Das Wahrzeichen der Stadt Karlsruhe, das Karlsruher Schloss, muss saniert werden. Die Kunsthalle Baden-Baden wird während der Bauarbeiten als Interimsspielstätte für das Badische Landesmuseum genutzt. Das gab das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg in einer Pressemitteilung im September bekannt.

Die wichtigsten Fragen und Antworten gibt es hier im Überblick.
Warum wird das Landesmuseum Karlsruhe saniert?
Das Badische Landesmuseum weist technische und bauliche Mängel auf. Statische und brandschutztechnische Eingriffe sind nötig, zudem soll eine denkmalgerechte Photovoltaikanlage installiert werden. Das Museum will sich in Zukunft auch stärker auf Interaktivität fokussieren und Besucher zur aktiven Teilnahme animieren.

Wann wird das Landesmuseum Karlsruhe saniert?
Bevor die eigentliche Sanierung starten kann, muss die sogenannte "Vorwegmaßnahme" baulich umgesetzt werden. Dabei wird der Westflügel zunächst leergeräumt und anschließend als Depotfläche für die Kunstwerke des Ostflügels, der zuerst saniert wird, genutzt. Das Amt Vermögen und Bau schätzt, dass diese Maßnahme Mitte 2026 startet.

Wie läuft die Sanierung am Karlsruher Schloss ab?
Die Sanierung wird in zwei Bauabschnitten durchgeführt. Der erste Part umfasst die Sanierung des Ostflügels, der zweite Abschnitt betrifft den westlichen Flügel. Sobald im östlichen Teil alles fertig ist, wechseln die Kunstwerke vom westlichen in den östlichen Flügel.

Erst nach Abschluss der Bauarbeiten werden die Objekten ihren neuen Ausstellungsräumen zugeführt. Insgesamt, so schätzt das Amt für Vermögen und Bau, wird das Schloss sechs bis sieben Jahre eine Baustelle bleiben. Am äußeren Erscheinungsbild soll es sich nicht verändern.
Die Herausforderung daran ist, die Räume modern und praktisch umzugestalten und gleichzeitig die Geschichte des Karlsruher Schlosses zu miteinzubinden.
Wie viel kostet die Sanierung?
Das Amt für Vermögen und Bau kann in dieser frühen Planungsphase noch keine Baukosten nennen. Diese werden im Zuge der Entwurfsplanung ermittelt, dessen Abschluss im Jahr 2026 angestrebt wird.
Museums-Fans können Werke in der Kunsthalle Baden-Baden sehen
Die Kunsthalle Baden-Baden wird während der Bauarbeiten als Interimsspielstätte für das Badische Landesmuseum genutzt. Grund für den Umzug nach Baden-Baden sei, dass in Karlsruhe keine geeigneten Räumlichkeiten für die Kunstsammlungen des Museums existieren würden.

"In der Kunsthalle Baden-Baden wird auch künftig zeitgenössische Kunst präsentiert, und zwar im Zusammenspiel mit kulturhistorischen Objekten. Ich bin mir sicher, dass auf diese Weise ein spannender Dialog entsteht", wird der Staatssekretär Arne Braun in der Pressemitteilung zitiert.
Die Kunsthalle bestätigt das in einer E-Mail am 3. Dezember. "Bis Ende Q1/2026 soll das geplante Programm wie geplant umgesetzt werden. Bislang haben zwei Gespräche zwischen der Direktion des BLM und Mitarbeitenden der Kunsthalle stattgefunden, auch hierin wurde ein gemeinsames Erarbeiten von Programmen versprochen. Konkreteres soll ab 2025 entwickelt werden."
Warum ist der Umzug in die Kunsthalle Baden-Baden problematisch?
Dass das Museum in die Kunsthalle "umzieht" sieht die Direktorin der Kunsthalle, Çagla Ilk, kritisch. Der Grund: Die traditionsreiche Kunsthalle würde als Ort der zeitgenössischen Kunst in ihrer Funktion erheblich eingeschränkt werden. Zudem steht die Leitung der Kunsthalle vor einem Wendepunkt, da der Vertrag der Direktorin im April 2025 ausläuft.
"Dass so ein Haus geschlossen wird für eine andere Institution, ist ein beispielloser Akt. Wir befürchten, dass es nie wieder eine eigenständige Kunsthalle in Baden-Baden geben wird", so die Direktorin gegenüber der Kunstzeitschrift "Monopol" im September 2024.

Das Badische Landesmuseum hält diese Befürchtungen für unbegründet. Das Gegenteil sei der Fall. "Die Kunsthalle Baden-Baden bleibt weiterhin geöffnet. In der Kunsthalle Baden-Baden werden wechselnde Projekte und Ausstellungen zu verschiedenen Themen gezeigt", heißt es auf Nachfrage der Redaktion.
Mehrere Monate später bestätigt auch die Kunsthalle gegenüber ka-news.de, dass das Haus wohl nicht geschlossen wird. "Uns hat man zugesichert, dass die Kunsthalle nicht geschlossen werden wird, die Marke erhalten bleibt und keine Stellenkürzungen erfolgen werden", heißt es in einer Mail am 3. Dezember.