Drei Abfalleimer stehen mindestens in jedem Karlsruher Hinterhof. Wer freiwilig eine blaue Tonne beantragt hat, kann seinen Müll sogar in vier verschiedenen Behältern sammeln.
Nun könnte besagte Freiwilligkeit wegfallen, denn laut Kreislaufwirtschaftsgesetz sollen Papier, Metall und Kunststoff ab 2015 separat eingesammelt werden. Mit der blauen Tonne wollte die Stadtverwaltung eigentlich den Anfang machen - bis der Tagesordnungspunkt am Donnerstag überraschend abgesetzt wurde. Das Problem ist nun aber nur vertagt, denn eine Lösung muss nach wie vor her.
Vielleicht ist der weggefallene Tagesordnungspunkt aber als positives Signal zu werten - bisher wollte die Stadtverwaltung die blaue Zwangstonne schließlich einführen. Kriegen wir nun doch keinen weiteren Abfalleimer aufgedrückt? Hoffentlich! Denn wenn man derzeit in so manchem Mehrfamilienhaus in die Mülltonnen hinein linst, gefriert dem routinierten Mülltrenner das Blut in den Adern: Glasflaschen im Restmüll, Plastik in der Biotonne. Viele Bürger verstehen es wohl einfach nicht.
Eine vierte Pflichttonne wäre deshalb einfach nur ein Behälter mehr, in den viele willkürlich ihren Müll entsorgen, egal ob er hinein gehört oder nicht. Sinnvoller erscheint deshalb der Standpunkt der FDP: Warum können nicht Maschinen unseren Müll sortieren? Die Methode wird in vielen Müllverwertungsanlagen erfolgreich praktiziert. Sie erfordert weder drei, vier oder mehr Mülltonnen pro Haushalt, noch vier verschiedene Müllabholungsunternehmen, noch muss danach sowieso nachsortiert werden, weil jeder Zweite mit Mülltrennung nichts anfangen kann.
Siehe auch:
"Keine Zwangstonne!": FDP gegen blaue Tonne als Pflicht für alle Haushalte
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