Vermutlich könnte das U-Boot U17 so einige Anekdoten erzählen. So war es rund 40 Jahre lang im Einsatz der deutschen Marine und schrieb dabei Geschichte: So war das U-Boot der Klasse 206A nämlich das erste, das in den Hafen von Baltimore einlief.
In Speyer ist die Reise für das U-Boot noch nicht vorbei
Ende 2010 wurde es allerdings in Eckernförde ausgemustert und stand seitdem erstmal still. Nun allerdings wartet bereits die nächste große Aufgabe. So soll das U17 Teil des Technik Museums in Sinsheim werden. Dafür aber ist ein riesiger Transport über die Nordsee, den Rhein und gar die Autobahn notwendig.
Seit dem 28. April ist das U-Boot unterwegs. Die Etappen Kiel, Rotterdam, Düsseldorf, Köln und Koblenz hat der 500 Tonnen Koloss bereits hinter sich gebracht. Am Mittwoch, 16. Mai wird das knapp 50 Meter lange U-Boot nun auf seiner letzten Tour durchs Wasser von Mannheim nach Speyer transportiert.
April 2023: Reise von U17 sorgt für spektakuläre Bilder
Dort wird es dann schließlich am Naturhafen anlegen. "Es läuft alles einwandfrei und wir sind zuversichtlich, dass das U-Boot morgen zwischen 10 und 12 Uhr anlegen wird", teilt Simone Lingner, Pressesprecherin des Technik Museums auf Anfrage mit.
Der Zutritt zum Naturhafen sei allerdings nur Beteiligten am Transport gestattet. Damit die Neugier der U-Boot-Fans aber gestillt werde, habe das Museum extra ein Live-Tracking auf seiner Webseite www.technik-museum.de/u17eingerichtet. In Speyer wird das U-Boot bis zu seinem finalen Transport nach Sinsheim einen Zwischenstopp einlegen und aufbereitet.
U17 soll Mitte 2024 in Sinsheim ankommen
So soll es am Sonntag, 21 Mai, per Straßentransport ins Technik Museum Speyer gebracht werden. Der Transport wird dabei ab dem öffentlichen Bereich am Naturhafen bis hin zum Technik Museum Speyer öffentlich zugänglich sein.
"Wir werden hier zunächst mit den Batterieausbauten beginnen und das U-Boot für seine letzten große Aufgabe als Museumsstück vorbereiten", so Lingner weiter. Voraussichtlich ab Mitte kommenden Jahres sei das U-Boot dann schließlich im Technik Museum Sinsheim zu bestaunen.
Bis es aber soweit ist, muss das U-Boot zurück auf den Rhein, passiert dann auf dem Neckar das Schloss Heidelberg und soll dann schließlich in Sinsheim ankommen. Für Schaulustige wird es also noch zahlreiche Möglichkeiten auf beeindruckende Bilder geben.
Aktualisierung, 17. Mai: U17 fährt gen Speyer
Wie eine Sprecherin des Technik Museums Sinsheim bestätigt, ist die U17 am Mittwoch um 11 Uhr im Naturhafen Speyer eingelaufen. Derzeit werden die Rampen installiert, um das 500-Tonnen-Boot vom Wasser- auf den Landweg zu überführen. "Freitag oder Samstag dürften wir damit fertig sein. Am Sonntag, 21. Mai, um 8 Uhr wird dann der Straßentransport ins Technikmuseum beginnen."
Beim Anlaufen des Naturhafens habe es dabei eine leichte Havarie gegeben, wie die Badischen Neusten Nachrichten (BNN) berichten und die Sprecherin bestätigt. Im Vorbeifahren habe der Transporter einen Anleger gleich zweifach touchiert. Aber abgesehen von leichten Dellen sei kein Schaden entstanden. Die U17 sei davon unbeschadet geblieben und habe ihre Route somit erfolgreich abgeschlossen.

Es sei eine Reise gewesen, die in ganz Deutschland gespannt verfolgt wurde. "Von Kiel nach Speyer haben Millionen von Zuschauern den Rheintransport der U17 beobachtet. Schulklassen, Kindergärten, Privatpersonen und viele, viele mehr. Nur im Naturhafen selbst gab es keine Zuschauer, da das Gebiet gesperrt war", sagt sie. Und diese Zuschauerschaft soll so schnell nicht abreißen, denn sobald die U17 im Technikmuseum ankommt, rechne die Sprecherin mit regem Besuch.
Aktualisierung, 12. September: U-Boot wird im September gekippt
Aktuell wird der Weitertransport des U-Boot 17 in das Sinsheimer Museum vorbereitet. Erneut soll es für den Koloss ins Wasser gehen, vom Rhein auf den Neckar, um genau zu sein. Der Weg führt an Heidelberg vorbei. Das Problem: Die historische Brücke ist zu niedrig für U17. Die Lösung: Das Boot muss zirka um 90 Grad gekippt werden.
"Mit einem speziellen Drehmechanismus wird das U-Boot auf dem Ponton soweit gedreht, dass es gerade so unter einem der Brückenbögen durchpasst", schreibt das Technik Museum auf seiner Webseite. Weiter führt das Museum aus, dass es nicht sicher sei, ob das Vorhaben auch glücken werde. "Noch nie hat jemand ein solches Unterfangen realisiert", heißt es dazu.
Die "Feuerprobe" findet Mittwoch, 27. September, 9 Uhr auf dem dortigen Parkplatz statt.
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