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Karlsruhe: Bundestagswahl an zwei Tagen? Pro und Contra aus der Redaktion

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Bundestagswahl an zwei Tagen? Pro und Contra aus der Redaktion

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    Die ka-news-Redakteure Felix Neubüser (linkes) und Moritz Damm.
    Die ka-news-Redakteure Felix Neubüser (linkes) und Moritz Damm. Foto: Stiebritz

    Pro: Wahllokale zwei Tage öffnen!

    von Moritz Damm

    Sonntag ist Wahltag! Das hat in Deutschland Tradition. Auch am 22. September werden die Wahllokale wieder von 8 bis 18 Uhr öffnen. In Zeiten geringer Wahlbeteiligung sollten die Wahllokale aber ihre Öffnungszeiten ausweiten - und zwar auf zwei Tage. 2009 haben nur 70,8 Prozent Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben  - so wenige waren es seit 1949 noch nie. Die Gründe für eine Wahlenthaltung sind ganz unterschiedlich. Klar spielen hierbei auch Politikverdrossenheit und die Unzufriedenheit mit den Politikern eine Rolle.

    Doch es gibt auch ganz einfache Gründe: Das Wetter zum Beispiel. So lassen sich laut Wahlforschern auch immer wieder potentielle Wähler vom schlechten Wetter abschrecken. Zudem gibt es ganz sicher auch diejenigen, die sich einfach nicht aufraffen können oder die, denen ganz kurzfristig etwas dazwischen kommt. Die Wähler, die im Vorfeld wissen, dass sie am Wahlsonntag verhindert sind, können zwar Briefwahl beantragen: doch das ist umständlich. Also warum reagiert man nicht auf die aufkommende Wahlmüdigkeit und versucht zumindest mit längeren Öffnungszeiten diesem Negativtrend entgegenzuwirken? Wer sonntags nicht wählen geht (vielleicht wegen Regenwetter), der geht dann am Montagmorgen auf dem Weg zur Arbeit kurz bei der Wahlurne vorbei oder gibt seine Stimme in der Mittagspause ab.

    Contra: Zwei Wahltage lösen das Problem nicht!

    von Felix Neubüser

    Stell Dir vor es sind Wahlen und keiner geht hin. Lag die Wahlbeteiligung bei der Bundestagswahl 1972 noch bei 91,1 Prozent gingen bei der Bundestagswahl 2009 nur noch 70,8 Prozent der Wahlberechtigten zur Urne. Daran wird eine auf zwei Wahltage aufgeblähte Bundestagswahl nichts ändern. Im Gegenteil: Ein zweiter Wahltag könnte für viele Nichtwähler eine willkommene Entschuldigung sein, den Urnengang sonntags auf den nächsten Tag zu verschieben - und ihn dann am Montag zwischen Montagsmüdigkeit, Arbeitsalltag und Wocheneinkauf gleich ganz zu "vergessen".

    Fehlende Zeit ist nicht das Problem. Wer am Wahlsonntag zwischen 8 und 18 Uhr partout verhindert ist, kann schon Wochen vor der Wahl unkompliziert per Briefwahl oder direkt vor Ort im Rathaus seine Stimme abgeben. Das Problem ist das Image der Politik. Der Blick auf den Wahlzettel ist für viele Wähler etwa so wie die Wahl zwischen Pest und Cholera. Egal wo sie ihr Kreuz machen, letztlich machen die Politiker doch was sie wollen - und ganz sicher nichts zum Wohle des Volkes, so die immer wieder am Stammtisch geäußerte Meinung der Wahlverweigerer. Diese Menschen gilt es von der Wichtigkeit der Wahl und der Bedeutung jeder einzelnen Stimme zu überzeugen. Das gelingt allerdings nicht, indem man einfach noch einen Wahltag dranhängt, sondern nur durch Aufklärung.

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