Am Freitag, 18. November, oder Samstag, 19. November, werden Spezialisten des Kampfmittelräumdienstes zwei Stellen an der Ettlinger Straße untersuchen, einmal auf Höhe der Luisenstraße und einmal in Höhe der Schützenstraße, so das Ordnungs- und Bürgeramt der Stadt Karlsruhe auf ka-news-Nachfrage. Nachdem der Boden hier im Rahmen von Bauarbeiten untersucht worden war, bestehe der Verdacht, dass hier zwei Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg liegen.
Sollte der Verdacht sich bestätigen, ist eine Entschärfung für Sonntag, 20. November, vorgesehen. Über 7.000 Menschen müssten dafür in der Zeit von 10 bis voraussichtlich 18 Uhr ihre Wohnungen verlassen. Betroffen wären nach Auskunft der Stadt Karlsruhe die folgenden Adressen:
- Finterstraße 2
- Baumeisterstraße 3 sowie 2 - 8a
- Nowackanlage 1 - 17 sowie 2 - 4
- Wilhelmstraße 2 - 76
- Schützenstraße 1 -19 sowie 2 - 18
- Werderstraße 1a - 21 sowie 2 - 28
- Luisenstraße 1 - 31 sowie 2 - 6
- Augartenstraße 1 - 9 sowie 2a - 20
- Winterstraße 1 - 9
- Ettlinger Tor Platz 3
- Ettlinger Straße 2, 2a, 2b, 2c sowie 1 - 29
- Hermann-Billing-Straße 2 - 6
- Beiertheimer Allee 1a - 9 sowie 6
Für diejenigen, die keine Ausflüge oder Besuche für den Zeitraum der Evakuierung planen, hat die Stadt Karlsruhe in der Friedrich-List-Schule, Ludwig-Erhard-Allee 3, Räumlichkeiten eingerichtet, in denen sich die betroffenen Bewohner während der Entschärfung am Sonntag aufhalten können. Die Menschen in den betroffenen Häuser sollen an diesem Wochenende per mehrsprachigem Handzettel informiert werden.
Auch Zoo ist betroffen
Von der Evakuierung sind außerdem das Vierordtbad, zwei Hotels, das Kongresszentrumund der Zoo betroffen. Eine Evakuierung der Tiere im Zoo ist nach Auskunft der Stadt aus logistischen Gründen nicht möglich, da unter anderem nicht genügend Ersatzgehege zur Verfügung stehen, der Transport würde für die Tiere zudem vor allem Stress bedeuten.
Menschen, die auf Transport oder Betreuung angewiesen sind, sollen sich an das Bürgertelefon der Stadt Karlsruhe unter der Durchwahl 0721/133-3333 wenden. Das Bürgertelefon steht ab Freitag, 4. November, montags bis freitags zunächst von 10 bis 15 Uhr allen Anwohnerinnen und Anwohnern für Fragen rund um die mögliche Entschärfung von Blindgängern zur Verfügung. Die Stadt hat angekündigt, die Servicezeiten bei Bedarf auszudehnen. Am Samstag, 19. November, sowie Sonntag, 20. November, ist das Bürgertelefon von 8 bis 18 Uhr besetzt.
In jedem Fall Verkehrsbehinderungen
Wenn sich am 18. oder 19. November herausstellt, dass es sich nicht um Blindgänger handelt, wird den Anwohnerinnen und Anwohnern per Wurfzettel sowie über die Medien bekannt gegeben, dass keine Evakuierung erforderlich ist. Die Stadt Karlsruhe hat außerdem angekündigt, über www.karlsruhe.de/bombenverdacht über den aktuellen Stand zu informieren.
Auch wenn keine Bomben gefunden werden, muss an dem betroffendem Wochenende mit Verkehrsbehinderungen gerechnet werden, da für die Suche nach den Blindgängern die Ettlinger Straße stadteinwärts gesperrt werden muss. Straßen- und Stadtbahnlinien fahren während der Sperrzeiten Umleitungen.
Erst im Oktober war in Karlsruhe ein Blindgänger in einem Recycling-Betrieb explodiert. Damals war zunächst vermutet worden, dass die Bombe mit dem Bauschutt einer Baustelle am Ettlinger Tor dorthin gelangt war. Diese Vermutung hatte sich allerdings nicht bestätigt.