Denn, was viele nicht wissen: In keiner anderen Stadt Deutschlands befinden sich mehr Carsharing-Fahrzeuge pro Einwohner im Einsatz als in Karlsruhe. "Die Suche nach privat anmietbaren Stadtmobil-Stellplätzen gestaltet sich in vielen Stadtteilen immer schwieriger. Da sind uns Grenzen gesetzt, und häufig können wir unsere Autos nicht in unmittelbarer Nähe des Wohnorts der Nutzer platzieren, wo sie eigentlich benötigt werden", sagt Anja Orth, Leitung für Marketing und Öffentlichkeitsarbeit bei Stadtmobil in Karlsruhe. "Besonders schwierig ist die Situation in den Stadtteilen Weststadt, Südweststadt, Südstadt, Oststadt!"

Parkplätze für Carsharing
Parkplätze für Carsharing | Bild: Paul Needham

Andererseits ist klar: Je besser das Angebot an Carsharing im direkten Wohnumfeld, desto eher verzichten die Bürger auf ein eigenes Auto oder Zweitauto. So wird durch die Idee des Carsharings langfristig auch eine Entlastung der Parksituation erwartet. Denn: "Ein Privatauto steht durchschnittlich 23 Stunden eines Tages ungenutzt am Straßenrand, während ein Stadtmobil rund sechs bis acht Stunden täglich unterwegs ist", so Anja Orth gegenüber ka-news.

Parkplätze für Carsharing
Parkplätze für Carsharing | Bild: Paul Needham

Stadt will transparentes Vergabeverfahren

Man führe deshalb seit vielen Jahren Gespräche mit Vertretern der Stadt Karlsruhe, jedoch seien bislang die rechtlichen Hürden zu groß gewesen, um etwas zu erreichen. Jetzt, mit der Realisierung des neuen Gesetzes auf Landesebene, tue sich endlich auch in Karlsruhe etwas in Puncto Carsharing-Stellplätze im öffentlichen Raum.

"Die Stadt Karlsruhe hat uns bei einem Gespräch signalisiert, dass eine Ausschreibung für Carsharing-Stellplätze im öffentlichen Raum geplant ist, vermutlich werden alle Karlsruher Stadtteile dabei berücksichtigt", sagt Orth. "Wir wissen nicht, wie viele Stellplätze geplant sind und gehen davon aus, dass sich das Verfahren einige Monate hinzieht. Wir sind aber erwartungsfroh!"

Parkplätze für Carsharing
Parkplätze für Carsharing | Bild: Paul Needham

Die Stadtverwaltung äußert sich derzeit noch zurückhaltender: "Die Erteilung der Sondernutzung hat in einem diskriminierungsfreien und transparenten Auswahlverfahren zu erfolgen, welches die Stadtverwaltung nun vorbereitet. Hierin wird auch die Anzahl der möglichen Stellplätze geregelt sein. Die Anzahl steht also noch nicht fest", so die Aussage aus dem Presseamt der Stadt gegenüber ka-news. "Die Vorbereitung und Durchführung eines Auswahlverfahrens brauchen Zeit und sollen voraussichtlich im Laufe dieses Jahres abgeschlossen sein."

Kosten für Carsharing-Unternehmen bleiben

Parkplätze für Carsharing
Parkplätze für Carsharing | Bild: Paul Needham

Was die Kosten betrifft, ändert sich für die Carsharing-Anbieter nichts, denn was viele Karlsruher ebenfalls nicht wissen: Stellplätze im öffentlichen Raum werden nicht kostenfrei zur Verfügung gestellt, sondern vermietet. Sie würden daher die zahlreichen privat angemieteten Stellplätze nur ergänzen und keinesfalls ersetzen.

 
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