Die Ursache des Problems liege aber weiterhin im Dunkeln, so Michael Krauth, Pressesprecher der VBK am Donnerstagmorgen gegenüber ka-news. Doch mittlerweile habe man drei Bahnen umgerüstet, in der Hoffnung, dass die sporadischen, unplanmäßigen Bremsungen ausbleiben. "Wir sind aber weiterhin auf der Suche nach der Ursache", so Krauth.
Von den 27 Citylink NET 2012-Trambahnen, die seit Frühjahr 2015 in Betrieb sind, sind damit insgesamt wieder sechs im Netz unterwegs: Bei zwei Bahnen ist die Störung laut VBK gar nicht erst aufgetreten, sie fuhren weiterhin. Drei Bahnen wurden umgerüstet und aktuell im Betrieb getestet. Eine weitere Bahn fährt ohne Fahrgäste zu Testzwecken durch Karlsruhe.
Das Szenario kommt bekannt vor: Bereits zwei Tage nach Bekanntwerden der Vorfälle haben die Hersteller die NET-Bahnen mit leichten Veränderungen auf die Strecke geschickt - nur um sie einen Tag später wieder komplett aus dem Netz zu nehmen.
Aktualisierung, 18.30 Uhr
Auch am Donnerstag konnten die Verkehrsbetriebe und die Experten des Herstellers Vossloh in Sachen Problemlösung keinen Erfolg erzielen. Wie der Pressesprecher Nicolas Lutterbach berichtet, sei weiterhin unter anderem eine NET-Bahn ausgestattet mit "einer großen schwarzen Kiste und vielen Kabeln" im Innenraum in Karlsruhe unterwegs.
Insgesamt 1.500 Kilometer hätte diese Bahn ohne Fahrgäste in den letzten Woche zurückgelegt, damit die eingebaute Messsensorik Rückschlüsse auf eine mögliche Ursache zulassen würde. Doch das Problem: Seither hat diese Testbahn keine unplanmäßige Bremsung durchgeführt. "Somit haben wir von dieser Bahn bislang auch noch keine Datensätze, die wir auswerten können", so Lutterbach. Vor dem Testbetrieb war aber auch diese Bahn von den unplanmäßigen Bremsungen betroffen.
Aus diesem Grund haben die Experten auch versucht, das Thema nach dem Ausschlussprinzip einzugrenzen. "Wir haben die starke Vermutung, dass es mit der Koppelspule zusammenhängt", erklärt Lutterbach weiter. Daher haben man in diesem Bereich einige Modifizierungen vorgenommen, Kabel neu verlegt und drei Bahnen testweise in den Fahrgastbetrieb aufgenommen.
"Das machen wir schon die ganze Zeit immer mal wieder. Einzelne Bahnen umrüsten und dann wieder auf die Strecke schicken, wie auch jetzt wieder", gibt der Pressesprecher im Gespräch mit ka-news an. Für die Fahrgäste bestünde keine Gefahr: "Die Bahnen sind schon die ganze Zeit fahrtauglich", betont er. So seien immer wieder ein Teil der Bahnen im Netz unterwegs.
Andere Ursachen seien zwischenzeitlich aus ausgeräumt worden: So sei unter anderem vermutet worden, dass Magnetfelder der Grund für die Störung sein könnten. "Aber kein Wlan-Hotspot hat so eine Kraft, dass es eine Bremsung zur Folge haben könnte", sagt Lutterbach. Zudem seien die Orte der Bremsungen quer durch die ganze Stadt verteilt, was eine geografische Ursache ebenso ausschließe.
Wenn der Test positiv abläuft, also in einem gewissen Zeitraum keine unplanmäßigen Bremsungen passieren, dann würden auch die anderen Bahnen umgerüstet. "Es kann sein, dass wir jeden Moment den Fehler finden", hofft der VBK-Pressesprecher.