In der Fächerstadt fehlt es seit längerem an ausreichend Parkflächen. Deshalb ist in manchen Wohngebieten das Parken für Autofahrer ausschließlich mit einem Bewohnerparkausweis erlaubt. Allerdings garantiert solch ein Ausweis keinen festen Parkplatz.
Hinzu kommt jetzt: "Durch die Umsetzung der Abschaffung des 'Gehwegparkens' fallen zwar keine offiziellen Parkflächen weg, es werden aber Möglichkeiten eingeschränkt," so die FDP-Fraktion in einer aktuellen Anfrage an den Gemeinderat. Um Bewohnern eine Möglichkeit zu bieten, das Auto vor der eigenen Haustür abzustellen, bittet die Karlsruher FDP nun in einer Anfrage an den Gemeinderat um einen aktuellen Stand der Dinge.
Nicht nur Bewohnerparkplätze in der Stadt
Auch die Karlsruher Grünen-Fraktion wollen in dieser Sache etwas tun, stellen aber deutlich klar: "Wir wollen nicht das ganz Karlsruhe zur Bewohnerparkzone wird," so Grünen-Stadtrat Johannes Honné am Dienstag in der Gemeinderatssitzung.
Das bedeutet: Dort, wo es in Karlsruhe rechtlich möglich sei und wo es auch die Anwohner wollen, sollten nach der Meinung der Grünen in ihrem Antrag die Verantwortlichen auch darüber nachdenken eine Zone einzuführen. Den Grünen ist es darüber hinaus ein Anliegen den Karlsruhern Antworten zu geben, ob auch vor der eigenen Haustür Zonen entstehen könnten, so Honné.
"Verdrängungseffekt in der nächstliegenden Umgebung"
Doch eine der wichtigsten Fragen, die sich die FDP-Fraktion in ihrer Anfrage stellt und wohl einige Karlsruher Autofahrer fragen: Gibt es bald weitere Zonen für Anwohnerparken? In einer Stellungnahme spricht die Stadt davon, dass die Einrichtung von Bewohnerparkzonen von der Bevölkerung immer wieder gewünscht werde, prinzipiell aber vor allem eines zu beachten sei: "Die Neuausweisung oder Veränderung einer einzelnen Bewohnerparkzone führt in der Regel zu Verdrängungseffekten in die nächstliegende Umgebung, so dass andere Stadtteile davon betroffen sind," so die Stadt.
Außerdem können demnach bei der Ausweisung von Zonen tagsüber maximal 50 Prozent und nachts 75 Prozent der Stellplätze für Anwohner ausgewiesen werden. Auch nach der Einführung neuer Parkzonen würde dies nicht zur Verbesserung der Situation führen. Die Stadt befürchtet dann die Gefahr, dass auch im weiteren Umfeld kein Parkplatz gefunden werden könne.
"Umfangreiche Situationsanalyse ist notwendig"
Des Weiteren verdeutlicht die Stadt in ihrer Stellungnahme: "In diesem Zusammenhang ist eine umfangreiche Situationsanalyse, verbunden mit großflächigen 24-Stunden-Parkraumerhebungen, notwendig." Solch eine Analyse sei aber erst nach der stadtweiten Umsetzung des Gehwegparkens möglich. Andernfalls sei für das Bewohnerparken keine notwendige Bilanzierung der Stellplätze umsetzbar.
Insgesamt sei aus der Sicht der Stadtverwaltung "eine gesamtheitliche, eventuell stadtweite Betrachtung der Bewohnerparkzonen notwendig, um sinnvolle Veränderungen im Bereich des Bewohnerparkens herbeizuführen." Oberbürgermeister Frank Mentrup kündigt in der vergangenen Gemeinderatssitzung abschließend an, das Thema ausführlich im Planungsausschuss zu besprechen. Er freut sich demnach auf eine "gute Diskussion" zu diesem Thema.
Wo sich in Karlsruhe Bewohnerparkzonen befinden, finden Sie im Mobilitätsportal.