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Karlsruhe: China-Leopard Yong verlässt den Karlsruher Zoo

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China-Leopard Yong verlässt den Karlsruher Zoo

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    Yong verlässt am Mittwoch den Karlsruher Zoo.
    Yong verlässt am Mittwoch den Karlsruher Zoo. Foto: kb

    Im Gehege der Geschwister steht schon eine rote Transportbox. An diese soll die kleine Raubkatze sich schon einmal gewöhnen. "Schon seit mehreren Wochen wird das geübt, um dem Tier den Stress zu nehmen", erklärt Clemens Becker, stellvertretender Zoodirektor des Karlsruher Zoos. So ein Transport bedeutet viel Stress für das Tier. Die Raubkatze wird aus ihrem gewohnten Umfeld in eine völlig fremde Umgebung umgesiedelt. Auf Empfehlung des Koordinators des Europäischen Erhaltungszuchtprogramm (EEP) wird Yong in den Zoo von Liberec in der Tschechischen Republik gebracht.

    Am Mittwochvormittag soll Yong in seine Box gelockt und aus dem Gehege geholt werden. Danach geht's in Richtung Osten, erläutert Becker und fügt hinzu: "Während des gesamten Transports ist der China-Leopard bei Bewusstsein." Aber keine Chance für Zaungäste: Im Zuge des Katzen-Umzugs wird das Raubtierhaus am Mittwoch für Besucher geschlossen sein.

    "Beschäftigungsspielzeug aus Fell als Abschiedsgeschenk"

    Alleine wird der junge Leopard auf seiner langen Reise nicht sein. Ein Fahrer und eine Zoologin aus Liberec werden in begleiten. Außerdem bekommt Yong noch ein kleines Abschiedsgeschenk mit auf den Weg: "Meine Kollegin und ich haben ein Beschäftigungsspielzeug aus Fell gebastelt", berichtet eine Tierpflegerin, die im Karlsruher Zoo die Raubkatzen betreut. Die Tiere bekommen solche Spielzeuge, damit ihre Sinne geschult werden und sie eine Beschäftigung haben.  

    Yongs Schwester Yue spielt grade mit einem Jutesack, während der Bruder ihr dabei zusieht. Noch ist alles normal und die Geschwister ahnen nichts von dem drohen Abschied. "Aber morgen, wenn sie getrennt werden und Yong nicht wieder kommt, wird es sicher erst einmal schwer für Yue", schätzt die Tierpflegerin.

    "Ein solcher Umzug erfordert viel Planung"

    Schon seit längerem stehen der Karlsruher Zoo und jener in Liberec in Kontakt miteinander, denn der Leoparden-Umzug erfordert viel Planung. In Liberec wird Yong schon von einer neuen Gefährtin erwartet, sagt Becker. Nach einer ersten Kennenlernphase, werde Nachwuchs der beiden erhofft. Die aus Nordchina stammenden Tiere gehören zu den bedrohten Arten, wodurch eine Zucht erforderlich sei.

    Ein bisschen schwer fällt der Abschied schon, immerhin wurden die Geschwister vor etwa einem Jahr im Karlsruher Zoo geboren. Yue bleibe jedoch vor erst dem Karlsruher Zoo erhalten, bis auch für sie eine Empfehlung des Koordinators des EEP ausgesprochen wird, erklärt der stellvertretende Karlsruher Zoodirektor. Der Koordinator habe einen Überblick darüber, wie viele China-Leoparden es gibt und in welchen Zoos sie untergebracht sind. So plane er, wann wieder Nachwuchs benötigt oder welches Tier an welchen Ort umgesiedelt wird.

    Für den Weggang Yongs und auf absehbare Zeit auch Yues ist für's Erste kein "Ersatz" im Zoo Karlsruhe vorgesehen. "Bisher hat der Koordinator noch keinen neuen Nachwuchs vorgesehen", erklärt der stellvertretende Zoodirektor, Clemens Becker. Die Besucher werden also bis auf weiteres mit den Eltern Vorlieb nehmen müssen. Aber wer weiß?

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