Live-Ticker

Jahrzehntelang wurde über ein neues Stadion in Karlsruhe diskutiert, den Worten sollen nun Taten folgen. Gibt der Gemeinderat am Dienstag seine Zustimmung, dann rollen schon Anfang November die Bagger im Wildpark. Mit der heutigen Entscheidung ermächtigt der Gemeinderat die Stadt, einen Vertrag mit einem Unternehmen abzuschließen, dass den Bau des Stadions bis Mitte 2022 durchführen soll. Die KSC-Führung ist bei dieser wegweisenden Entscheidung vor Ort.

Die genaue Beschlussvorlage wurde bereits in der vergangenen Woche vorgestellt: OB Mentrup ist "froh und stolz" über den nächsten Schritt: Entscheidende Tage für das neue Fußballstadion stehen bevor . Die Beschlussvorlage im Wortlaut steht als Download am Ende dieser Seite bereit. Im folgenden Liveticker bilden wir einen Teil der Diskussion ab.


Die weiteren Schritte:

19 Uhr: Der Weg ist frei für den Start der Bauarbeiten! Bis zum Ende der Woche schon sollen die Angebote der Bieter finalisiert werden. Am Freitag, 26. Oktober, gibt es ein Notartermin, bei dem die angepassten Verträge mit dem KSC unterzeichnet werden sollen. Anfang Oktober sollen bereits die Bagger rollen. Am 9. November soll dann der Zuschlag an den besten Bieter verschickt werden und die Verträge mit dem Totalunternehmer unterzeichnet werden. Am 22. November wird dann der fertige Entwurf, wie das Stadion aussehen wird, der Öffentlichkeit präsentiert.

ka-news wird den Weg des neuen Stadions natürlich weiter begleiten. Die Sitzung des Gemeinderats ist nun für eine Pause unterbrochen. Der Liveticker endet an dieser Stelle.

Die Entscheidung:

18.51 Uhr: Das Ergebnis steht fest: 30 Stadträte sind für die Vergabe der Arbeiten am neuen Stadion, 17 haben sich dagegen entschieden. Es gab keine Enthaltung.

Abstimmungsergebnis
Bild: Lukas Hiegle

OB Mentrup hat das Schlusswort

18.50 Uhr: Mentrup ist sich sicher, dass dies eine richtige Entscheidung ist. Nur mit dem neuen Stadion könne man eine größere Fan-Szene aufbauen. Weiter gehöre der Profifußball zur Stadt, auch aus wirtschaftlichen Gründen. Auch wenn nun hier größere Ausgaben nötig seien, betont Mentrup. Diese seien ebenso nötig gewesen, wenn das Stadion nicht neugebaut, sondern nur saniert worden wäre.

Für Karlsruhe: Akt des Vertrauens

18.48 Uhr: "KSC, erneuere dich!", fordert Friedemann Kalmbach (Für Karlsruhe). Das Stadion sei eine Möglichkeit der Erneuerung für den Verein, die nötig sei. "Das Potential der Marke ist da", stellt Kalmbach fest. Die Entscheidung, und damit das Stadion, sei ein Geschenk an den Profifußball für Karlsruhe. Doch nur mit diesem Geschenk könne der Verein zum Aushängeschild der Stadt werden.

Freie Wähler wollen Ende der unendlichen Geschichte

18.41 Uhr: "Die unendliche Geschichte geht in die nächste Runde", so Jürgen Wenzel, doch nun müsse die Debatte zu einer Entscheidung geführt werden. Er sei sich bewusst, dass er mit seiner heutigen Stimme nicht alle Freien Wähler abbilden wird, aber mit dieser Konsequenz müsse er leben. Auch wenn die Rückzahlung nicht ganz gesichert sei, müsse dieser Schritt im Sinne des Vereins gegangen werden.

Finanzierung ist für AfD zu unsicher

18.38 Uhr: Für die AfD sei eine finanzielle Grenze überschritten, so Paul Schmidt, der dennoch "emotional ganz klar auf der Seite des KSC" ist. Rational betrachtet sei die Finanzierung aber nicht nachvollziehbar. "Wir müssen davon ausgehen, dass nicht alles Geld zurückkommen wird", so Schmidt weiter. Er stimmt bei dieser Gelegenheit seinem Vorredner zu: Die Finanzierung und die Frage, wie man dem KSC finanziell entlasten könne, werde in Zukunft den Gemeinderat noch weiter beschäftigen.

Wohnraum statt Wildparkstadion?

18.34 Uhr: Was die Stadt brauche, sei bezahlbarer Wohnraum, so Niko Fostiropoulos (Linke). Was die Stadt aber nicht brauche, sei ein weiteres Großprojekt mit steigenden Kosten. "Dieses Projekt wird am Ende nicht unter 200 Millionen Euro bleiben", prognostiziert Fostiropoulos. Kritisch kommentiert er den geplanten VIP-Bereich, der in seinen Augen überdimensioniert ist und den er in seiner Rede ironisch "Wellenreuther-Lounge" tauft. Er beendet mit einer ironischen Frage seinen Redebeitrag: "Herr Oberbürgermeister, wer wird das Stadion eröffnen? Sie oder Herr Wellenreuther?"

"Kulturobjekt" KSC wird von FDP unterstützt

18.27 Uhr: Thomas Hock (FDP) beginnt mit einem Appell an die Vereinsführung, sich ihrer Verantwortung in diesem Projekt bewusst zu sein. Weiter sieht er den KSC als Kulturobjekt in der Stadt, das auch in einem gewissen Sinne gefördert werden müsse. Allein, weil dort beispielsweise eine Vielzahl an Menschen einen Arbeitsplatz haben. Hock kündigt eine geschlossene Zustimmung durch die FDP an, womit die rechnerische Mehrheit im Gemeinderat hergestellt ist.

Kult-Fraktion hegt noch Zweifel

18.22 Uhr: Alle wollen das neue Stadion, da ist sich der Kult-Stadtrat Max Braun sicher. Doch er fordert alle Beteiligten dazu auf, die "blau-weiße Brille" abzunehmen und die Fakten mit nüchternem Blick betrachten. So warnt er vor der Möglichkeit, dass die Stadt zahlen muss, wenn der KSC es mal nicht mehr kann. "Wir wollen ein neues Stadion, aber nicht zu jedem Preis."

Positiv hält er fest, dass heute ein "guter Stadionentwurf" vorliegt. Letztendlich müsse man dem Vertragspartner, dem KSC, vertrauen: "Wer nicht daran glaubt, dass der Verein in den nächsten 35 Jahren die Pacht regelmäßig zahlt, der muss mit Nein stimmen." Doch wer dem Verein eine reelle Chance zur Vermarktung geben will, der müsse mit Ja stimmen", schließt er seine Rede.

Grüne sehen alle Argumente genannt

18.16 Uhr: "Ich hätte auch fünf Minuten Schweigen können, denn eigentlich sind alle Argumente genannt worden", so Eckehard Hodapp (Grüne) - der weiter davon ausgeht, dass das Projekt zum Scheitern verurteilt ist. Viele Parteien hätten sich "nibelungentreu" auf ihr "Ja" zum Projekt versteift, doch die Grünen wollen weiter zu ihrem "Nein" in der Debatte stehen.

Zur Untermauerung seines Standpunkts zieht er einen Vergleich zum südbadischen Sportclub Freiburg heran: Dort würde ein vergleichbares Stadion entstehen, aber mit einer größeren Eigenbeteiligung des Vereins, welcher auch die Mehrkosten trägt. Anders sei dies in Karlsruhe, wo der Verein ohne Eigenbeteiligung ein neues Stadion für seinen Sport bekommt.

Schlussendlich zieht er sein Fazit: "Wir wünschen dem KSC eine erfolgreiche Saison, wir wünschen uns, dass unsere Skepsis unbegründet bleibt", so Hodapp. "Aber das Projekt ist unserer Meinung nach in dieser Form für alle Beteiligten zu groß", schließt er seine Rede.

SPD steht weiter hinter dem Projekt

18.10 Uhr: "Auch ich freue mich sehr", schließt sich Parsa Marvi (SPD) an seinen Vorredner an. Es gebe nun ausreichend gute Argumente, diese marode städtische Immobilie anzupacken, begründet Marvi. Die hohen Kosten für den Neubau kann er nachvollziehen: Es gebe kaum anderen Beispiele für eine preiswertere Lösung für einen Stadionneubau. Zur Sprache kommt zudem das Parkhaus: Man freue sich über das klare Bekenntnis des Vereins, dieses Parkhaus selbst bauen zu wollen. "Es wird eine gute Zukunft für den Profifußball in Karlsruhe geben", schließt der SPD-Mann.

CDU startet in die Redebeträge

18.07 Uhr: "Es ist Zeit, dass wir eine Entscheidung fällen", so Detlef Hofmann (CDU), der nun "endlich einen Knopf dran machen will", an eine Debatte, die in seinen Augen schon viel zu lange läuft. Er stellt gleichzeitig zur Beschlussvorlage die Grundsatzfrage, ob man in Karlsruhe Profifußball will oder nicht - und hier gebe es nur eine Antwort. "Ich freue mich jetzt auf diese Abstimmung.

OB Frank Mentrup leitet die Diskussion ein

18.03 Uhr: Die Patenschaft für ein Kriegsschiff, ein neues Wettbewerbskonzept zur Förderung von Pflanzen im privaten Umfeld, die Nachnutzung der Hauptfeuerwache nach dem Auszug der Berufsfeuerwehr und der Artenschutz-Euro im Karlsruher Zoo wurden bereits intensiv besprochen - nun geht es vor einer vollen Zuschauertribüne um die Vergabe der Arbeiten für das neue Fußballstadion in Karlsruhe. OB Mentrup gibt das Wort gleich an die Stadträte weiter.


Der Artikel wird stetig aktualisiert.

Dateiname : Beschlussvorlage: Vergabe von Planungs- und Bauleistungen zum Vollumbau des Stadions im Wildpark
Dateigröße : 249250
Datum : 23.10.2018
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