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Karlsruhe: "Blitzer KA": Facebook-Gruppe warnt vor mobilen Radarfallen der Region

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"Blitzer KA": Facebook-Gruppe warnt vor mobilen Radarfallen der Region

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    Mobile Blitzer: Unfallvermeider oder Abzocke?
    Mobile Blitzer: Unfallvermeider oder Abzocke? Foto: Peter Steffen (dpa)

    Erst kürzlich berichtete ka-news über Blitzer im Stadtgebiet und beantwortete, was Leser schon immer über Radarfallen wissen wollten. Nun gibt es seit ein paar Wochen eine Gruppe auf Facebook, die vor Blitzern im Stadt- und Landkreis Karlsruhe warnt. "Blitzer KA" zählt bereits über 3.700 Mitglieder, auf der sogenannten Pinnwand der Gruppe gehen im minutentakt Standorte von mobilen Radarfallen übers Handy ein. Auch für den Landkreis Offenburg und Rastatt gibt es entsprechende Gruppen, die jeweils über 2.000 Mitglieder haben - und ohne Mitglieder ginge bei der Gruppe gar nix. Denn sie aktualisieren die Meldungen regelmäßig.

    Warnungen für jeden?

    Ob die aktuelle Warnung demjenigen nützt, der gerade im Auto sitzt, ist eine andere Frage. Smartphone hin oder her - während der Fahrt sollte niemand nach Blitzern scrollen. Und auch die Nutzung von Blitzer-Warnern in Navigationsgeräten ist verboten; bei einem Verstoß drohen ein Bußgeld und sogar Punkte in Flensburg, wie eine eine Mitarbeiterin der städtischen Bußgeldstelle bestätigt. Es bleibt also: Immer vor dem Losfahren die Facebook-Seite checken. Aber ist das öffentliche Warnen vor Radarfallen nicht illegal?

    Bekämpfung von Verkehrsunfällen

    "Rechtlich ist da nichts zu beanstanden," meint Fritz Bachholz, Leiter der Pressestelle der Polizei Karlsruhe auf Anfrage von ka-news. Die Gruppe sei der Polizei zwar bekannt, man stehe ihr aber skeptisch gegenüber. Denn an den genannten Orten würden die Autofahrer zwar langsam fahren, an anderen Stellen würden sie hingegen zum Rasen verleitet. Dabei solltenmobile Radarfallen einen bestimmten Zweck erfüllen.

    "Wir messen besonders an Gefahrenstellen, die uns bekannt sind oder gemeldet werden. Die Bekämpfung von Verkehrsunfällen liegt uns am Herzen", erklärt Bachholz. Er betont, dass gerade schwere Autounfälle fast immer auf zu schnelles Fahren zurückzuführen seien. Wer sich an Geschwindigkeitsbegrenzungen halte, sei also in jeder Hinsicht auf der sicheren Seite. Denn auch diese stünden nicht ohne Grund an den Straßenrändern. "Da machen sich Leute Gedanken drüber", so Bachholz weiter.

    "Eine begrüßenswerte Maßnahme"

    Das Karlsruher Ordnungsamt hingegen begrüßt "Blitzer KA". Man habe grundsätzlich überhaupt kein Problem mit solchen Informationsplattformen. "Ganz im Gegenteil: Vor einigen Jahren haben wir selbst täglich unsere Messstellen veröffentlicht, um eine Verstetigung des Verkehrs zu erreichen", erläutert der Leiter des Ordnungsamtes, Björn Weiße. Dies sei aber inzwischen durch die Fachaufsicht untersagt worden. "Auch bei der Facebook-Gruppe sehe ich eine solche positive Wirkung", so Weiße. Zwar sei der Seite zu entnehmen, dass ein Blitzer aufgebaut stehe, aber eben nicht wie lange. "Das heißt, die Meldung entfaltet noch ihre Wirkung, wenn wir längst an anderer Stelle stehen. Das senkt das Unfallrisiko und ist damit eine begrüßenswerte Maßnahme", so Weiße weiter.

    Ordnungsamt weist selbst auf mobile Blitzer hin

    Er bestätigt auch, dass in Absprache mit der Polizei nur solche Standorte in Betracht kommen, die ein gewisses verkehrliches Risiko zeigten. "Weil dies immer wieder in Frage gestellt wird, haben wir das Verkehrsportal der Stadt Karlsruhe um alle (stationären und mobilen) Standorte ergänzt." Unter http://vmz.karlsruhe.de/entry-tba_Blitzer/new_index.jsp können Interessierte tatsächlich alle mobilen Radarfallen im Stadtgebiet einsehen. Wer auf einen speziellen Blitzer klickt, erfährt sogar, warum dort gemessen wird.

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