatkräftige Unterstützung vom Verband Deutscher U-Bootfahrer e.V. erfahren hätten: "Gemeinsam hatten wir schon viele Projekte gestemmt. U17 ist bis jetzt das herausforderndste Unterfangen."
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