Keine Wolken, schön dunkel, kein störendes Licht. So sind die optimalen Bedingungen, um einen Kometen am Himmel zu betrachten. Wer in Karlsruhe lebt, weiß jedoch leider selbst, dass da die Bedingungen nicht unbedingt die besten sind.
Wo ist der Komet am besten zu sehen?
Wer auf die Sternwarte auf dem Max-Planck-Gymnasium zur Beobachtung gesetzt hat, muss enttäuscht werden: Diese wird aktuell repariert und kann frühestens am 10. Februar wieder für die Öffentlichkeit geöffnet werden.
"Wer den Kometen sehen will, hat bei den Bergdörfern eher Glück als in Karlsruhe. Noch besser wäre es zum Beispiel im Schwarzwald auf dem Dobel", sagt Hans Schipper, Leiter des Süddeutschen Klimabüros am Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Ein beliebtes Ausflugsplatz ist auch der Michaelsberg bei Untergrombach.

Wie finde ich den Kometen?
Als Orientierung dienen aktuell die Sternbilder: Blick in Richtung Norden, zwischen dem "Großer Wagen" und "Kassiopeia" ("Himmels-W"), kann der Komet bei gutem Wetter zu sehen sein. Am 1. Februar war er die ganze Nacht zu sehen.

"Die maximale Helligkeit [...] ist für einen Kometen durchaus bemerkenswert, unter sehr dunklem Himmel wird man ihn vielleicht sogar mit bloßem Auge erkennen können, doch man muss schon genau wissen, wo man ihn am Himmel findet", schreibt die "Vereinigung der Sternfreunde". Dabei helfen die Aufsuchkarten:
Dateiname | : | Komet-Aufsuchkarten |
Dateigröße | : | 978154 |
Datum | : | 03.02.2023 |
Download | : | Jetzt herunterladen |

Wie lange kann ich ihn noch beobachten?
Bislang stört der Mond die Beobachtung - er nimmt aktuell zu und erreicht den Vollmond am 5. Februar. Erst in der zweiten Februarwoche nimmt er erneut ab. "Dann kann man den Kometen wieder unter einem dunklen Himmel beobachten", so Schipper.
Am 1. Februar hatte der Komet die Erde passiert und bewegt sich ab diesem Zeitpunkt wieder weg. Er hatte die längste Sichtbarkeit am Nachthimmel - zu sehen bleibt er aber noch weiterhin.
Laut "Vereinigung der Sternfreunde" zieht der Komet am 10. und 11. Februar am Mars vorbei Am 15. und 16. Februar wird er neben dem Stern "Aldebaran" im Sternbild "Stier" zu finden sein. Ab diesen Zeitpunkt wird er immer weniger hell zu sehen sein.
Auch der Zeitraum ist zu beachten: "Er ist zunächst ein Objekt des Morgenhimmels, wird dann nahe des Polarsterns die gesamte Nacht über hoch am Himmel stehen und verabschiedet sich Anfang März am Abendhimmel", wissen die Sternfreunde.
Im Januar spielte das Wetter nicht mit
Im Januar waren die Sichtchancen auf den Kometen übersichtlich: Die Wochenenden waren wolkig und es fiel Schnee. Mit anderen Worten: Keine guten Aussichten und neben dem Wetter spielten auch der Komet und der Mond nicht so mit wie gehofft.
"Ich habe ihn beobachtet. Er kann im Fernglas von Kundigen sicher gefunden werden. Ein Nicht-Kundiger würde aber schon den Ort nicht finden, da keine prägnanten Sterne in der Nähe stehen", so Andreas Kammerer Astronomischen Vereinigung Karlsruhe. Mitte Januar gegenüber ka-news.de. Warum das so ist? "Die Gesichtsfelder von Ferngläsern umfassen lediglich fünf Grad und damit einen sehr kleinen Teil des Himmels."

Das nächste Mal wird der Komet die Erde erst wieder in 50.000 Jahren passieren - das ist seine Umlaufzeit.
Das Kürzel "ZTF" beschreibt die "Zwicky Transient Facility", welche den Kometen am 2. März 2022 entdeckte. Es ist ein sogenannter langperiodischer Komet und daher gut zu beobachten. Seine Umlaufzeit beträgt 50.000 Jahre - zuletzt erblickten ihn die Neandertaler.
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