1. Aktuelle Corona-Lage: Anzahl der Neuinfektionen sinkt
Ein Blick auf die aktuellen Zahlen zeigt: Die Corona-Lage im Stadt- und Landkreis Karlsruhe bleibt angespannt. Waren am vergangenen Mittwoch noch 365 Personen in der Fächerstadt infiziert, so sind es am Mittwoch, den 20. Januar, 282. Der 7-Tage Inzidenzwert liegt im Stadtkreis Karlsruhe bei 68,3 pro 100.000 Einwohner. 5.693 Personen gelten als genesen.
Deshalb warnt das Robert Koch Institut (RKI) in seinem aktuellsten Lagebericht: "Nach wie vor ist eine hohe Anzahl an Übertragungen in der Bevölkerung in Deutschland zu beobachten. Das RKI schätzt die Gefährdung für die Gesundheit der Bevölkerung in Deutschland insgesamt als sehr hoch ein."

Aus diesem Grund haben Bund und Länder nun verschärfte Maßnahmen beschlossen. Unter anderem dürfen im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) und im Einzelhandel nur noch "medizinische Masken" getragen werden. Die wohl bekannteste: die FFP2 Maske.
Masken im FFP2-Format - Kurzform für "Filtering Face Piece"- können dank ihrer starken Filterfähigkeit bis zu 94 Prozent aller Fremdpartikel aus der Luft auffangen. Für Masken mit Ventilen ist das aber nicht der Fall.
Geruchsneutral, abdichtend und zertifiziert muss sie sein
Aufgrund der neuen Regelung wird das Angebot für FFP2-Masken wohl deutlich anspringen und es besteht die Gefahr, dass eine schlechte oder fehlerhafte Maske im Einkaufswagen landet.

Aber woran erkenne ich nun eine gute FFP Maske, die ich mit guten Gewissen tragen kann?
Laut der "Ärztezeitung" sollten Verbraucher bei diesen Masken auf die Zertifizierung "CE" achten. Doch ein CE-Stempel auf der Verpackung ist nicht ausreichend - auch auf der Maske selbst sollte er aufgedruckt sein.

Außerdem gilt: Hinter jedem CE-Kennzeichen muss immer eine vierstellige Zahl der Prüfungsstelle erfolgen. Ebenso muss die Kennung der Europäischen Norm, EN 149, aufgedruckt sein. Wer unsicher ist, kann die Nummer der Prüfungsstelle in der Nando-Datenbank recherchieren. Taucht die Nummer auf, kann die Maske bedenkenlos gekauft werden. Insofern kann die FFP2 Maske zum Beispiel folgende Aufschrift haben: FFP2 CE 2163 EN 149:2001 +A1:2009.
Kommen statt der CE Kennzeichnung die Aufdrucke "KN95" oder "N95" hinzu, ist die Maske nach Angaben des "Ärzteblattes" nicht offiziell von einer europäisch zugelassenen Prüfstelle freigegeben worden. Der Aufdruck "KN95" verweist auf eine chinesische Prüfstelle, "N95" Masken stammen aus den USA.
Das heißt aber nicht, dass Masken aus Übersee unbedingt schlecht sein müssen. Denn: Nach den letzten Verschärfungen von Bund- und Länder können auch diese für den ÖPNV und im Einzelhandel verwendet werden.

Allerdings, so die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA), müssen KN95-Masken vor ihrem Verkauf in Deutschland einer Prüfung unterzogen werden.
Ist die bestanden, dürfen die KN95 Masken zwar als sogenannter Corona-Pandemie-Atemschutz (CPA) verkauft werden, aber nicht als FFP2-Masken. Auch ein CE darf nicht zusätzlich auf den CPA-Masken abgedruckt sein.
Der Grund: Eine Doppelkennzeichnung kann wiederum auf eine Fälschung hinweisen. Aus diesem Grund empfiehlt die AGBA die "Hinweise zum Erkennen konformer Atemschutzmasken" der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA).
Doch nicht nur die Prüfstellen können in der Datenbank recherchiert werden. Auch Masken, die wegen mangelnder Qualität bereits in Erscheinung getreten sind, werden in einer Datenbank gesammelt.
Kleiner Tipp: Verströmt die Maske einen chemischen Geruch, dann lieber Finger weg! Qualitative FFP2 Masken sind nämlich geruchsneutral.
Neben den technischen Vorgaben, sollte eine Maske auch richtig benutz werden. Denn bei einer falschen Nutzung, hilft auch die beste Maske nicht viel. Sie muss eng am Gesicht ansitzen, weshalb FFP2 Masken über eine innen liegende Dichtung verfügen sollten. Deshalb lässt sich mit einer guten FFP2-Maske zum Beispiel keine Kerze auspusten, erklärt die "Ärztezeitung".
2. Entwicklungen der Neuinfektionen in Karlsruhe
Im Verlauf der Corona-Pandemie hat Karlsruhe nun seinen dritten großen Höhepunkt hinter sich. Wie die Grafik zeigt, kletterte die Rate der Neuansteckungen aufgrund privater Veranstaltungen wieder in die Höhe. Durch einen erneuten Lockdown beginnen die Neuinfektionen leicht zu sinken.
Inzwischen sind die Infektionsketten oft nicht mehr bis zu ihrem Ursprung zurückzuverfolgen, weshalb eine eindeutige Zuordnung schwierig ist. Reiserückkehrer spielten laut Gesundheitsamt nahezu keine Rolle mehr.
3. So erfolgreich waren die Maßnahmen in Karlsruhe
Ob Schließung des Einzelhandels, Fernunterricht oder die Maskenpflicht: All diese Maßnahmen zielen darauf ab, die Ausbreitung des Corona-Virus zu verhindern. Wie die Grafik zeigt, haben die verschiedenen Beschränkungen jeweils ihre Wirkung entfaltet.
Jeweils rund eine Woche nach Einführung der Restriktionen war die Zahl der Neuinfizierten rückläufig. Dieser zeitliche Verzug ist durch die Inkubationszeit zu begründen. Im Mittel beträgt die Zeit von der Ansteckung bis zum Ausbruch von Covid-19 laut dem RKI fünf bis sechs Tage. In anderen Worten: Sollte es aufgrund der Vernachlässigung der Corona-Vorschriften zu vermehrten Ansteckungen kommen, kann dies erst rund eine Woche später an den Zahlen abgelesen werden.
