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Karlsruhe: Blitzer in Karlsruhe: das wollten Sie schon immer über Radarfallen wissen

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Blitzer in Karlsruhe: das wollten Sie schon immer über Radarfallen wissen

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    (Symbolbild) Foto: sas

    In der Diskussion zu ka-news-Artikeln über Geschwindigkeitsmessanlagen kommt regelmäßig der Vorwurf der Abzocke auf - so auch bei den Lesern, die unserer Aufforderung nachkamen, uns ihre Fragen rund um die Radarfallen zu schreiben.

    Für den stellvertretenden Leiter des Karlsruher Ordnungs- und Bürgeramts (OA) Günter Cranz ist das nicht Neues. Doch dem Vorwurf begegnet Cranz ganz gelassen. "Viele regen sich erst dann auf, wenn sie selbst betroffen sind. Das ist ganz menschlich." Die anderen akzeptierten die Kontrollen bereitwillig. So ärgerten sich einige ka-news-Leser eher über sich selbst, wenn sie beim Rasen erwischt werden.

    17 Radarkontrollen im Stadtgebiet

    Das erste Argument der Kommunen für die Messanlagen - seien sie stationär oder mobil - ist die Vermeidung von Unfällen. Deshalb befänden sich die Anlagen in Karlsruhe auch nur an Unfallschwerpunkten, erläutert Cranz. Diese erörtere die Stadt regelmäßig in Zusammenarbeit mit der Karlsruher Polizei und überprüfe die aktuellen Standorte der Blitzer. Da sich die Häufigkeit, mit der sich Unfälle an einer bestimmten Stelle ereignen, ändern kann, baut die Stadt immer mal wieder Blitzer ab und stellt sie an anderer Stelle wieder auf - so erst in diesem Jahr geschehen. Ein Blitzer auf der Durlacher Allee und ein anderer in Wolfartsweier wurden entfernt. Dafür gibt es auf der Südtangente zwei zusätzliche Messanlagen.

    Viele halten besonders die Blitzerdichte auf der Südtangente für übertrieben. Cranz sieht das Handeln der Stadt allerdings durch die Unfallstatistik bestätigt. 2003 ereigneten sich auf der B10 83 Unfälle. 2009 hatten sich diese auf 66 reduziert. "2010 hatten wir in diesem Bereich 76 Unfälle. Das lag aber in den meisten Fällen an den verschiedenen Bauarbeiten auf der Südtangente", räumt Cranz ein.

    Dennoch gibt es einen Leser, der fragt, warum es nur so wenig Blitzer im Stadtgebiet gebe. Da ist er nicht allein, wie Günter Cranz weiß. Bei Bürgerversammlungen werden regelmäßig zahlreiche Stimmen laut, die mehr Kontrolle, besonders in ihrem Stadtteil fordern. Pro Jahr erreichen zwischen 300 und 350 E-Mails das OA, in denen Bürger ihre Wünsche äußern, wo das Amt seine mobilen Messgeräte aufstellen soll.

    Alle 29 Kilometer lauert ein Blitzer

    Die derzeitige Blitzerdichte hält Cranz für angemessen. Zusätzlich zu den stationären Anlagen stellen die Mitarbeiter des OA täglich zwischen drei und 15 Mal von Montag bis Samstag mobile Anlagen an wechselnden Standorten auf. Theoretisch könnten Autofahrer in der Fächstadt also rund alle 29 Kilometer einem Blitzer begegnen. Der Eindruck, dass immer an den gleichen Stellen geblitzt werden würde, sei rein subjektiv, sagt der stellvertretende Amtsleiter. "Wir haben über 200 mobile Messpunkte", betont er. "In Straßen, die hohe Überschreitungsquoten haben, müssen wir öfter vorbeischauen."

    Ebenso trüge die Wahrnehmung, dass die mobilen Blitzer nur sehr selten in 30er-Zonen zum Einsatz kommen. "Das Verhältnis ist ausgeglichen." Gerade der Lärmschutz sei aber besonders in den Bereichen ein Kriterium für Kontrollen, in denen 60 Stundenkilometer und mehr erlaubt sind. So zum Beispiel auf der L605 in Bulach, wo sich manche Anwohner noch mehr Kontrollen wünschen würden. Die Frage, warum nicht an jeder Baustelle permanent Blitzer stehen, beantwortet Günter Cranz mit dem Hinweis, dass ein solcher Blitzer-Einsatz die Kapazitäten des OA sprenge. Zudem sei dieser auch nicht notwendig. "Das Polizeipräsidium teilt uns mit, wenn Autofahrer verstärkt durch Baustellen rasen. Dann messen wir auch dort."

    Drei Blitzer sollen Rheinbrücke schützen

    In der ersten Novembertagen kamen die mobilen Blitzer der Online-Liste des OA zufolge vor allem in der Innenstadt, der Nordstadt und in Knielingen zum Einsatz. Ein Schwerpunkt rund um die Innenstadt ist vor allem der Adenauerring. In der Nordstadt ist das die Erzbergerstraße und die Willy-Brandt-Allee. In Knielingen wird die Geschwindigkeit der Pkw vor allem in der Siemensallee kontrolliert.

    Die höchste Blitzerdichte im gesamten Stadtgebiet besteht zweifelsohne auf der Rheinbrücke. Dort stehen allein drei Säulenblitzer. "Die haben wir aufgestellt, um die Brücke zu erhalten", erklärt Cranz. Die über 40 Jahre alte Rheinbrücke wird durch das hohe Verkehrsaufkommen stark beansprucht. Deshalb hoffe man die Belastung ansatzweise zu reduzieren, indem die Stadt Rasern das Leben schwer macht.

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