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Karlsruhe: Dauer-Überwachung: Der Zweck heiligt nicht die Mittel!

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Dauer-Überwachung: Der Zweck heiligt nicht die Mittel!

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    Immer mit dabei: Die Videokamera- ein bedenklicher Trend?
    Immer mit dabei: Die Videokamera- ein bedenklicher Trend? Foto: dpa

    Es ist schon ein unheimliches Gefühl, sich selbst auf einem Bildschirm zu sehen. Genau das ist allerdings Alltag, wenn man so manchen Ort betritt. Ob beim abendlichen Einkauf im Supermarkt um die Ecke, auf dem Weg nach Hause in der Bahn oder beim Snack im Fastfood-Schuppen nebenan - es scheint, als wäre ein unsichtbarer Dritter immer bei allem mit dabei.

    Dauerüberwachung als Alltagserfahrung? Bedenklich!

    Dass an so vielen Stellen Kameras an der Decke hängen, kommt in der Tat nicht von ungefähr. Supermärkte beispielsweise wollen Ladendiebe abschrecken und die Arbeit des Detektivs einfacher machen. Ein ähnlicher Gedanke steckt auch hinter den zahlreichen Kameras, die man als Fahrgast in den Karlsruher Bahnen entdeckt: Diese sollen das Sicherheitsgefühl der Pendler erhöhen und der Polizei die Ermittlungen erleichtern. 

    Dass die VBK und die AVG auf solche Mittel zurückgreifen, ist nicht weiter verwunderlich. Immerhin schlugen die Reparaturkosten für eingeschlagene Scheiben, aufgeschlitzte Sitze und Co. im Jahr 2012 mit 236.000 Euro zu Buche. Und dass auch die Polizei sich über Überwachungsbilder bei Ermittlungen freut, ist nur zu verständlich, immerhin konnte so mancher Täter dank Videoaufnahmen dingfest gemacht werden. Das ist ja alles schön und gut, aber heiligt der Zweck die Mittel?

    Immerhin gibt die Hälfte der Befragten der Sicherheitsumfrage des Kommunalen Ordnungsdienstes (KOD) an, sich dank Kameras im ÖPNV deutlich, oder zumindest ein wenig, sicherer zu fühlen. Doch was ist mit der anderen Hälfte? Für sie haben die Kameras offenbar keine Auswirkungen auf ihr Sicherheitsempfinden.

    Deshalb ist es durchaus fraglich, ob Videoüberwachung tatsächlich für ein verbessertes Sicherheitsgefühl sorgt. Hinzu kommt, dass sich Straftaten auch mit Rundumüberwachung nicht verhindern lassen. Sicher ist dagegen: Viele Menschen setzen sich mit der Vollzeitüberwachung nicht auseinander. Streng nach dem Motto: "Jetzt sind wir ja daran gewöhnt." Genau das ist zumindest bedenklich.

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    Überwachungskameras beobachten Pendler auf Schritt und Tritt, sobald diese die Bahn betreten. Was halten Sie von der Überwachung? Ist sie ein Mittel für mehr Sicherheit oder ist ständige Videoüberwachung No-Go für Sie? Sagen Sie Ihre Meinung unter diesem Artikel.

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